Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
Vom Netzwerk:
Zuschauern wurde über die Gestaltung der Zielscheibe herzlich gelacht: Es war wirklich eine Frechheit, dafür das Wappen der Sverkersippe zu verwenden, und auch nicht besonders ehrenvoll, so über den geschlagenen Feind zu scherzen.
    Scheinbar ohne sich zu überanstrengen besiegte der Mönch zuerst Sture Jönsson und anschließend Torgils und Folke Jonsson. Um Erik Jarl zu schlagen, musste er sich schon mehr Mühe geben, und als Magnus Månesköld an die Reihe kam, war es offensichtlich, dass der Mönch bei jedem Schuss sein Bestes geben musste, da beide fast gleich gut schossen.
    Bis zum neunten Schuss lagen beide Schützen gleich. Doch da geriet der Pfeil von Magnus Månesköld etwas unter die Kante des Greifenkopfes, während der des Mönchs mitten ins Ziel traf. Der zehnte Pfeil von Magnus traf hingegen wieder. Alles hing somit vom letzten Schuss des Mönchs ab.
    Da wandte sich Bruder Guilbert an Arn Magnusson, um ihn etwas zu fragen, aber dieser antwortete einsilbig
und schüttelte den Kopf. Daraufhin schoss Bruder Guilbert seinen letzten Pfeil genau ins Ziel und hatte so den besten Schützen im gesamten Östlichen Götaland besiegt. Im Westlichen Götaland gab es zumindest einen, der besser war.
    Beim Bogenschießen war es, anders als beim Pferderennen, von Nachteil, bis zuletzt zu warten, und von Vorteil, sich vor der entscheidenden Begegnung schon einmal im Kampf gegen schwächere Gegner einzuschießen. Bruder Guilbert hatte mit einem einzigen Blick auf die Jünglinge festgestellt, welche die starken und welche die schwachen waren, damit er sie sich in der richtigen Reihenfolge vornehmen konnte.
    »Nun, mein junger Lehrling, wird dir weder die Kraft deiner Lunge noch die deiner Beine zum Sieg über deinen Lehrer verhelfen«, schmunzelte Bruder Guilbert und spannte ein paarmal spöttisch den Bogen, als Arn vortrat.
    »Nein, das ist wahr«, sagte Arn. »Aber mir wäre es lieber, wir würden unter vier Augen feststellen, ob der Lehrer immer noch besser ist als sein Lehrling, denn wer von uns beiden will jetzt gewinnen?«
    »Dein Sohn Magnus war sehr enttäuscht, als er unterlag, das habe ich gesehen, auch wenn er es ritterlich überspielt hat«, meinte Bruder Guilbert. »Aber was ist wohl besser? Wenn er sieht, wie sein Vater von einem Mönch geschlagen wird? Oder wenn er seinen Vater als Sieger sieht, obwohl er sein ganzes Leben damit zugebracht hat, dich oder deinen Schatten zu besiegen? Er war wirklich sehr gut.«
    »Ja, das habe ich gesehen«, erwiderte Arn zögernd. »Wirklich sehr gut, stell dir nur vor, was aus ihm hätte werden können, wenn er dich als Lehrer gehabt hätte.
Ich vermag jedoch nicht zu sagen, wer von uns den Sieg davontragen sollte, denn ich weiß nicht, womit Magnus besser umgehen könnte.«
    »Das weiß ich auch nicht«, sagte Bruder Guilbert und bekreuzigte sich zum Zeichen dessen, dass er diese schwierige Entscheidung höheren Mächten überließ.
    Arn nickte zustimmend, bekreuzigte sich ebenfalls und legte den ersten Pfeil auf die Bogensehne. Er traf an der unteren Kante des Greifenkopfs, was nicht verwunderlich war, da es sich um seinen ersten Schuss handelte, der entweder zu niedrig oder zu hoch ausfallen musste, ehe er wusste, wie der Bogen auf diese Entfernung traf. Deswegen lag Bruder Guilbert bis zum siebten Pfeil in Führung. Da die beiden ständig die Mitte der Schießscheibe trafen, drängten sich dort die Pfeile.
    Auf der Mauer war es inzwischen vollkommen still, und die anderen Jünglinge waren unbewusst näher gekommen, um besser sehen zu können, und standen jetzt in einem Halbrund hinter den beiden Schützen.
    Den achten und den neunten Pfeil schossen beide ins Ziel. Dann schoss Arn seinen zehnten Pfeil, der ebenfalls in der Mitte der Scheibe stecken blieb. Jetzt hing alles an Bruder Guilberts letztem Pfeil.
    Er zielte lange, und das einzige Geräusch waren die schwirrenden Flügel eines Schwarms vorbeiziehender Turmschwalben.
    Aber dann überlegte der Mönch es sich anders, senkte den Bogen, atmete ein paarmal tief ein, hob den Bogen erneut und zog die Sehne an die Wange. Auch dieses Mal ließ er sich beim Zielen Zeit.
    Sein Pfeil traf zu hoch, da er zu viel Kraft gebraucht hatte. Damit war Arn der Sieger dieses unvergesslichen Turniers.

    Eskil kam sofort mit der Herrin auf Arnäs, Erika Joarsdotter, zu den Jünglingen herab. Erika trug zwei glänzende Kronen, eine aus Gold und eine aus Silber. Sie blieben nebeneinanderstehen, während die Jünglinge sich vor ihnen

Weitere Kostenlose Bücher