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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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möge.
    Schließlich bat er die Gottesmutter, ihm bei der Begegnung, die ihm bevorstand, klare Worte zu schenken. Er betete darum, dass Cecilia und ihren Sohn Magnus kein Übel treffen möge, ehe sie nicht alle mit dem Segen der Kirche vereinigt seien.
    Als er mit seinen Gebeten fertig war, ging die Sonne leuchtend über den Nebelschleiern auf. Da dachte er an die große Gnade, die ihm widerfahren war. Sein Leben war geschont worden, obwohl seine Knochen eigentlich schon längst unter der unbarmherzigen Sonne des Heiligen Landes hätten verbleichen sollen.
    Die Gottesmutter hatte sich seiner mehr erbarmt, als er es verdiente. Aber dafür hatte sie ihm auch einen Auftrag gegeben, und er gelobte ihr, sie nicht zu enttäuschen. Mit all seiner Macht wollte er ihren Willen erfüllen, den er als sein größtes Geheimnis in sich trug, seit sie sich ihm in der Kirche von Forshem offenbart hatte.
    Er zog die Schafspelze enger um sich, atmete tief durch und legte sich zwischen den Wurzeln der Weide nieder, die fächerförmig auseinanderliefen. So hatte er auf den Feldzügen im Heiligen Land oft geschlafen, nachdem er seine Gebete gesprochen hatte: tief und gut, aber mit
einem wachen Ohr, um nicht von Feinden überrascht zu werden.
    Aus alter Gewohnheit wachte er plötzlich auf, ohne zu wissen, warum, und zog lautlos sein Schwert, stand leise auf, lockerte seine Hände und sah sich vorsichtig um.
    Eine Wildsau mit acht kleinen, gestreiften Ferkeln lief raschelnd das Flussufer entlang. Leise setzte Arn sich wieder und betrachtete sie, wobei er darauf achtete, dass das Sonnenlicht nicht von seiner Schwertklinge reflektiert wurde.

    Sie machten sich etwas später auf den Weg als ursprünglich geplant. Vermutlich lag es unter anderem an Eskils Übellaunigkeit und geröteten Augen. Sie ruderten einige Stunden geradewegs nach Süden, und die Ruderer mussten sich anstrengen, da der Fluss schmaler und die Strömung reißender wurde. Um die Mittagszeit, als sie nach Tidantäljet kamen, war die schlimmste Plackerei vorüber. Von hier aus musste ihr Kahn von Ochsen und von Treidlern zum See Braxenbolet gezogen werden. Sie mussten warten, da die Treidler gerade mit einem Kahn aus der entgegengesetzten Richtung kamen und sich erst erholen und ihre Ochsen ausruhen lassen mussten, ehe sie sich erneut ins Geschirr warfen.
    Auf ihrer Fahrt waren sie mehreren Kähnen begegnet, von denen zwei vor ihnen waren und darauf warteten, zum nächsten See gezogen zu werden. Als ihr Steuermann an Land ging und befahl, dass die beiden wartenden Kähne Platz zu machen hätten, erhob sich unter den Bootsleuten ein Murren. Die harten Worte verstummten jedoch, sobald Eskil sich selbst zeigte. Schließlich waren das alles seine Leute, da er sämtliche Kähne besaß.

    Eskil, Arn und Harald führten ihre Pferde an Land und ritten den Pfad für die Zugochsen entlang. Arn fragte Eskil, ob er sich schon einmal überlegt habe, einen Kanal graben zu lassen, anstatt ständig Ochsen und Treidler zum Ziehen der Schiffe bereithalten zu müssen. Eskil meinte, das würde dasselbe kosten, denn man müsse den Kanal weiter südlich graben, da hier die Fallhöhe zu groß sei. Mit einem Kanal weiter im Süden werde die Reisezeit länger, und das führe ebenso wie diese Anhöhe, über die die Schiffe gezogen werden müssten, zu zeitlichen Verlusten. Im Winter, wenn alles auf Schlitten transportiert werde, komme man hier außerdem ebenso unbehindert weiter wie auf dem zugefrorenen Fluss. An den kleineren Kähnen könne man sogar Kufen anbringen, so dass sie wie Schlitten über die ganze Strecke gezogen werden könnten.
    Zu Beginn des kurzen Ritts trafen sie auf die Treidler, die ein schwer beladenes Schiff zogen. Es transportierte Eisen aus Nordanskog, meinte Eskil. Da es auf dem höchsten Punkt der Strecke angelangt war, ritt Eskil voraus und rief den Treidlern zu, dass sie keinesfalls loslassen sollten, um die Herrschaft zu begrüßen.
    Sie zügelten ihre Pferde und ritten zur Seite, um die Ochsen und Treidler vorbeizulassen, die die Zugleine anführten. Arn sah, dass die Treidler ihre Arbeit sehr gut beherrschten. Alle trugen grobe, aber einwandfreie Lederschuhe, und niemand warf ihnen, den drei Herren zu Pferde, den heimtückischen Blick der Leibeigenen zu. Ganz im Gegenteil ließen mehrere der Männer die Zugleine mit der einen Hand los, um sie zu begrüßen, und wünschten Herrn Eskil den Segen der Heiligen Jungfrau.
    »Es sind alles Freigelassene«, meinte Eskil auf Arns

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