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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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Vättersee Saibling gefischt hätten und dabei einem der vielen unberechenbaren Herbststürme auf dem See zum Opfer gefallen seien.
    Doppelte Trauer erfüllte Sune, als er von diesen Plänen hörte. Vielleicht kümmerte ihn das Leben der Königssöhne aus dem Erikschen Geschlecht sogar weniger als die Tatsache, dass er mit diesem Wissen nach Forsvik zurückkehren und sich von Helena trennen musste. Deshalb versuchte er, einen Weg zu finden, die Brüder zu warnen.
    Beim Abendessen saß er oft bei Erik Jarl und seinen Brüdern, obwohl sie sich alle vier weigerten, mit ihm zu sprechen. Sie behandelten ihn wie Luft, wie es ein Verräter verdiente. Mit lauter Stimme, so dass alle es hören konnten, hatte Erik Jarl mehr als einmal beklagt, dass Herr Ebbe den jungen Sune damals nicht um einen Kopf kürzer gemacht habe, aber dass es dafür vielleicht noch nicht zu spät sei.
    Eines Abends, als Sune ganz in der Nähe von Erik Jarl saß, kam der Augenblick, auf den er mit zunehmender
Sorge gewartet hatte. Jetzt durfte er nicht länger zögern, jetzt musste es geschehen.
    »Der König hat die Absicht, euch bald ertränken und hinterher verbreiten zu lassen, ihr wäret beim Fischen in einen Sturm geraten. Euch bleibt nur noch wenig Zeit, um zu fliehen«, sagte er flüsternd, während er Erik Jarl mit einer höfischen Verbeugung ein Stück Braten reichte.
    »Und warum sollte ich einem Verräter wie dir glauben?«, zischte Erik Jarl, allerdings ziemlich leise.
    »Weil ich einer von Arn Magnussons Männern bin und nicht ein Mann des Königs und weil ich einen Kopf kürzer wäre, würde jemand diese Worte hören«, erwiderte Sune, während er Erik Jarl Bier aus einer Kanne nachschenkte.
    »Wohin können wir fliehen?«, flüsterte Erik Jarl, der plötzlich ernst und sichtlich angespannt wirkte.
    »Nach Forsvik. Bei Herrn Arn gibt es Schutz und Reiter«, antwortete Sune und hob seinen Bierkrug. »Aber es eilt, ihr habt nicht mehr viele Nächte vor euch.«
    Erik Jarl nickte und trank zum Erstaunen seiner Brüder Sune zu.
    Zwei Tage später war die Aufregung groß, als man entdeckte, dass Erik Jarl und seine Brüder geflohen waren. Niemand wusste, wohin oder wie, und auch das Auspeitschen der Wachen, die in der Nacht Dienst gehabt hatten, half nichts.
    Die misstrauische Königin Ingegerd warf argwöhnische Blicke auf Sune, denn sie meinte gesehen zu haben, dass Sune und Erik Jarl vor nicht allzu langer Zeit und gegen ihre sonstige Gewohnheit eine geflüsterte Unterhaltung geführt hätten. König Sverker meinte, es sei unmöglich, dass ausgerechnet Sune, der tapfere und treue Knappe, die Eriksche Sippschaft gewarnt hätte. Denn woher
hätte er wissen sollen, was dem König, der Königin und dem Marschall durch den Kopf gehe? Und wer von ihnen dreien hätte wohl die heimlichen Pläne verraten wollen? Sollte etwa Ebbe, dessen Gefühle für den jungen Sune nach seiner schmählichen Niederlage kein Geheimnis waren, sich ihm anvertraut haben? Oder gar er selbst oder die Königin? Nein, die Brüder hätten einfach Glück gehabt, das sei alles. Außerdem hätten sie natürlich keinen Grund gehabt, sich auf Näs sonderlich wohlzufühlen.
    Der König versprach demjenigen, der ihm sagen konnte, wo sich die Brüder versteckten, zwei Mark reines Gold, denn vom Erdboden verschwunden konnten sie schließlich nicht sein.
    Es dauerte ein ganzes Jahr, bis er Kenntnis davon bekam, dass sie sich auf einem Folkungerhof im nördlichen Teil des Westlichen Götalands versteckten, der Älgarås hieß. Da befahl er Ebbe Sunesson, mit hundert Reitern loszuziehen und ihm entweder die Köpfe der vier zu bringen oder die Brüder lebend nach Näs zu schaffen.
    Dass das Versteck der vier Eriker entdeckt worden war und dass sie sterben sollten, erfuhr Sune noch in derselben Nacht. Es sollte seine letzte Fensterstunde bei Helena sein, denn jetzt wurde er gefasst. Die Königin hatte ihre eigenen Wachen geschickt, um nach denen Ausschau zu halten, die sie am meisten im Verdacht hatte, die Königstochter und Sune.
    Unverzüglich wurde Sune in eines der Turmverliese geworfen, ohne dass man sich die Mühe machte, ihn vorher einer qualvollen Folter zu unterwerfen. Möglicherweise dachten sich die Gardesoldaten, die ihn gefangen nahmen, dass es für Sune, der sich doch trotz allem als rechter Mann erwiesen hatte, eine Schande wäre, wenn
er nicht einmal selbst zum Richtblock gehen könnte, um einen ehrenvollen Tod zu sterben.
    Im Turmverlies hörte Sune in dieser Nacht das

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