Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
nicht habe stellen wollen und dessen Bruder er bereits erschlagen habe.
König Erik und die Folkunger waren alle gleichermaßen verblüfft, als ihnen klar wurde, dass der dänische Marschall von Arn Magnusson sprach. Unschlüssig und als hätten sie nicht recht gehört, sahen sie sich an.
»Das ist wahr«, erwiderte Arn, »ich habe damals davon Abstand genommen, dich aus Rache dafür zu töten, dass du nur zum eigenen Vergnügen meinen Bruder erschlagen hast. Ich danke Gott dafür, dass er mich auserwählt hat, dir deinen wohlverdienten Lohn zu geben.«
Mit diesen Worten ritt Arn beiseite, senkte kurz den Kopf zum Gebet, und es sah wirklich so aus, als würde er Gott danken, anstatt für das eigene Leben zu beten.
Ebbe Sunesson, der als einer der wenigen auf dem Schlachtfeld noch immer nicht begriff, wen er da zum Zweikampf gefordert hatte, zog triumphierend sein Schwert und ritt zügig auf Arn zu. Im nächsten Augenblick fiel sein Kopf in den Schnee.
Sverker Karlsson und sein Erzbischof Valerius gehörten zu den Vierundzwanzig, die die Schlacht überlebt hatten
und nach Dänemark zurückkehrten. Das Heer, das Waldemar der Sieger gegen die Svear und Götar hatte ziehen lassen, hatte über zwölftausend Mann umfasst. Das Töten und Plündern auf dem Schlachtfeld dauerte die ganze Nacht und war auch am nächsten Tag noch nicht beendet.
König Erik, der sich über den Winter auf die Burg Näs zurückzog, hatte die Krone aus Sverkers eigener Hand erhalten. Das hatte er klug angestellt, denn nicht einmal die heilige römische Kirche bestritt jetzt, dass er wirklich der neue König der Svear und Götar war.
Aber er hatte das Leben Sverker Karlssons geschont, obwohl er es in seiner Hand gehabt hatte. Das war edel und eines Königs würdig, aber, wie sich einige Jahre später zeigen sollte, nicht sonderlich klug.
Der Sieg bei Lena war der größte, an den man sich im Norden überhaupt erinnern konnte. Für das Eriksche Geschlecht, deren Krieger größtenteils im südlichen Teil des Westlichen Götalands abgeschnitten gewesen waren und gar nicht bis Lena hatten vordringen können, stand fest, dass König Erik diesen Sieg allein errungen hatte. Damit hatte er eine schwere Probe bestanden und sich als der Königskrone würdig erwiesen.
Die meisten Folkunger waren der Ansicht, dass der Sieg ihrer neuen Reiterei zu verdanken war. Und wenn jemand einwandte, dass die Dänen hauptsächlich von den Langbogenschützen vernichtet worden seien, so antwortete jeder Folkunger, dass es sich dabei um ihr eigenes Gesinde, um Leibeigene, Freigelassene und Bauern gehandelt habe, die den Befehlen ihrer Herren gehorcht hätten.
Die bemerkenswerteste Erklärung für den Sieg bei Lena hatten jedoch die Krieger aus Svealand, denn dort erzählte man sich, dass sich der Gott Odin nach langer Abwesenheit wieder einmal gezeigt hätte. Viele Svear behaupteten, sie hätten mit eigenen Augen gesehen, wie Odin in blauem Mantel auf seinem Ross Sleipner vor ihnen auf dem Schlachtfeld hergeritten sei.
Diese gotteslästerliche Erklärung, dass dem Götzen Odin der Sieg zu verdanken sei, verärgerte die Bischöfe aller drei Länder, und sie ließen von Östra Aros, Strängnäs und Örebro bis hin nach Skara und Linköping predigen, dass Gottvater in seiner unergründlichen Güte den Männern aus Svea- und Götaland und König Erik den Sieg geschenkt habe. Diese vehemente Überzeugung der Bischöfe hatte den Vorteil, dass König Erik so mit Gottes ausdrücklicher Zustimmung gesiegt hatte, weswegen die Bischofsmeute auch vollzählig zur Ratssitzung auf Näs erschien und versicherte, dass Erik jetzt der unbestreitbare König des Reiches sei. Aber als er sie daraufhin bat, ihn dann auch zu krönen, sträubten sie sich und erklärten, dass das ohne Erzbischof nicht ginge. Der neue dänische Erzbischof Andreas Sunesson in Lund müsse erst einen neuen Erzbischof als Ersatz für den geflüchteten Valerius ernennen. Von ihm war jedoch kein Wohlwollen zu erwarten, da er nicht nur ein Anhänger König Waldemars des Siegers war, sondern auch ein Bruder der gefallenen dänischen Heerführer Ebbe, Lars, Jakob und Peder.
Dass Dänemark den Erzbischof der Svear und Götar ernennen sollte, war sicherlich unsinnig, und man würde das ändern können, wenn man erst einmal an den Heiligen Vater in Rom geschrieben hatte. Das Ganze ließ sich allerdings nicht im Handumdrehen klären.
Doch für den jungen König war es von Vorteil, dass er bereits von Anfang an die
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