Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
verursacht, und das würde ich gerne beichten. Danach bist du an der Reihe, und du …«
»Nein, sag nichts! Lass mich erst selbst nachdenken. Jetzt hab ich’s! Ich sage in der Beichte, dass die Heilige Jungfrau mir ein Wunder gesandt hat, indem sie über zwanzig Jahre lang Arns und meine Gebete erhört und ihn mir jetzt unversehrt zurückgegeben hat. Ich sage, dass Arns heiliger Eid nun in Erfüllung gehen kann … dass uns die Heilige Jungfrau damit zeigen will, wie groß die Liebe sein kann, und dass man die Hoffnung nie aufgeben darf … und dann erzähle ich, wie ich mich bei dem Gedanken ängstige, dass man mich bittet, meinen weltlichen Pflichten nachzukommen und ins Kloster einzutreten, statt das Geschenk der Heiligen Jungfrau anzunehmen. Das ist alles wahr, und ich würde die Beichte genauso wenig entweihen wie du, wenn ich das sage. Glaubst du, dass diese Worte reichen?«
»Ganz sicher«, sagte die Königin. »Ich glaube, dass unser ehrwürdiger Erzbischof sich dann rasch an die Worte Gottes vom Wunder der Liebe erinnern wird. Er wird entschieden für eure Liebe eintreten, die schließlich nicht entweiht werden darf, da …« »… da wir uns alle einer großen Sünde schuldig machen würden, indem wir den Willen der Heiligen Jungfrau missachteten!«, sagte Cecilia Rosa lachend.
Sie waren jetzt bester Laune und redeten durcheinander. Cecilia Blanka spann weitere Pläne, wie man das abendliche Gastmahl gestalten könne, so dass der Weg ins Kloster endgültig abgeschnitten werde. Cecilia Rosa war verblüfft und errötete, als sie davon hörte. Doch dann fiel ihnen ein, dass sie keine Zeit zu verlieren hatten, und sie nahmen sich bei der Hand und rannten wie junge Mädchen die Treppe des Turms hinunter, um eine ehrliche
Beichte abzulegen, die die Pläne der Männer zunichte machen würde. Als sie auf den Burghof kamen, zwangen sie sich jedoch sofort zur Selbstbeherrschung und gingen mit sittsam gesenktem Kopf zum Zelt des Erzbischofs.
Der große Streit in der Ratskammer des östlichen Turms war vorüber. Inzwischen unterhielten sich die Männer über die Möglichkeit, einen Kreuzzug aus Götaland und Svealand zu entsenden. Sowohl der König als auch der Jarl waren beleidigt gewesen, als Arn die Frage, ob nordische Männer zu so etwas taugten, verneint hatte. Sie hatten Arn gezwungen, das näher zu erklären, und was er erzählte, erfüllte die anderen mit großen Bedenken und mit Schrecken. Um nach dem Fall von Jerusalem das Heilige Land von den Sarazenen zurückzuerobern, bräuchte man ein Heer von nicht weniger als sechzigtausend Mann, hatte Arn seine Erklärungen begonnen. Ein so großes Heer ließe sich kaum mit Proviant und Wasser versorgen. Daher sei es auf Plünderungen angewiesen. Man könne ohne eine starke Reiterei nicht überleben, dafür kämen allerdings die nordischen Krieger nicht infrage. Sechzigtausend Mann war eine so unglaubliche Menge, dass das bedeutet hätte, sämtliche waffenfähigen Männer in Götaland und Svealand einzuziehen. Wenn man jetzt nur tue, was die Kirche fordere, nämlich seine Pflicht Gott gegenüber, und nach bestem Vermögen zu einem Kreuzzug beitrüge - wie viele Männer müsse man dann zusammenziehen, wollten der König und der Jarl wissen. Zehntausend Fußsoldaten, meinte Arn. Und wenn es König Knut mit viel Überredungskunst und Drohungen gelänge, das ganze Land davon zu überzeugen, dass es Gottes Wille
sei, alle nordischen Männer, die ein Schwert oder zumindest eine Heugabel schwingen könnten, nach Jerusalem zu schicken - wie sollten sie dann dorthin kommen? Natürlich segeln, antwortete Arn. Auf dem Weg von England sei er mit seinem Schiff kurz vor der Küste Jütlands einem dänischen Kreuzfahrerheer begegnet, das aus etwa fünfzig Schiffen mit drei- oder viertausend Mann an Bord bestand, allerdings keine Pferde mitführte. Arn und Harald seien sich einig gewesen, dass all diese Männer im Heiligen Land abgeschlachtet werden würden und dort wohl eher für Unruhe sorgen, als eine Hilfe sein würden, falls sie überhaupt jemals ankämen.
Angenommen, König Knut würde ebenfalls mit einem solchen Heer lossegeln, fuhr Arn fort. Was würde dann bei seiner Ankunft im Heiligen Land geschehen? Nun, der einzige Ort, an den sich neu eintreffende Kreuzfahrer begeben könnten, sei die Stadt Saint Jean d’Acre, die letzte christliche Festung des Königreichs, in der schon jetzt große Enge herrsche. Würde man dort einige Tausend nordische Männer ohne Reiterei
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