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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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und Harald schnell von hinten angelaufen, sprangen mit einem Satz in die Luft, landeten mit beiden Händen auf den Lenden ihrer Pferde, saßen schon im nächsten Augenblick im Sattel und galoppierten los. So pflegten Tempelritter bei Alarm aufzusitzen.
    Eskil fand das nicht im mindesten amüsant.
    Zunächst ritten sie nach Süden. Vor dem Hof lag ein Garten, in dem Hopfen angebaut wurde. Die hellgrünen Pflanzen hatten an den Stangen bereits Mannshöhe erreicht. Anschließend ritten sie auf den Wasserfall und die Brücke zu, wo einige Apfelbäume standen, deren herabgefallene Blüten die Erde aussehen ließen, als sei sie von Schnee bedeckt.
    Hinter der Brücke breitete sich das Ackerland von Forsvik vor ihnen aus. Zu ihrer Verwunderung sahen sie,
wie vier junge Burschen zu Pferd auf einem brachliegenden Acker mit Schild und Lanze aufeinander losgingen. Die Jungen waren so in ihr Spiel vertieft, dass sie die drei fremden Herren nicht sahen, die langsam herankamen und am Rand des Ackers stehen blieben.
    »Alle vier sind Folkunger«, erklärte Eskil, als er die Hand hob und die vier jungen Reiter heranwinkte, die sofort angaloppiert kamen, von ihren Pferden sprangen, diese an den Zügeln nahmen und vor Herrn Eskil das Knie beugten.
    »Was sind denn das für fremdländische Sitten? Ich dachte, ihr wolltet in die königliche Garde, in die von Birger Brosa oder in meine eintreten«, begrüßte sie Eskil gönnerhaft.
    »Das ist die neue Art zu kämpfen, so üben alle am Hof von König Waldemar in Dänemark. Das habe ich mit eigenen Augen gesehen«, antwortete der älteste der Knaben und blickte Eskil fest an.
    »Wir möchten gern Ritter werden!«, erklärte einer der jüngeren mutig, da es den Anschein hatte, als habe Eskil sie nicht verstanden.
    »So? Die Garde ist wohl nicht mehr gut genug?«, fragte Arn, lehnte sich im Sattel vor und musterte mit strengem Blick den Knaben, der eben zu Eskil gesprochen hatte wie zu einem älteren Verwandten, der nichts begriff. »Dann sag mir, was ein Ritter tut!«
    »Ein Ritter …«, begann der Knabe, war aber schnell verunsichert, da der Norweger seine Heiterkeit nicht bezähmen konnte, obwohl er eine Hand über Stirn und Augen legte.
    »Kümmer dich nicht um diesen Norweger, mein junger Freund, er hat keine Ahnung«, sagte Arn freundlich und ohne sich auch nur im mindesten lustig zu machen. »Erklär es mir lieber! Was tut ein Ritter?«

    »Ein Ritter reitet mit Lanze und Schild, beschützt Jungfrauen in Not, bekämpft die Mächte der Finsternis oder erschlägt Drachen wie der heilige Georg und ist in Kriegszeiten einer der ersten Verteidiger seines Landes«, antwortete der Junge und war sich seiner Sache sehr sicher. Er sah Arn unverwandt in die Augen. »Die besten Ritter der Welt sind die Tempelritter im Heiligen Land«, meinte er noch mit Nachdruck, wie um zu beweisen, dass er wirklich wusste, wovon er sprach.
    »Ich verstehe«, sagte Arn. »Möge die Heilige Jungfrau ihre schützende Hand über euch halten. Ihr übt für eine gute Sache, wir wollen euch deswegen nicht länger aufhalten.«
    »Die Heilige Jungfrau? Wir beten zum heiligen Georg, dem Schutzpatron der Ritter«, antwortete der Junge keck, der sich jetzt noch sicherer war, dass er am meisten über dieses Thema wusste.
    »Es ist wahr, viele verehren den heiligen Georg«, sagte Arn und wendete sein Pferd, um die Inspektion von Forsvik fortzusetzen. »Ich habe die Heilige Jungfrau auch nur erwähnt, weil sie die hohe Patronin der Tempelritter ist.«
    Als die drei Männer ein Stück weitergeritten waren, mussten sie sehr lachen. Die Jungen hörten ihr lautes Gelächter jedoch nicht, da sie voller Ernst und Eifer mit ihren kurzen Holzlanzen aufeinander losritten, die sie mit ausgestrecktem Arm vor sich hielten, als seien es sarazenische Schwerter.
    Gegen Abend, als sie wieder nach Forsvik zurückkehrten, hatten sie alles Nötige gesehen. Im Norden begann der Wald Tiveden, der nach altem Glauben endlos war. Hier gab es Brenn- und Bauholz in unerschöpflichen Mengen, und zwar ganz in der Nähe. Im Süden erstreckten sich am Ufer des Vättersees Wiesen, die sich als Weideland
für fünfmal so viel Vieh wie bisher nutzen lassen würden. Aber die Getreide- und Rübenäcker waren mager und sandig und die Wohnhäuser morsch und feucht.
    Eskil sagte nun ganz offen, er habe einfach gewollt, dass Arn sich Forsvik näher ansehe, ehe er sich für das Anwesen entscheide. Ein Sohn von der Burg Arnäs solle eigentlich einen besseren Hof

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