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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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vertrieben, und Frauen liefen herbei, um zu fegen, während der Pächter der Schiffslände, der Gurmund hieß und ein freigelassener Leibeigener war, Herrn Eskil Bier kredenzte.
    Arn und Harald Østeinsson nahmen ihre Bögen und Köcher mit, holten Stroh aus einer der Scheunen und bauten ein Ziel auf, ehe sie aus einiger Entfernung mit Schießübungen begannen. Harald scherzte, dass die einzige Übung, die sie während des Jahres auf See hätten ausführen können, Feinde in nächster Nähe erfordert hätte, aber dass sie sich, mit Gottes Hilfe, nun wieder besser vorbereiten könnten. Arn antwortete etwas kurz angebunden, dass die stete Übung eine Pflicht sei, denn es sei gotteslästerlich, zu glauben, dass die Heilige Jungfrau auch den Faulen helfe. Nur diejenigen, die hart an ihren Fähigkeiten als Schützen arbeiteten, verdienten es auch, gut zu schießen.
    Einige der leibeigenen Knaben hatten sich hinter ihnen hergeschlichen, um zu sehen, wie die beiden Männer, die sie nicht kannten, mit Pfeil und Bogen umgehen konnten. Ziemlich bald liefen sie ganz außer Atem zum Hof zurück und erzählten allen, die es hören wollten, dass diese Bogenschützen die Besten des Reiches sein müssten. Einige der freien Männer gingen daraufhin möglichst unauffällig zu den Schützen hinüber, um sich mit eigenen Augen davon zu überzeugen, dass die Knaben Recht gehabt hatten. Tatsächlich gingen sowohl der Folkunger als auch sein Gefolgsmann im roten Hemd der Norweger mit Pfeil und Bogen um, wie sie es noch nie zuvor gesehen hatten.

    Als es Abend wurde und die Herren etwas zum Abendbrot verzehren wollten, stellte sich bald heraus, dass der unbekannte Krieger in der Tracht der Folkunger der Bruder von Herrn Eskil war, und bald hatte sich das in der ganzen Gegend von Askeberga herumgesprochen. Der Mann im Folkungermantel konnte niemand anders sein als der berühmte Arn Magnusson, von dem so viele Lieder sangen und Sagas erzählten. Im Kochhaus und auf dem Hof wurde im Flüsterton gemutmaßt, ob das wirklich angehen könne, denn ganz sicher war sich niemand.
    Zwei der jüngsten Söhne des Pächters liefen, ohne nachzudenken, ins Langhaus, blieben bei der Tür stehen und riefen Arn zu, er müsse seinen Namen sagen. Eine solche Frechheit hätte sie eine Tracht Prügel kosten können, und der Pächter Gurmund, der selbst mit am Tisch der hohen Herren saß, stand zornig auf, um die Lümmel zu züchtigen, während er sich gleichzeitig bei seinem Herrn Eskil entschuldigte.
    Aber Arn hielt ihn auf, ging selbst auf die Jungen zu und führte sie mit einem nicht ganz ernst gemeinten Griff im Nacken wieder auf den Hof. Dort ging er in die Knie, sah sie gespielt streng an und bat sie, ihre Frage zu wiederholen, falls sie es wagten.
    »Seid Ihr … Herr Arn Magnusson?«, stieß der kühnere der beiden hervor und schloss im nächsten Augenblick die Augen, als rechne er mit Prügeln.
    »Ja, ich bin Arn Magnusson«, antwortete Arn und bemühte sich, nicht mehr streng auszusehen. Die Jungen schienen jedoch immer noch etwas ängstlich zu sein, als sie den Blick von den Narben des Krieges in Arns Gesicht zum Schwert mit dem goldenen Kreuz wandern ließen, das er an seiner Seite trug.

    »Wir möchten in Euren Dienst treten!«, sagte der Mutigere, als er merkte, dass er weder mit Prügel noch mit Verwünschungen vonseiten des Kriegers zu rechnen hatte.
    Arn lachte und meinte, dass sie damit wohl noch ein paar Jahre warten müssten. Aber wenn sie beide fleißig mit Holzschwertern und mit Pfeil und Bogen übten, so sei es vielleicht nicht vollkommen unmöglich.
    Der kleinere der beiden nahm jetzt ebenfalls all seinen Mut zusammen und bat, Herrn Arns Schwert sehen zu dürfen. Arn erhob sich und zögerte einen Augenblick, ehe er mit einer schnellen und lautlosen Bewegung das Schwert aus der Scheide zog. Den beiden Jungen verschlug es die Sprache, als sie den blanken Stahl in der Abendsonne funkeln sahen. Wie alle Jungen wussten sie sofort, dass dies ein ganz anderes Schwert war als die, die man üblicherweise bei Gefolgsleuten und Herren sah. Es war länger und schmaler, und die Klinge wies nicht die geringste Unregelmäßigkeit auf. Auch die Drachensymbole oder heimlichen Zeichen, die in leuchtendem Gold oben auf der Klinge eingraviert waren, jagten ihnen einen gehörigen Schrecken ein.
    Arn ergriff die Hand des größeren Jungen, legte seinen Zeigefinger vorsichtig auf die Klinge und bewegte ihn ganz sacht. Sofort war auf der Fingerspitze ein Tropfen

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