Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
Cecilia und Arn sicherlich die beiden Menschen im gesamten Westlichen Götaland waren, die sich am meisten von so einer Erzählung rühren lassen konnten, war Arn Sune gegenüber unerbittlich. Ein Klosterraub, denn als solcher werde er gelten, da mochte Helena noch so freiwillig angelaufen kommen, würde die gesamte Bischofsmeute reizen. Eine solche Auseinandersetzung würde das neue Reich nicht verkraften. Solange der ehemalige König Sverker noch am Leben war, würde er Helenas Brautführer sein, dieses Recht konnte ihm niemand nehmen. Und so lange würde es sich um Klosterraub handeln, was die jungen Verliebten auch immer glauben mochten.
Arn sah für Sune nur eine einzige Hoffnung, doch die wäre für alle anderen ein großes Unglück: Falls König Waldemar der Sieger noch nicht genug vom Krieg hatte und Sverker mit einem weiteren dänischen Heer zurückkäme, dann wäre es kein Klosterraub mehr. Denn dann wäre König Sverker tot.
Nicht einmal Cecilia konnte, sosehr sie mit der jungen Liebe mitfühlte, etwas anderes sagen als ihr Mann. Klosterraub war nun einmal eine schmähliche Tat und eine unverzeihliche Sünde.
Ein einziger Mann im Reich hoffte also auf einen neuen großen Krieg, und das war der betrübte Ritter Sune, der
sich jetzt nach Älgarås zurückzog, um dort ein Leben als Kriegslehrer auf dem eigenen Hof zu beginnen. Arn gab ihm alle sarazenischen Bauleute mit, die noch im Land waren, um dort, wo die niedergebrannten Palisaden gestanden hatten, Steinmauern errichten zu lassen.
An dem milden Frühlingstag, an dem Alde Arnsdotter siebzehn Jahre alt wurde, fand das größte Fest seit langem auf Forsvik statt. Da dort weniger Jungherren als früher in die Lehre gingen, gab es nicht nur für alle Christen, sondern auch für alle Andersgläubigen Platz im großen Festsaal. Es verbreitete sich das freudige Gefühl, dass alle auf Forsvik zu einer einzigen großen Familie gehörten, obwohl nicht einmal alle dieselbe Sprache sprachen. Forsvik war nicht nur die größte Waffenschmiede des Reiches, sondern auch ein Ort, an dem große Reichtümer geschaffen wurden, wozu alle Forsviker ihren Teil beitrugen. Die Schmiede, Müller, Glasbläser und Kupferschmiede, die Sägewerksarbeiter, Schwertfeger, Töpfer, Steinmetzen und Pfeilmacher, die Weberinnen, Filzmacher, Sattler und Jäger fühlten sich genauso als Forsviker wie die Jungherren und ihre Lehrer. Alde war wegen ihres fröhlichen Lachens und wegen ihres Eifers, mit dem sie sich für alle und alles interessierte, bei jedermann beliebt.
Zusammen mit dem jungen Birger Magnusson war sie mittlerweile mehr als sieben Jahre lang von Bruder Joseph unterrichtet worden. Nun konnte er ihnen nichts mehr beibringen und hatte mit einer kleinen Gruppe christlicher Kinder den Unterricht von vorne angefangen. Alde würde schließlich eines Tages Forsvik erben, und was sie
dann können musste, konnte sie nicht von Bruder Joseph lernen. Stattdessen hatte Cecilia begonnen, ihre Tochter in die Geheimnisse der Rechnungsbücher einzuführen, die die Grundlage allen Reichtums bildeten, den man mit den Händen und mit dem Kopf schuf. Damit Alde die Buchführung besser verstünde, ging sie in Begleitung ihrer Mutter in die verschiedenen Werkstätten und ließ sich alles genau erklären.
Auch für Birger Magnusson war die Zeit bei Bruder Joseph abgeschlossen, und er ging jetzt schon das dritte Jahr mit den anderen Jungherren bei Ritter Sigurd in die Lehre. Da er Arns Enkel war, wurden ihm Dinge gewährt, die normalen Jungherren nicht vergönnt waren. Arns Lektionen im Rittersaal, die Lehre von der Logik des Schlachtfeldes, waren eigentlich nur für die Forsviker bestimmt, die bereits zum Ritter geschlagen waren oder eine Schwadron befehligten, aber an diesem Unterricht durfte Birger ab sofort teilnehmen.
Arn hatte für die beiden jungen Leute auf Forsvik mehr Zeit als je zuvor. Sein Bruder Gure kümmerte sich um alles, was mit Werkstätten und Neubauten zu tun hatte, Cecilia beaufsichtigte den Handel, und junge Ritter und Befehlshaber übten mit den neuen Jünglingen aus den Folkungerfamilien den Umgang mit Schwert und Lanze und den Kampf zu Pferde. Arn hatte eine neue Aufgabe in seinem Leben oder wusste zumindest, was er allzu lange vernachlässigt hatte. Dazu gehörten sowohl seine eigene Tochter Alde als auch ihr gleichaltriger Neffe Birger.
Er zweifelte nicht daran, dass ihnen Bruder Joseph die beiden wichtigsten Sprachen Latein und Fränkisch gut beigebracht hatte, da er
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