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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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Bischöfe des Reiches auf seiner Seite hatte. Für die Folkunger hatte dieses neue bischöfliche Wohlwollen zur Folge, dass die Bischöfe sich jetzt nicht mehr dagegen sperrten, die Kirche in Forshem dem Grab Gottes zu weihen. Die Kirche war schon seit Jahren fertiggestellt und hatte trotzdem nicht als Gotteshaus gedient. König Erik ritt selbst nach Forshem, um Arn Magnusson, seinen Marschall und den Bauherrn der Kirche, beim Weiheakt durch seine Anwesenheit zu ehren.
    Zwischen König Erik und Arn Magnusson war eine echte Freundschaft entstanden. Arn hatte Erik in kurzer Zeit von einem Jüngling, der hauptsächlich auf sein Vergnügen aus war, zu einem Mann mit großem Ernst und großer Würde heranwachsen sehen. Und für Erik, der seinen Marschall im Krieg gegen einen übermächtigen Gegner erlebt hatte, gab es keinen Zweifel, wer der eigentliche Vater des Sieges war. Er sprach Arn auch vor den weltlichen Mitgliedern des königlichen Rates seine Anerkennung aus, obwohl er es im Beisein der Bischöfe für klüger hielt, ihnen beizupflichten, dass ihm der Sieg von Gott geschenkt worden sei.
    Arn hatte nichts dagegen, die Bischöfe in ihrem Gerede von David und Goliath zu unterstützen, da ein jeder solcher mehr oder minder scharfsinnige Vergleich aus der biblischen Geschichte die Gewissheit stärkte, dass Erik mit Gottes Willen gesiegt hatte und deshalb mit Fug und Recht die Krone trug.
    Aber im Stillen zweifelte Arn daran. Er hatte bereits zu viele scheinbar unerklärliche Siege oder unerwartete Niederlagen erlebt, um noch ehrlich überzeugt zu sein, dass sich Gott in jede kleine menschliche Auseinandersetzung
auf Erden einmischte. Törichte Befehlshaber der einen Seite waren nach Arns Erfahrung der häufigste Grund für den Sieg der Gegenseite.
    Und die Dänen waren in mehr als einer Hinsicht töricht gewesen und überdies noch hochmütig. Sie hatten ihren Feind stark unterschätzt und sich fast ganz auf ihre schwere Reiterei verlassen, obwohl sie sich auf Schnee hätten einstellen müssen. Das Schlimmste für sie war jedoch gewesen, dass sie nicht mit Langbogen gerechnet hatten und deswegen mit ihrer gesamten Angriffstruppe in den Tod geritten waren. So viele grobe Fehler auf einmal konnten nur zur Niederlage führen.
    Als Marschall des Reiches musste Arn allerdings vor Hochmut und Selbstüberheblichkeit warnen. Einen so großen Sieg wie den bei Lena würden sie nicht wiederholen können, wenn es den Dänen in den Sinn kommen sollte, erneut ins Land zu kommen. Damit war allerdings in der nächsten Zeit bestimmt nicht zu rechnen, da es eine Weile dauern würde, den Verlust eines großen Heers mit so vielen Rittern, Pferden, Waffen und Rüstungen zu ersetzen.
    Nachdem die Svear zwei Tage lang auf dem Schlachtfeld bei Lena geplündert hatten, wurden Rüstungen, Zaumzeug und alle eingesammelten Pfeile auf fünfzehn vollbeladenen Ochsenkarren nach Forsvik gebracht. Das reichte mehr als genug, um über zweihundert neue schwere Reiter auszurüsten.
    Die eroberten Rüstungen lieferten ihnen viele wichtige Erkenntnisse, denn die Dänen verfügten über einige neue Methoden, sich gegen Pfeile und Schwerter zu schützen. Ihre Helme waren stabiler und schützten die Augen besser, und sie besaßen Panzer, die nicht aus Ringen bestanden, sondern aus Stahlplatten, die den Schuppen eines
Fisches ähnelten und die kein noch so scharfer Pfeil durchdringen konnte.
    Diese neuen Erkenntnisse führten zu neuen Arbeitsaufgaben für die Brüder Wachtian: Sie mussten jetzt, so gut es ging, die dänischen Rüstungen nachahmen und neue Waffen erfinden, die mit diesen Rüstungen besser fertigwurden als die bisherigen. Eine solche Waffe war der Nagelhammer, der auf der einen Seite mit einem Hammer und auf der anderen mit einer kurzen, scharfen Pike versehen war, die in jeden Helm ein Loch schlagen konnte.
    Eine andere Waffe, die sie sich zusammen mit Arn ausdachten, war eine leichte Armbrust für Reiter, die sich mit einer Hand abschießen ließ. Es dauerte eine Weile, diese Waffe herzustellen, da sie scheinbar unvereinbare Eigenschaften in sich vereinigen musste: Sie sollte stark genug sein, um Stahlplatten zu durchdringen, und doch leicht genug, um sie mit einer Hand vom Pferderücken aus handhaben zu können, da die andere Hand Zügel und Schild halten musste. Der Bogen musste aus sehr biegsamem Stahl bestehen, da er klein sein, aber trotzdem eine große Durchschlagskraft besitzen sollte. Anstatt Sehnen benötigte man Stahldraht, und das

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