Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
Vorderhufen seines Pferdes getroffen wurde, während er dem anderen seinen Streitkolben ins Gesicht schlug.
Da hob Ebbe Sunesson überraschend den Mann aus dem Sattel, der mit den Händen auf dem Sattelknauf neben ihm saß und offenbar vollkommen unvorbereitet war. Anschließend ritt er zweimal in verhaltenem Galopp vor der Gesellschaft des Königs hin und her, winkte und nahm den tosenden Beifall der Zuschauer entgegen, ehe er sich Sune zuwandte, der schon auf ihn wartete.
Als Herr Ebbe langsam und siegesgewiss im Schritt auf Sune zuritt, um ihm jeden Bewegungsspielraum zu nehmen, ehe er angriff, entschied sich Sune, einen einfachen, aber verheerenden Trick zu versuchen, den alle auf Forsvik beherrschten. War der Gegner nicht vorbereitet oder unterschätzte er die Gefahr, hatte man gewonnen. Kannte
der Gegner den Trick oder durchschaute ihn, war man rettungslos verloren.
Als hätte er vor dem dänischen Marschall Angst, ließ sich Sune zwei Runden im Galopp um den Burghof jagen, bis sich Herr Ebbe von hinten näherte und die Zuschauer vor Aufregung kreischten. Da blieb Sune überraschend stehen und duckte sich, so dass der Streitkolben seines Gegners über ihn hinwegpfiff, wobei er gleichzeitig in die andere Richtung schlug und seinen Verfolger über der Brust erwischte. Herr Ebbe flog eine Lanzenlänge nach hinten, ehe er mit Rücken und Hintern auf dem Boden aufschlug. Sune nahm den Helm ab und strich seine Kleider glatt, ehe er mit ernster Miene zu König Sverker ritt und sich verbeugte, wobei er die rechte Hand zum Zeichen der Treue ans Herz gedrückt hielt. Ganz kurz blickte er Helena tief in die Augen, ehe er sich wieder aufrichtete. Wenn seine Vernunft nicht ohnehin schon beeinträchtigt war, dann spätestens jetzt durch den Blick, den ihm Helena zuwarf.
Rasend kam Herr Ebbe herangehinkt und brüllte, dass dieser Schelm von Gardesoldat ein solches Glück gehabt hätte, das einem Sieger nicht würdig sei, und dass er als zweiter Sieger auf seinem Recht beharre, den Sieg mit dem Schwert zu entscheiden.
Der König sah erstaunt aus, da er von dieser besonderen Regel noch nie gehört hatte. Aber einige Dänen neben ihm nickten ernst und zustimmend, dass die Entscheidung im Falle eines unklaren Sieges mit dem Schwert herbeigeführt werden könne. König Sverker blieb nichts anderes übrig, als Sune zu fragen, ob er mit einem weiteren Kampf einverstanden sei oder ob er Herrn Ebbe den Sieg zugestehen wolle, da es gefährlich sein könne, sich mit einem solchen Schwertkämpfer zu messen.
Sune war jetzt den beiden Abenden an Helenas Seite so nahe wie nie zuvor, und keine Vernunft der Welt konnte ihn dazu bringen zurückzutreten. Der König seufzte und verfügte, dass die beiden Krieger in einer Stunde mit Schwert, Schild und Helm wieder antreten sollten.
Sune musste sein Pferd eigenhändig in den Stall zurückführen, während Herrn Ebbes Pferd von Gardesoldaten versorgt wurde. Als er aus dem Stall in die Waffenkammer trat, hatten sich dort alle Gardesoldaten versammelt und überschlugen sich darin, ihm gute Ratschläge zu geben. Die meisten meinten, er solle auf seinen linken Fuß achten, denn früher oder später habe es Herr Ebbe immer auf diesen Schwachpunkt abgesehen und lasse dann sein Schwert ganz niedrig über den Boden sausen. Andere meinten, er müsse besonders aufpassen, wenn Herr Ebbe so täte, als wäre er aus dem Gleichgewicht geraten, und ihm halb den Rücken zuwendete, denn dann folge entweder ein Hieb auf den linken Fuß oder in Richtung Kopf, und zwar aus der Kreisbewegung heraus.
In der Waffenkammer hingen mehrere Folkungerschilde, die jedoch lange nicht mehr bemalt oder repariert worden waren. Die Versuchung wurde zu groß, als Sune einen dieser Schilde entdeckte, der ihm fast ebenso gut passte wie sein eigener auf Forsvik. Bei den Schwertern fiel ihm die Wahl nicht so schwer, denn die Dänen verwendeten keine nordischen Schwerter, wie es in Götaland üblich war, sondern fränkische oder sächsische, die denen auf Forsvik glichen.
Sune war ebenso groß wie Herr Ebbe, wirkte jedoch kleiner, da ihm sein Gegner mindestens tausend Gelage voraus hatte und deshalb riesig aussah, als er in seiner Rüstung vortrat und sich vor dem König und der Königin
verbeugte. Als Sune seinen Blick wieder hob, schaute er in Helenas unruhige Augen.
Im ersten Augenblick des Kampfes spürte Sune, dass er vor Angst wie gelähmt war. In den Hieben von Herrn Ebbe lag eine gewaltige Stärke, und er griff mit einem
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