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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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etwas über diese ewigen Besäufnisse, aber seine schlechte Laune war so offensichtlich gespielt, dass Eskil lächeln musste.
    »Es ist gut, dass du nach einem solchen Sturm noch Witze machen kannst«, sagte er. »Was das Bier betrifft, so änderst du vielleicht noch deine Meinung, denn hier auf Näs wird Bier aus Lübeck getrunken.«
    Als sie sich einem der Bierzelte näherten, wichen alle flüsternd beiseite wie vor der Bugwelle eines Schiffes. Eskil schien das nicht zu merken.
    Als Arn das sächsische Bier probiert hatte, gab er sofort zu, dass es sich dabei um ein ganz anderes Getränk handele als das, was er sich bis jetzt mehr oder minder über die Lippen gezwungen habe. Dieses Bier war dunkler, schäumte und schmeckte mehr nach Hopfen als nach Wacholderbeeren. Eskil warnte ihn, dass es einem auch schneller zu Kopf steige, und riet ihm aufzupassen, damit er nicht die Selbstbeherrschung verliere, anfange herumzupöbeln und sein Schwert zu ziehen. Erst lachten sie nur ein wenig über diesen Scherz, aber dann immer mehr, und schließlich umarmten sie einander, so erleichtert waren sie, dass der Sturm anscheinend wirklich vorüber war.
    Eskil machte anschließend noch einige Bemerkungen über Birger Brosas Äußerungen zu Beginn ihrer Sitzung in der Ratskammer. Sie überlegten sich eingehend, was hinter einem so unerwarteten Mangel an Selbstbeherrschung stecken könne. Eskil meinte, es seien zu viele widerstreitende Gefühle auf einmal gewesen, mehr als selbst ein Mann wie Birger Brosa ertragen könne. Denn der Jarl sei aufrichtig glücklich darüber, Arn wieder zu Hause und am Leben zu sehen. Aber gleichzeitig habe er jahrelang darüber nachgegrübelt, wie Cecilia Rosa ein Gegengewicht
zu den Lügen der heimtückischen Mutter Rikissa werden könne. Freude und Enttäuschung zur gleichen Zeit seien keine gute Kombination, als würde man Wein und Bier in einem Becher mischen, meinte Eskil.
    Arn sagte, ein Kompromiss sei viel besser als eine Niederlage. Es würde zwar schwer werden, das Warten auf Cecilia und die Sehnsucht nach ihr noch zu verlängern, doch es wäre unerträglich gewesen, hätten nicht Arn und Birger Brosa jeder einen halben Sieg davongetragen.
    Sie wurden unterbrochen, als einer der Kapläne des Erzbischofs sich zwischen den festlich gekleideten, sich munter unterhaltenden und trinkenden Männern und Frauen zu ihnen durchdrängte.
    Der Kaplan hielt die Nase so hoch erhoben, dass Eskil und Arn sich nicht beherrschen konnten und sich belustigte Blicke zuwarfen, und brachte sein Anliegen auf Latein vor: Seine Eminenz der Erzbischof wolle sofort mit Herrn Arnus Magnusonius sprechen.
    Arn musste über die lustige Entstellung seines Namens lächeln und antwortete in derselben Sprache, dass er sich unverzüglich einfinden wolle, wenn seine Eminenz ihn rufe, aber dass er aus zwingenden Gründen einen Umweg über seine Satteltasche machen müsse. Seinem Bruder flüsterte er zu, nun rieche es nach einem unsauberen Spiel, und Eskil nickte zustimmend, klopfte ihm aber aufmunternd auf die Schulter und blinzelte ihm zu.
    »Mit Kirchenleuten hast du dich vermutlich schon häufiger herumgeschlagen, lieber Bruder«, flüsterte er.
    Arn nickte und blinzelte ihm ebenfalls zu, nahm den Kaplan in höfischer Manier beim Arm und ging auf die königlichen Stallungen zu.
    Als er den Freibrief vom Großmeister des Templerordens holte, um den es bei den Ränken des Erzbischofs vermutlich
ging, stellte er einige Vermutungen an, weshalb man ihn wohl sprechen wolle. Aber der Kaplan verstand nicht recht, was er meinte, da er in der Kirchensprache nicht so gewandt war, wie er mit hoch erhobener Nase vor dem Bierzelt vorgegeben hatte.
    Arn musste eine Weile vor dem Zelt warten, bis sie dort drinnen mit einer anderen Angelegenheit fertig waren. Nachdem ein Mann mit düsterer Miene, der einen Mantel der Sverkersippe trug, ins Freie getreten war, wurde Arn von einem weiteren Kaplan hereingerufen.
    Dort drinnen thronte Erzbischof Petrus auf einem Stuhl mit hohen Armlehnen und geschnitzten Kreuzen, und vor ihm stand das goldene Erzbischofskreuz mit seinen silbernen Strahlen. Neben ihm saß ein weiterer Bischof.
    Arn trat vor, beugte das eine Knie und küsste dem Erzbischof den Ring, wartete auf den Segen und erhob sich anschließend wieder. Vor dem anderen Bischof verneigte er sich.
    Der Erzbischof beugte sich lächelnd zu seinem Hilfsbischof hinüber und sagte laut auf Latein, da er sich wie immer sicher war, dass nur sie als

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