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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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oder ob der Frieden im Reich andauern werde. Über diese Macht verfügten sie, und das wussten sie. Am nächsten Tag wurde der Erzbischof mit seinen Bischöfen zur Ratsversammlung beim König erwartet, und bis dahin mussten sie sich entschieden haben.
    Sie saßen in der Nähe der Lilienwiese neben dem Weg ab, banden ihre Pferde fest und setzten sich auf einige große Steine mit einer gotteslästerlichen Runeninschrift, die man herbeigeschleppt hatte, damit die Königin sich dort ausruhen konnte. Die beiden Zofen scheuchte Cecilia Blanka weg, indem sie streng auf die Lilienwiese deutete.
    Cecilia Rosa hatte sich so lange wie möglich den beharrlichen und in den letzten Jahren immer brüskeren
Aufforderungen des Jarls entzogen. Birger Brosa forderte sie auf, das Klostergelübde abzulegen und in sein Kloster Riseberga einzutreten, um dort Äbtissin zu werden. In dem Moment, in dem sie das Gelübde ablegte, das hatte er ihr versichert, würde sie in Riseberga in allen Angelegenheiten das Sagen haben, in geistlichen wie in geschäftlichen Belangen.
    Die Bischöfe würden zustimmen, und vor allen Dingen würde der neue Abt von Varnhem, Pater Guillaume, der das letzte Wort hatte, was Riseberga anging, schnell klein beigeben. Pater Guillaume war ein Mann, der den Willen Gottes überall dort sah, wo ihm Gold und grüne Wälder winkten.
    So war die Lage. Aber damit verfolgte der Jarl wahrhaftig keine frommen Absichten. Es ging um die Macht, und es ging um Krieg und Frieden. Mit immer größerer Beharrlichkeit hatte Birger Brosa in den letzten Jahren die Überlegung wiederholt, dass der Eid einer Äbtissin mindestens ebenso viel wert sei wie die Beichte und das Testament einer Äbtissin.
    Die bösartige Mutter Rikissa, die sowohl Cecilia Blanka als auch Cecilia Rosa lange Jahre in Gudhem gequält hatte, hatte auf dem Sterbebett einen Meineid geschworen. Bei der Beichte hatte sie versichert, Cecilia Blanka habe in ihren letzten Jahren in Gudhem das Klostergelübde abgelegt.
    Damit wären alle Kinder von König Knut Eriksson unehelich zur Welt gekommen. Der älteste Sohn Erik würde die Krone nicht erben können, wenn man dieser Lüge Glauben schenkte.
    Wenn Cecilia Rosa nun Äbtissin würde und unter Eid aussagte, dass die Königin nie das Gelübde abgelegt, sondern lediglich unter den Familiaren in Gudhem gelebt
habe, könnte das den Knoten lösen. Das war der Gedanke Birger Brosas.
    Dem Jarl fehlte es nicht an guten Gründen für seinen Wunsch. Obwohl Cecilia Rosa das Brautbett nicht mit Arn Magnusson hatte teilen können, wie es geplant und versprochen gewesen war, und sie beide zu einer Buße von zwanzig Jahren verurteilt worden waren, hatte der Jarl ihr nie den Rücken gekehrt. Ihren Sohn Magnus, unehelich in Gudhem zur Welt gekommen, hatte er zu sich genommen, anfangs wie einen eigenen Sohn und später wie einen jüngeren Bruder. Er hatte ihm nicht nur auf Bjälbo eine gute Erziehung angedeihen lassen, sondern hatte ihn auch auf dem Thing offiziell in die Familie aufgenommen. Außerdem hatte er viel getan, um Cecilia Rosa die Plagen unter Rikissa zu erleichtern. Er hatte sie unterstützt, als sei sie wie ihr Sohn bereits in die Sippe der Folkunger aufgenommen, obwohl sie nur eine arme Büßerin war. Jetzt war die Zeit gekommen, diese Rechnung zu begleichen.
    Es war nicht leicht, sich diesen klugen Gedanken zu widersetzen, darin waren sich die beiden Cecilien immer einig gewesen. Cecilia Rosa hatte dem Jarl gegenüber nur einen triftigen Einwand vorbringen können. Sie meinte, dass Arn und sie sich gegenseitig die Treue geschworen hätten und dass sie nach der langen Bußzeit dieses Klostergelübde nicht ablegen könne. Das käme einem Wortbruch gleich und hieße, Arn Magnussons Schwur mit den Füßen zu treten.
    In den ersten Jahren nach Ablauf der Bußzeit hatte sich Birger Brosa, wenn auch murrend, mit diesem Einwand abgefunden. Viele Male hatte er versichert, dass er sich ebenfalls wünschte und darum betete, dass Arn Magnusson unverletzt heimkehre, denn an einem solchen Krieger
würde jedes Reich großen Nutzen haben. Ein solcher Mann solle vom königlichen Rat zum Marschall ernannt werden, besonders dann, wenn er Folkunger sei.
    Aber jetzt waren mehr als vier Jahre vergangen, seit die Zeit der Buße beendet war, und von Arn war seit seinen großen Siegen im Heiligen Land nichts mehr bekannt geworden, was der selige Pater Henri hätte erzählen können. Inzwischen hatten die Christen Jerusalem verloren, und Tausende

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