Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
Verachtung, ehe er sich setzte und ein paar Male tief durchatmete.
»Wir fangen noch einmal von vorn an«, sagte er leise, als sei es ihm jetzt endlich gelungen, seinen Zorn zu zügeln. »Wir fangen noch einmal an und betrachten ganz ruhig die Lage. Ingrid Ylva, die Tochter von Sune Sik, ist bald im heiratsfähigen Alter. Ich habe mit Sune gesprochen, und er hielt es ebenso wie ich für klug, wenn Ingrid Ylva ein weiteres Glied in der Kette wird, die wir schmieden, um den Krieg in Schach zu halten. Du, Arn, bist der zweitälteste Sohn des Oberhauptes deiner Familie und außerdem ein Mann, über den Lieder gesungen und Sagas erzählt werden. Kurz: Du bist eine gute Partie. Auf zweierlei Weise werden wir die Sverkersippe und das Bischofspack daran hindern, einen Grund für einen neuen Krieg zu finden. Zum einen wird Cecilia Algotsdotter, die uns bei Gott noch einiges schuldig ist, die hohe Berufung annehmen und Äbtissin meines Klosters Riseberga werden. Cecilia weiß, wie es sich mit der Beichte und dem Testament der heimtückischen Mutter Rikissa verhält: Nach Rikissas Aussage soll Königin Blanka während ihrer schweren Zeit in Gudhem das Klostergelübde abgelegt haben. Cecilia ist bereit, das Gegenteil zu beschwören, und wir alle glauben ihr. Verstehst du das?«
»Ja, all das verstehe ich«, antwortete Arn. »Ich habe zwar Einwände, aber da warte ich lieber, bis ich das andere auch noch gehört habe.«
»Das andere?«, sagte Birger Brosa, der es nicht gewohnt war, dass jemand Einwände hatte, wenn er seine Worte schon so sorgfältig wählte.
»Ja«, sagte Arn. »Auf zweierlei Weise können wir die Sverkersippe mit unserem listigen Plan ins Garn des Friedens locken. Zum einen, indem wir Cecilia zur Äbtissin machen, aber das ist eher eine Sache der Kirche als unsere. Und zum anderen?«
»Zum anderen, indem ein bedeutender Folkunger Ingrid Ylva heiratet«, antwortete Birger Brosa und sah aus, als habe er erneut große Mühe, seinen Zorn im Zaum zu halten.
»Nun will ich sagen, was ich denke«, entgegnete Arn. »Angenommen, es gelingt Euch, Cecilia zur Äbtissin von Riseberga zu machen, obwohl das von Rechts wegen die Sache der Kirche und der Zisterzienser ist. Dann legt Mutter Cecilia, die gerade Äbtissin geworden ist, einen Eid vor dem Erzbischof ab, denn nach den gültigen Regeln kann sie das nur vor ihm tun. Der Erzbischof hat jetzt eine harte Nuss zu knacken. Das kann er auf zweierlei Weise tun. Zum einen kann er fordern, dass Cecilia die Feuerprobe mit dem rotglühenden Eisen macht, also einen Gottesbeweis erbringt, dass ihre Worte wahr sind, da das Eisen ihr in dem Fall nichts anhaben wird. Zum anderen kann er die Sache nach Rom tragen. Wenn er nun der heimtückische Ränkeschmied ist, für den Ihr ihn haltet, dann wird er sich für Letzteres entscheiden, denn bei glühenden Eisen weiß man nie so genau, wie die Sache ausgeht. Und wenn er die Sache in Rom bekanntmacht, dann wird er seine Worte so wählen, dass es den Anschein hat, als hätte die neue Äbtissin falsch geschworen. Der Heilige Vater wird Cecilia sofort mit dem Kirchenbann belegen, und so haben wir nichts gewonnen, aber viel verloren.«
»Du kannst nicht im Voraus wissen, ob die Sache so schlecht ausgeht«, sagte Birger Brosa mit seiner gewöhnlichen, ruhigen Stimme.
»Nein«, sagte Arn. »Das kann niemand. Ich glaube nur, dass ich die Wege zum Heiligen Vater besser kenne als Ihr, mein Oheim, und dass meine Vermutung deswegen zutreffender ist. Aber sicher wissen kann ich das nicht, genauso wenig wie Ihr.«
»Nun, keiner von uns kann sich da sicher sein. Doch wenn wir diese List nicht ausprobieren, werden wir es auch nie erfahren, wie es ausgeht. Wer nicht wagt, den Bogen zu spannen, trifft nie.«
»Das ist wahr. Aber die Gefahr, alles noch schlimmer zu machen, ist groß und nicht zu übersehen. Was Ingrid Ylva betrifft, so wünsche ich Euch viel Glück bei Euren Plänen, sie zu verheiraten. Aber ich habe mein Wort darauf gegeben, mit Cecilia Algotsdotter Hochzeit zu feiern.«
»Nimm Ingrid Ylva zur Frau, und amüsier dich dann so viel du willst mit deiner Cecilia!«, brüllte Birger Brosa. »Das tun wir alle! Mit welcher Frau man unter einem Dach lebt und Kinder bekommt, das ist die eine Sache. Aber was man darüber hinaus tut, um sich zu amüsieren, das, was du töricht und stur Liebe nennst, das ist etwas ganz anderes. Glaubst du, dass Brigida und ich uns geliebt hätten, als wir uns beim Verlobungsfest einig wurden? Brigida war
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