Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
Ellen, wobei er ihnen zeigen musste, wie man mit vier Händen eine Gabe entgegennimmt, die für zwei Menschen gleichermaßen bestimmt ist.
Erling und Ellen saßen eine Weile mit geröteten Wangen da, als sei ein Wunder geschehen. Bald besann sich Erling jedoch und rief nach Bier.
Jetzt fand der junge Sune Folkesson, dass er lange genug mit unmännlich gesenktem Blick dagesessen hatte. War man in Kuhmist getreten, wurde nichts besser davon, dass man so tat, als sei nichts geschehen, überlegte er, stand auf und ging entschlossen zu den Ehrenplätzen der Tafel. Dort ließ er sich vor Herrn Arn auf die Knie sinken.
Sein Pflegevater Erling war schon halb aufgestanden, um ihn wegzuscheuchen, hielt aber inne, da Arn warnend die Hand hob.
»Und?«, sagte Arn freundlich zu dem Jungen. »Was hast du mir diesmal zu sagen?«
»Dass ich meine einfältigen Worte bereue, die ich an Euch gerichtet habe, Herr. Aber ich wusste nicht, wer Ihr seid, und dachte, Ihr gehört zur Gar…«
Der junge Sune biss sich fast die Zunge ab, als er einsah, dass er, statt die Wellen zu glätten, alles nur noch schlimmer gemacht hatte. Er hatte Arn Magnusson als Gardesoldat bezeichnet!
»Du hast nichts Einfältiges gesagt, mein Freund«, erwiderte Arn ernst. »Was du über die Ritter behauptet hast, war nicht falsch, möglicherweise war es etwas verkürzt. Denk lieber daran, dass du ein Folkunger bist, der mit einem Folkunger spricht. Steh also auf, und schau mir in die Augen!«
Sune tat sofort, wie ihm geheißen war, und als er das narbenübersäte Kriegerantlitz aus der Nähe sah, kam es ihm merkwürdig vor, dass die Augen von Herrn Arn so milde waren.
»Du hast gesagt, dass du Ritter werden willst. Stehst du noch zu diesen Worten?«, fragte Arn.
»Ja, Herr Arn, dieser Traum ist mir teurer als das Leben!«, antwortete Sune Folkesson mit so viel Inbrunst, dass Arn Mühe hatte, ernst zu bleiben.
»Nun«, meinte Arn und bedeckte seine Augen mit der einen Hand, »in diesem Fall fürchte ich, dass dein Leben als Ritter nicht lange währen wird, und solche Ritter nützen uns nichts. Aber ich biete dir Folgendes an: Bleib bei mir als deinem neuen Pflegevater und Lehrer hier auf Forsvik. Dann werde ich aus dir einen Ritter machen. Dieses Angebot gilt auch für deinen Pflegebruder Sigfrid. Ich werde mit eurem Vater darüber sprechen. Schlaft eine Nacht darüber. Bitte die Heilige Jungfrau um Rat oder den heiligen Georg, und gib mir morgen Antwort.«
»Ich kann Euch meine Antwort bereits jetzt geben, Herr Arn!«, rief der junge Sune Folkesson.
Doch Arn hob warnend den Zeigefinger.
»Ich habe gesagt, dass du mir morgen nach einer Nacht des Gebets antworten sollst. Da hast du mir nicht zu widersprechen. Gehorchen und beten ist das Erste, was ein künftiger Ritter lernen muss.«
Mit gespielter Strenge sah Arn auf den Knaben, der sich sofort verbeugte, einen Schritt zurücktrat, sich ein weiteres Mal verbeugte, kehrtmachte und dann pfeilschnell zu seinen Brüdern am unteren Tischende verschwand. Lächelnd sah Arn aus den Augenwinkeln, wie sie sich eifrig unterhielten.
Die Heilige Jungfrau stand ihm bei allem bei, was er sich vorgenommen hatte, dachte er. Jetzt hatte er bereits seine ersten beiden Lehrjungen geworben.
Die Heilige Jungfrau mochte ihm auch bei dem beistehen, was jetzt unfassbar nahe lag, weniger als eine Nacht und einen Tag entfernt.
Mitten auf Visingsö, der Insel des Königs, nur einen Steinwurf vom Reitweg entfernt, der von der Burg Näs
im Süden zu den Häfen im Norden führte, wuchsen die schönsten Lilien in Gelb und Blau, den Farben des Erikschen Geschlechts. Nur Königin Cecilia Blanka durfte diese göttlichen Blumen pflücken. Prügel oder Schlimmeres erwarteten den, der sich erdreistete, dieses Verbot zu brechen.
Dorthin ritt die Königin jetzt mit ihrer liebsten Freundin Cecilia Rosa, wie diese in der Königsburg statt mit ihrem eigentlichen Namen Cecilia Algotsdotter genannt wurde. Hinter ihnen ritten in gebührendem Abstand zwei Zofen. Auf eine Garde konnten sie mittlerweile verzichten: Im Reich herrschte jetzt schon fast seit Menschengedenken Frieden, und auf der Insel befanden sich ohnehin nur die Männer des Königs.
Keine der beiden Freundinnen war an diesem Sommertag jedoch an den Lilien interessiert. Da sie mehr vom Kampf um die Macht wussten als die meisten Männer im Reich, hatten sie wichtige Fragen zu erörtern. Von dem, was die beiden miteinander aushandelten, konnte es abhängen, ob es Krieg geben
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