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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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Blut zu sehen.
    Er hieß den Jungen, sich den Finger abzulecken, steckte das Schwert wieder in die Scheide, tätschelte den beiden den Kopf und erklärte, dass so scharfe Schwerter all die erwarten würden, die in seinen Dienst träten. Aber auch harte Arbeit stehe ihnen bevor. In fünf Jahren sollten sie ihn wieder aufsuchen, falls ihnen dann immer noch der Sinn danach stünde.

    Dann verabschiedete er sich von ihnen mit einer Verbeugung, als seien sie bereits seine Gefolgsleute, machte auf dem Absatz kehrt und ging mit langen Schritten und wehendem Mantel zurück zum Abendessen. Die zwei Pächterjungen standen wie versteinert da und schauten wie verhext auf den Folkungerlöwen auf Arns Rücken. Sie wagten nicht, sich zu bewegen, ehe er nicht die Tür des Langhauses hinter sich geschlossen hatte.
    Arn war beim Eintreten so guter Laune, dass Eskil murmelte, er verstehe nicht, wie ihre Unterhaltung während der Bootsfahrt solche Freude hätte auslösen können. Da wurde Arn gleich wieder ernst, setzte sich gegenüber von Eskil an den Tisch und warf einen verblüfften Blick auf die Holzschüssel mit Gerstengrütze, ausgelassenem Fett und Speck, die vor ihm stand. Er schob die Schüssel beiseite und legte seine vernarbte Hand auf die von Eskil.
    »Eskil, mein Bruder«, sagte er. »Du musst eins verstehen, was Harald und mich betrifft. Viele Jahre hatten wir den Sensenmann als Weggefährten. Beim Morgengebet mit meinen treuen Ritterbrüdern wusste ich nie, wer zum Abendgebet fehlen würde. Viele meiner Templerbrüder habe ich sterben sehen, auch manch einen, der besser war als ich. Die Köpfe von einigen der besten Tempelritter sah ich auf Speerspitzen aufgespießt unterhalb der Mauern von Beaufort, der Burg, von der wir dir gestern erzählt haben. Meine Trauer verschiebe ich auf die Stunde des Gebets. Du kannst mir glauben, dass ich fleißig beten werde, nachdem du eingeschlafen bist. Du kannst sicher sein, dass ich das, was du mir erzählt hast, nicht leichtnehme.«
    »Im Krieg dort unten im Heiligen Land hast du dir wirklich merkwürdige Gewohnheiten zugelegt«, murmelte
Eskil, wurde dann jedoch von einer plötzlichen Neugier ergriffen. »Gab es viele Tempelritter, die besser waren als du, mein Bruder?«
    »Ja«, entgegnete Arn ernst. »Harald kann das bezeugen, frag ihn.«
    »Nun, was sagst du dazu, Harald?«, fragte Eskil.
    »Dass das wahr ist und auch wieder nicht«, antwortete Harald und blickte von seiner Schüssel Grütze auf, die ihm im Gegensatz zu Arn offenbar schmeckte. »Als ich ins Heilige Land kam, glaubte ich ein Krieger zu sein, da ich seit meinem vierzehnten Lebensjahr nichts anderes getan hatte, als zu kämpfen. Ich glaubte, mit einem Schwert in der Hand so gut wie unbesiegbar zu sein. Aber dieser Irrglaube kostete mich viele blaue Flecken. Kriegern wie den Tempelrittern war ich noch nie begegnet. Ich hätte mir so etwas auch nicht erträumen können. Ein Tempelritter kämpft wie fünf normale Männer, das sagen zumindest die Sarazenen. Und darin muss ich ihnen Recht geben. Aber wahr ist auch, dass es Tempelritter gab, die den anderen weit überlegen waren, und zu diesen gehörte auch dein Bruder, der Arn de Gothia genannt wurde. Im Norden gibt es keine Schwertkämpfer, die sich mit Arn messen können, das schwöre ich bei der Gottesmutter!«
    »Lästere nicht den Namen der Heiligen Jungfrau!«, sagte Arn streng. »Denk nur an Schwertkämpfer wie Guy de Carcassonne, Sergio de Livorno und vor allem Ernesto de Navarra.«
    »Ja, an die erinnere ich mich«, antwortete Harald unbekümmert. »Du solltest dich aber auch an unsere Abmachung erinnern, dass ich, wenn wir nordischen Boden betreten, weder dein Knappe bin noch du mein Herr, der mir befehlen kann. Jetzt bin ich nur noch dein norwegischer Bundesgenosse. Und dir, Eskil, möchte ich gerne
sagen, dass die Namen, die Arn eben genannt hat, die Namen der vollendetsten Schwertkämpfer sind. Allerdings sind sie inzwischen alle tot, und das ist Arn nicht.«
    »Das beruht aber nicht auf Schwert, Lanze und Pferd«, meinte Arn und starrte auf die Tischplatte. »Die Heilige Jungfrau hat aus bestimmten Gründen ihre milde Hand schützend über mich gehalten.«
    »Schwertkämpfer, die noch leben, sind besser als tote«, sagte Eskil in einem Tonfall, als sei diese Diskussion damit beendet. »Gerstengrütze mit Speck scheint unserem Schwertkämpfer trotzdem nicht zu schmecken?«
    Arn gab zu, es sei nicht seine Art, bei Tisch Gottes Gaben zu verschmähen, aber mit

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