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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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er dir in diesem Augenblick nicht alles denkbare Wohlwollen zuteil werden ließe.«
    »Dieser Petter ist ein Verräter. Würde ich nicht sterben, dann würde er dafür sorgen, dass mich jemand erschlägt!«, fauchte König Knut sabbernd und hustend. »Wenn er dann außerdem noch an meinem Sterbebett gute Laune hat, dann wird er mir die Sündenvergebung verweigern, und dann liege ich machtlos da wie ein Kind
und bin im Grunde betrogen. Wird mich das im Fegefeuer nicht teuer zu stehen kommen?«
    »Überhaupt nicht«, erwiderte Arn ruhig. »Denk jetzt einmal genau nach. Gott ist größer als alles. Er hört alles, und er sieht alles. Er ist jetzt bei uns. Deine Geisteshaltung ist das Wichtige, und wenn der Erzbischof dich verrät, dann muss er seinerseits dafür bezahlen. Aber du musst auf Gott vertrauen.«
    »Ich will einen Geistlichen, der mir meine Sünden vergibt. Und ich verlasse mich nicht auf diesen Petter«, murmelte der König.
    »Jetzt bist du einfältig wie ein Kind, und das steht dir und deiner Würde schlecht an«, sagte Arn. »Wenn du glaubst, dass du noch ein paar Tage am Leben bleibst, dann hole ich Pater Guillaume aus Varnhem. Er kann sich um die Letzte Ölung, die Beichte und die Sündenvergebung kümmern. Du wirst ohnehin in Varnhem deine letzte Ruhe finden, und das wird dich vermutlich die eine oder andere Silbermünze kosten. Wenn du willst, reite ich los und hole Pater Guillaume, aber dann musst du mir versprechen, dass du in ein paar Tagen noch am Leben bist.«
    »Das wage ich nicht zu versprechen, denn so gut fühle ich mich nicht«, sagte der König.
    »Dann sind wir wieder bei dem, was deine Seele wirklich retten kann, nämlich deinem Gottvertrauen«, sagte Arn. »Jetzt ist der Augenblick gekommen, in dem du dich an Gottvater persönlich wenden musst. Du bist ein König auf dem Sterbebett, und er wird dich anhören. Du brauchst die Umwege über irgendwelche Heilige oder die Muttergottes nicht. Verlass dich auf Gott, nur auf ihn!«
    König Knut lag eine Weile schweigend da und dachte über das nach, was Arn gesagt hatte. Zu seiner großen
Verwunderung fand er wirklich Trost. Er schloss die Augen, faltete die Hände und versuchte ein stilles Gebet an Gott den Herrn. Ihm war durchaus klar, dass er sich wie ein Ertrinkender an den letzten Strohhalm klammerte, aber ein Versuch konnte nicht schaden. Anfangs empfand er gar nichts, sondern nahm nur seine eigenen Gedanken wahr, aber nach einer Weile kam es ihm so vor, als würde er von Hoffnung und Vertrauen erfüllt, als antworte ihm Gott, wenn auch nur mit geringen Mitteln, weil er nichts Besseres verdient hatte, indem er ihn mit seinem Geist berührte.
    »Ich tue mir selbst zu sehr leid«, sagte er, als er plötzlich die Augen aufschlug und Arn ansah. »Ich überantworte Gott meine Seele, und damit haben wir genug über mich gesprochen. Jetzt zu meinen Söhnen! Schwörst du, dass du zu denen gehörst, die Erik Jarl zum Nachfolger des Dänen machen?«
    »Ja, zu denen werde ich gehören«, sagte Arn. »Wenn dir Birger Brosa nicht schon alles gesagt hat, werde ich dir erklären, wie es sich verhält. Wir haben eine Abmachung mit Sverker Karlsson, den du den Dänen nennst. Da er keinen Sohn hat, wird Erik, dein Ältester, sein Nachfolger sein. Die nächsten Thronanwärter sind seine Brüder: erst Jon, dann Joar und schließlich Knut. Das muss Sverker geloben, um die Krone zu bekommen. Wenn er diesen Eid schwört, werden wir, die freien Männer aus Göta- und Svealand, ihm die Treue versprechen, solange er zu seinem Eid steht. So wird es geschehen.«
    »Ist das gut oder schlecht?«, fragte der König mit zusammengebissenen Zähnen, da ihm die Geschwulst stechende Schmerzen verursachte. »Ich werde sterben, und du bist der Einzige, der aufrichtig mit mir spricht. Sag mir, wie es sich verhält, lieber Arn.«

    »Wenn alle zu ihrem Eid stehen, ist es gut«, antwortete Arn. »Dann wird Erik Jarl ungefähr zum selben Zeitpunkt König, zu dem er König geworden wäre, wenn du ebenso alt geworden wärst, wie mein Vater oder Birger Brosa es jetzt sind. Dafür müssen wir mit der Demütigung leben, eine Zeit lang den roten Mänteln gehorchen zu müssen. Dafür bewahren wir das Reich vor einem verheerenden Krieg, den wir nur mit großer Mühe, vielen Toten und weitreichender Verwüstung gewinnen könnten. Deswegen ist es gut so.«
    »Wirst du zum königlichen Rat gehören?«
    »Nein, Birger Brosa hat geschworen, dass ich nur über seine Leiche daran teilnehmen

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