Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
dem zu erwartenden Bad immer mehr Kleider auszogen. Schließlich war nur noch Arn Magnusson übrig.
Arn entledigte sich seines Wollhemds und seines langen blauen Lederhemds, ehe er auf Bruder Guilbert zutrat. Die beiden begannen eine Unterhaltung, die nur wenige Zuschauer verstanden, sosehr sie auch die Ohren spitzten, da die beiden Fränkisch sprachen.
»Dass du über die Jahre langsamer geworden bist, mein lieber alter Lehrer, ist nicht verwunderlich«, sagte Arn.
»Denk daran, dass du mich niemals auch nur annähernd geschlagen hast, du Grünschnabel«, erwiderte Bruder Guilbert lachend, hob drohend seinen Stock und tat so, als würde er zuschlagen, was Arn jedoch nicht weiter bekümmerte.
»Dein Problem ist vermutlich, dass ich inzwischen alles andere als ein Grünschnabel bin«, gab Arn zurück, und im nächsten Augenblick entbrannte der Kampf.
Die beiden kämpften lange und in einer unglaublichen Geschwindigkeit. Bei jedem Ausfall schlugen sie vier, fünf oder sechs Male zu, der andere ging jedoch immer rechtzeitig in Deckung. Von Anfang an war klar, dass diese beiden allen anderen auf dem Steg vollkommen überlegen waren.
Schließlich forderte die Müdigkeit von Bruder Guilbert ihr Recht: Arn gelang es, den einen Fuß des Mönchs zu treffen, und er streckte gleichzeitig seinen Stock vor, so dass der Mönch ihn noch im Fall zu fassen bekam und sich daran zur seichtesten Stelle des Wallgrabens schwingen konnte. Auf diese Weise blieb seine Wollkutte weitgehend trocken.
Von jetzt an hatten die Jünglinge keinerlei Chance eines Sieges. Das war bereits klar, als das erste Turnier zu Pferde begann.
Beim ersten Wettkampf ging es darum, mit einem langen sandgefüllten Ledersack aufeinander zuzureiten und den anderen damit aus dem Sattel zu schlagen. Arn hatte den Stockkampf gewonnen und konnte damit den Verlauf des folgenden Wettkampfs festlegen. Er wurde mit den Jünglingen ebenso leicht fertig wie der Mönch auf dem Steg. Als nur noch der Mönch übrig war, entspann sich ein langer Kampf, der in rasender Geschwindigkeit verlief und bei dem die Tricks kaum zu begreifen waren. Arn
siegte auch dieses Mal, weil dem Mönch irgendwann die Kraft ausging.
Im nächsten Wettkampf ging es darum, in vollem Galopp auf eine Reihe von Stangen zuzureiten, auf die Rüben aufgespießt waren, und die Rüben mit dem Schwert zu spalten. Keiner der Jünglinge hatte auch nur die Hälfte seiner Rüben hinter sich gebracht, als Arn seine bereits gespalten hatte. Er schlug nicht einmal zu, sondern ritt einfach, das lange, schmale Schwert wie einen Flügel ausgestreckt, an den Rüben entlang, die dabei in zwei Hälften zerfielen. Der Mönch versuchte es ihm nachzutun, aber sein geliehenes Schwert blieb in der dritten Rübe stecken, und so war auch dieser Wettstreit entschieden.
Dem Sieger des Rübenspaltens war es fast unmöglich, auch noch das nächste Turnier zu gewinnen, das Wettreiten. Hatte man den ersten, den zweiten und den dritten Gegner besiegt, dann war es nicht leicht, sein Pferd noch einmal zur Höchstleistung anzutreiben, um die anderen ausgeruhten Pferde zu schlagen.
Es hatte den Anschein, als habe auch Arn Magnusson das eingesehen. Er ritt die ersten Male augenscheinlich langsam, obwohl er jedes Mal geringfügig in Führung lag. Klüger wäre es vielleicht gewesen, zuerst gegen den Mönch anzutreten, der schließlich eines von Arns eigenen ausländischen Pferden ritt. Stattdessen wartete er mit dem Mönch bis zum Schluss.
Die beiden ritten in vollem Galopp aufeinander zu. Ohne Schwierigkeiten besiegte Bruder Guilberts ausgeruhte Stute den Hengst von Arn Magnusson.
Damit war nur noch der edelste aller Wettkämpfe übrig, das Bogenschießen. Niemand hatte jemals von einem Mönch gehört, der mit einem Bogen umgehen konnte, aber es
hätte sich auch niemand vorstellen können, dass Mönche so reiten konnten wie dieser Zisterzienser, ganz zu schweigen, dass sie so mit dem Speer und dem Schwert umgehen konnten wie Bruder Guilbert.
Vielleicht hatten sich der Mönch und Arn untereinander darauf geeinigt, wie sie den Wettkampf beenden wollten, denn jetzt wurde es sehr spannend. Bereits als der Mönch die Sehne des Bogens prüfte, den sein Freund Arn ihm reichte, war offensichtlich, dass er diese Waffe nicht zum ersten Mal in der Hand hielt.
Das Bogenschießen verlief so, dass zwei Schützen abwechselnd aus fünfzig Schritt Entfernung auf einen Strohballen mit einem schwarzen Greifenkopf als Zielscheibe schossen. Bei den
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