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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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fragenden Blick hin. »Einige habe ich gekauft und ihnen
unter der Bedingung die Freiheit gegeben, dass sie für mich arbeiten, andere bekommen Lohn für ihre Arbeit. Und fleißig sind sie, was die Treidelei und die Felder angeht, die sie von mir gepachtet haben. Das Ganze ist ein gutes Geschäft.«
    »Für dich oder für sie?«, fragte Arn mit kaum hörbarem Spott in der Stimme.
    »Für alle«, antwortete Eskil und tat, als habe er den Tonfall seines Bruders überhört. »Es ist wahr, dass mir dieser Handelsweg viel Silber einbringt. Aber wahr ist auch, dass diese Männer und ihre Nachkommen ohne diese Arbeit viel schlechter leben würden. Vielleicht muss man als Leibeigener geboren sein, um ihre Freude an dieser Plackerei zu verstehen.«
    »Vielleicht«, meinte Arn. »Hast du in deinem Gebiet noch mehr solche Strecken wie diese hier?«
    »Noch eine jenseits des Vättersees hinter dem Boren. Aber das ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass wir den ganzen Weg von Lödöse nach Linköping rudern oder segeln«, erwiderte Eskil und schien hochzufrieden darüber, wie gut er das alles eingerichtet hatte.
    Die morgendliche Verspätung holten sie auf, als sie auf den See Braxenbolet hinauskamen und gen Norden steuerten. Der Wind kam von Südwest, und sie konnten das Segel setzen. Auf dem Verbindungsfluss zum See Viken folgten sie der Strömung, was das Rudern erleichterte. Am frühen Abend erreichten sie Forsvik und hatten durch den guten Wind die gesamte Verspätung aufgeholt.
    Forsvik lag wie eine Insel zwischen Viken und Bottensjön, wobei letzterer genaugenommen zum Vättersee gehörte. Auf der einen Seite von Forsvik war der Fluss voller kräftiger Stromschnellen, auf der anderen Seite war das Gewässer schmaler und tiefer. Hier drehten sich zwei
Mühlräder. Der große rechteckige Hofplatz war von Häusern umgeben, die mit Ausnahme des Langhauses am Ufer des Bottensjön überwiegend klein und niedrig waren. Alles war aus Holz errichtet, das über die Jahre grau geworden war, und die Dächer waren mit Torf und Gras gedeckt. Im Norden flankierten eine Reihe Ställe das Ufer.
    Sie legten mit ihrem Flusskahn an der Brücke auf der Vikenseite an. Dort lag bereits ein ähnliches Boot, das gerade einige Träger Karren beluden, die von der anderen Seeseite kamen. Eskil erklärte kurz, dass die Schiffe auf dem Vättersee größer seien und nur zwischen Forsvik und Vadstena oder dem Hafen in Mo hin und her segelten, wo dann wieder auf Flusskähne nach Linköping umgeladen würde. Außerdem gebe es zwei kleinere und schnellere Schiffe, die zwischen Forsvik und Visingsö, der Insel des Königs, verkehrten.
    Arn wollte sofort sein Pferd satteln, um sich umzusehen, aber Eskil meinte, es sei ungehörig, die Pächter des Hofes so zu übergehen. Sie seien immerhin Folkunger. Arn hatte nichts dagegen einzuwenden, führte die Pferde auf den Hofplatz und band sie neben einem Wassertrog fest. Die beiden Brüder hatten bereits für ziemliche Unruhe gesorgt, sobald man entdeckt hatte, dass es sich bei ihnen nicht um irgendwelche Gäste handelte.
    Die Frau des Hauses strauchelte beinahe, als sie voller Eifer mit dem Willkommensbier herbeieilte, und Eskil scherzte, er hätte das Bier lieber im Bauch als überm Hemd. Er und Harald tranken sofort sehr mannhaft, während Arn wie schon so oft das angebotene Bier verschmähte.
    Die Hausfrau, der die Haube in die Stirn gerutscht war, versuchte mit ängstlicher, sich überschlagender Stimme zu erklären, dass ihr Mann auf dem Vättersee sei, um bei
den Saiblingfischern vorbeizuschauen, und dass sie keine Gäste erwartet und daher eine Menge Wäsche im Kochhaus herumliegen habe. Es würde jedenfalls noch etwas dauern, bis sie mit den Gästen zu Abend essen könnten.
    Eskils Miene verdüsterte sich, aber Arn erklärte schnell, dass es ihnen umso besser passe, da sie ohnehin vorgehabt hätten, über die Ländereien von Forsvik zu reiten. In ein paar Stunden seien sie zurück.
    Erleichtert verneigte sich die Hausfrau und übersah Eskils Missmut. Widerwillig ging dieser auf sein Pferd zu, spannte keuchend den Sattelgurt und führte es dann zum Wassertrog, wo er sich mit dem einen Fuß abstützte und dann schwer in den Sattel fallen ließ.
    Arn und Harald waren mit dem Satteln ihrer Pferde längst fertig, und Arn warf Harald einen vielsagenden Blick zu. Dann gab er ihren beiden Pferden einen Klaps, so dass sie langsam an Eskil vorbeitrabten. Als dieser besorgt zu den reiterlosen Pferden hochsah, kamen Arn

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