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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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würde er zu allem sein Schwert tragen.
    Nachdem er dem etwas verwirrten Arn die Kleiderordnung erklärt hatte, seufzte Eskil, als sei ihm zum tausendsten Mal an diesem Tag etwas eingefallen, was noch eilig erledigt werden müsse. Beim Junggesellenabend seien sie bisher nur zu sechst, es würden jedoch sieben Junggesellen gebraucht. Einer der sechs sei Erik Jarl, ein anderer Sture Jönsson aus dem Pålsgeschlecht, und die restlichen vier seien Folkunger: Magnus Månesköld, Folke Jonsson, Torgils und Arn selbst. Ein siebter müsse her, und zwar ein Mann, der weder verheiratet noch Folkunger sein dürfe.

    Arn meinte, ihm fiele leider nichts ein, da er nur vage Vorstellungen habe, was ein Junggesellenabend eigentlich sei. Er gehe jedoch davon aus, dass wie gewöhnlich unchristliche Mengen Bier getrunken werden würden. Eskil erklärte etwas ungeduldig, dass es sich um die letzte gemeinsame Nacht handele, ehe einer von ihnen für immer die Jugend hinter sich lasse.
    Diesmal seien die Junggesellen jedoch ungewöhnlich reif, meinte er auf Arns spöttisches Lächeln hin. Der Bräutigam sei ein Mann in seinen besten Jahren, unter dessen Verwandten am Junggesellenabend sowohl sein Sohn als auch seine Neffen seien. Vermutlich sei so etwas noch nie vorgekommen, und da einige dieser unverheirateten Männer, besonders Erik Jarl und Magnus Månesköld, bereits im ganzen Land für ihre Stärke und ihr Geschick im Umgang mit Waffen bekannt seien, würden sicher viele Menschen zusammenströmen, um sich den Beginn dieses Junggesellenabends anzusehen.
    Mit einem Seufzer meinte Arn, dass er am liebsten Bruder Guilbert als siebten Junggesellen sehen würde, weil er neben Eskil sein ältester Freund sei, der noch unter den Lebenden weile, und weil niemand von ihm behaupten könne, er sei Folkunger. Denn das Alter spiele offenbar keine Rolle, und die Unbeflecktheit sei bei Bruder Guilbert vermutlich sicherer aufgehoben als bei manchen dieser Grünschnäbel.
    Eskil stellte sich quer, weil er meinte, dass sich ein alter Mönch beim Turnier eher lächerlich machen würde. Es handele sich dabei um sieben Spiele, bei denen sich die Männer im Umgang mit Waffen messen sollten. Demjenigen, der aus ihnen siegreich hervorgehe, gereiche das zu ewiger Ehre. Umso schlimmer sei es, wenn sich jemand,
besonders ein so enger Freund wie dieser Bruder Guilbert, lächerlich machen würde.
    Eine Weile saß Arn schweigend auf dem Hochzeitsbett, aber nicht aus den Gründen, die Eskil vermutete. Er hatte wahrhaftig keine Lust, sich mit Anfängern und kleinen Jungen bei einem Turnier zu messen, und er hatte noch weniger Lust, ihnen wehzutun. Das erinnerte ihn an den traurigen Tag, an dem König Richard Löwenherz einen seiner Grünschnäbel auf ihn gehetzt hatte, Sir Wilfred of Ivanhoe hatte er wohl geheißen, der ihm, einem Tempelritter, mit gesenkter Lanze entgegenreiten sollte. So etwas konnte böse enden. Jungen sollte man unterweisen und erziehen, es war unwürdig, sich mit ihnen im Turnier zu messen. Niedergeschlagen sah er ein, dass diese Einwände seinem Bruder nicht einleuchten würden.
    »Was sind das genau für Turnierspiele, in denen wir unsere Ehre aufs Spiel setzen sollen?«, fragte er schließlich.
    »Wie ich schon gesagt habe, handelt es sich um sieben verschiedene«, erwiderte Eskil ungeduldig. »Drei zu Pferde und vier zu Fuß: mit der Axt, dem Speer und dem Bogen, und das vierte ist der Stockkampf auf dem Steg.«
    »Drei Wettkämpfe zu Pferde und ein Stockkampf auf dem Steg?«, fragte Arn, dem das alles plötzlich sehr amüsant vorkam. »Das kann lustiger werden, als du ahnst. Mach dir um den Mönch keine Sorgen, er kommt sicher gut zurecht, und das zur großen Freude aller Zuschauer. Aber ich muss erst mit ihm sprechen, dann muss ich im Turm passende Bogen für uns beide holen und zusehen, dass meine Stute so gesattelt wird, dass ein Mönch auf ihr reiten kann.«
    Eskil breitete die Arme aus und meinte, dass er jede Verantwortung von sich weise, doch dann fiel ihm ein,
dass er sich noch um hundert andere Dinge kümmern müsse, und er hastete mit plötzlicher Eile die Bräutigamstreppe hinab.
    Arn ließ sich aufs Knie sinken und vergrub sein Gesicht in den weichen Decken des Hochzeitsbettes. Er atmete den Kräutergeruch ein und betete anschließend lange zur Gottesmutter, dass sie ihre schützende Hand über Cecilia halte, solange diese noch in Gefahr schwebe, dass ihn nicht plötzlicher Hochmut befallen möge und dass er keinen der

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