Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
Kirchenmänner diese Sprache beherrschten, dass das eine ebenso lustige wie erbauliche Unterhaltung werden könne.
»Die Liebe ist etwas Wunderbares«, scherzte der andere Bischof. »Insbesondere, wenn sie Hand in Hand mit der Heiligen Jungfrau der guten Sache nützen kann!«
Über diesen Scherz amüsierten sich die beiden Hochwürden außerordentlich. Um Arn kümmerten sie sich nicht weiter, sondern taten so, als hätten sie ihn noch nicht gesehen.
Dieses Verhalten hatte Arn schon zu oft bei Machtmenschen beobachtet, um sich daran zu stören. Dagegen bekümmerte es ihn, dass die beiden, die ein sehr fehlerhaftes
Latein mit einem eigentümlichen nordischen Akzent sprachen, es für selbstverständlich hielten, dass er nicht verstand, was sie sagten. Er musste sich rasch entscheiden, wie er damit umgehen sollte - mit List oder mit Ehrlichkeit. Hörte er zu viel, konnte es zu spät sein. Er bekreuzigte sich und dachte nach, und als sich der Erzbischof mit einem Lächeln, als sei ihm ein weiterer Scherz eingefallen, wiederum an seinen Bischof wandte, räusperte sich Arn und sagte ein paar Worte, die mehr als Warnung gemeint waren.
»Eure Eminenzen müssen entschuldigen, dass ich mich in Euren sicherlich höchst interessanten Diskurs einmische«, sagte er und hatte sofort ihre Aufmerksamkeit gewonnen. »Aber es ist wirklich Balsam für die Seele, wieder eine Sprache zu hören, die ich vollkommen beherrsche und in der jedes Wort seine exakte Bedeutung hat.«
»Du sprichst die Kirchensprache wie ein Mann der Kirche«, sagte der Erzbischof und riss erstaunt die Augen auf. Seine Verachtung für den, wie er geglaubt hatte, niedrigen Besuch war vollkommen verschwunden.
»Ja, das liegt daran, dass ich ein Mann der Kirche bin, Eure Eminenz«, entgegnete Arn mit einer Verbeugung und überreichte den Brief, von dem er glaubte, dass ihm das Interesse des Erzbischofs galt, der Frage nämlich, ob er ein Deserteur war oder nicht, ob er kirchlichem oder weltlichem Recht gehorchen musste.
Die beiden Bischöfe steckten die Köpfe zusammen und suchten, bis sie die lateinische Übersetzung aus dem Fränkischen und dem Arabischen gefunden hatten, durch die sie sich langsam und etwas feierlich hindurchbuchstabierten. Anschließend befühlten sie mit so etwas wie Ehrfurcht das Siegel vom Großmeister des Templerordens, das zwei Tempelritter auf einem Pferd zeigte. Als der Erzbischof
endlich wieder zu Arn aufschaute und ihm klar wurde, dass dieser immer noch vor ihnen stand, rief er eilig nach einem Hocker, den ein Kaplan mit erstaunter Miene herbeitrug.
»Es freut mich wirklich, Burggraf Arn de Gothia, dich wieder in unserem Land zu sehen«, sagte der Erzbischof freundlich, fast als würde er mit seinesgleichen sprechen.
»Es ist ein Segen für mich, wieder daheim zu sein«, entgegnete Arn. »Ebenso ist es wie eine Befreiung, die Sprache der Kirche zu sprechen, die Leichtigkeit der Gedanken zurückzuerhalten, die Assoziationen, die sich wie Vögel durch die Luft schwingen und nicht wie Schildkröten über die Erde kriechen. Wenn ich versuche, die Sprache meiner Kindheit zu sprechen, dann kommt es mir vor, als hätte ich statt einer Zunge ein Stück Holz im Mund. Das macht meine Freude, zu dieser Audienz gerufen worden zu sein, natürlich umso größer. Gerne genieße ich das Privilegium, Euch beide kennenzulernen.«
Der Erzbischof stellte sofort Bischof Stenar aus Växjö vor, worauf Arn erneut vortrat und auch Stenar den Ring küsste, ehe er wieder Platz nahm.
»Was bedeutet es nun eigentlich, dass du ein Tempelritter des Herrn bist, aber trotzdem den Mantel eines Folkungers mit dem Folkungerlöwen trägst?«, fragte der Erzbischof interessiert. Es hatte den Anschein, als würde das Gespräch jetzt eine ganz andere Wendung nehmen, als es sich die beiden Bischöfe zu Beginn gedacht hatten.
»Das ist eine intrikate Frage, Eure Eminenz, zumindest auf den ersten Blick«, sagte Arn. »Wie aus dem Dokument hervorgeht, das ich vorgelegt habe, bin ich für alle Ewigkeiten ein Mitglied unseres Ordens, auch wenn meine Dienstzeit bei den kämpfenden Verbänden zeitlich auf die zwanzig Jahre begrenzt war, die mir als Buße auferlegt
waren. Aber ich habe das Recht, wann immer ich möchte, meinen Mantel zu tragen, was aus den geschriebenen Worten des Großmeisters eindeutig hervorgeht.«
»Als Tempelritter … legt man da nicht ein Klostergelübde ab?«, wollte der Erzbischof wissen und hatte plötzlich eine besorgte Falte auf der
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