Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
meine Idee mit dem Dörrfisch überhaupt noch erinnern konntest«, sagte Eskil etwas versöhnt.
»Ich erinnere mich immer noch daran, wie wir in ganz jungen Jahren zum Götathing nach Axevalla geritten sind«, entgegnete Arn. »Damals hast du erzählt, wie du mit Hilfe unserer norwegischen Bundesgenossen versuchen wolltest, Fisch von den Lofoten zu holen. Ich erinnere mich, dass wir sofort an die vierzigtägige Fastenzeit vor Ostern dachten und im selben Augenblick begriffen, dass das eine gute Idee war. Da ich damals ein Klosterknabe war, hatte ich schon oft Trockenfisch gegessen. Der ist heute auch nicht teurer als damals. Für deine Geschäfte muss das außerordentlich gut sein.«
»Wir sind wahrhaftig beide Söhne unserer Mutter«, meinte Eskil gefühlvoll und gab ein Zeichen, dass man noch mehr Bier bringen solle. »Sie hatte Geschäftssinn und verstand als Erste, worüber wir jetzt sprechen. Unser Vater ist ein Ehrenmann, aber ohne sie wäre er nicht zu sonderlichem Reichtum gekommen.«
»Damit hast du sicher recht«, erwiderte Arn und gab das Bier, das man ihm gereicht hatte, an Harald weiter.
»Du willst also als Steuermann auf dem fremden Schiff in unsere Dienste treten, Harald? Und du hast vor, um die Südspitze von Norwegen herumzusegeln, um Dorsch zu holen?«, fragte Eskil ernst, nachdem er einen beachtlichen Teil seines Bierkrugs geleert hatte.
»Allerdings. Das habe ich mit Arn so vereinbart«, antwortete Harald.
»Ich sehe, dass du dir ein neues Waffenhemd zugelegt hast«, meinte Eskil.
»Unter den Männern deiner Garde auf Arnäs gibt es, wie du weißt, einige Norweger. In deinen Diensten tragen sie alle die blauen Farben und haben kaum Verwendung
für die Kleider, mit denen sie gekommen sind. Einem von ihnen habe ich dieses Waffenhemd der Birkebeiner abgekauft. Ich fühle mich darin wohler als in den Farben, die ich im Heiligen Land immer getragen habe«, sagte Harald nicht ohne Stolz.
»Zwei gekreuzte goldene Pfeile auf rotem Grund«, murmelte Eskil nachdenklich.
»Das Wappen passt mir umso besser, da der Bogen meine beste Waffe ist«, versicherte Harald. »Der Bogen war außerdem die wichtigste Waffe der Birkebeiner, und in Norwegen schoss niemand besser als ich. Im Heiligen Land bin ich nicht schlechter geworden.«
»Nein, das ist wohl wahr«, erwiderte Eskil. »Die Birkebeiner verließen sich immer schon auf die Kraft des Bogens. Du bist in der dunkelsten Stunde eurer Sippe ins Heilige Land gezogen. Ein Jahr später kam Sverker Munnsson von den Färöern. Birger Brosa und König Knut haben ihn unterstützt, mit Waffen, Männern und Silber. Jetzt habt ihr gesiegt, und Sverre ist König. Aber all das weißt du vermutlich bereits?«
»Ja, und deswegen wollte ich mit euch nach Näs ziehen, um König Knut und dem Jarl Birger dafür zu danken, dass sie uns unterstützt haben.«
»Dieses Recht will dir gewiss niemand nehmen«, murmelte Eskil bekümmert. »Und du bist der Sohn von Østein Møyla?«
»Ja, das stimmt. Mein Vater fiel in der Schlacht von Tønsberg. Ich war auch dabei, damals aber noch ganz jung. Es gelang mir, vor den Rächern ins Heilige Land zu fliehen, und jetzt werde ich in unseren Farben zurückkehren.«
Eskil nickte, trank erneut und dachte offenbar genauestens nach, ehe er entschied, wohin er das Gespräch jetzt
lenken sollte. Die anderen beiden sahen, dass er sich nicht unterbrechen lassen wollte, und warteten.
»Wenn du Østein Møylas Sohn bist, kannst du Anspruch auf die norwegische Königskrone erheben«, sagte Eskil in dem Ton, in dem er sonst über Geschäfte sprach. »Du bist ebenso unser Freund wie Sverre, und das ist gut so. Aber du hast die Wahl. Du kannst dich dafür entscheiden, die Aufständischen zu unterstützen, dann wirst du entweder König werden oder aber sterben. Du kannst allerdings auch mit einem Geleitbrief des Jarls und König Knuts zu König Sverre segeln und ihm den Treueid leisten. Diese beiden Möglichkeiten hast du, und dazwischen gibt es nichts.«
»Und in welchem der beiden Fälle werde ich euer Feind?«, fragte Harald, ehe er sich überlegt hatte, was diese neue Erkenntnis bedeutete.
»In keinem Fall wirst du unser Feind, hoffe ich«, antwortete Eskil. »Entweder stirbst du im Kampf gegen König Sverre, und dann hast du keine Zeit mehr, unser Feind zu werden, oder du siegst. Dann bist du immer noch unser Freund.«
Harald stand auf, ergriff seinen Bierkrug mit beiden Händen, leerte ihn und knallte ihn dann auf den Tisch, so dass der
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