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Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren

Titel: Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren Kostenlos Bücher Online Lesen
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unter dem Schutz sowohl des Königs als auch des Jarls stehe. Ulvhildes kleine Sünde würde also bald von Gott gesegnet werden, und damit sei das Problem aus der Welt. Sie wirke jedoch sehr glücklich, die Kleine, die Freiheit habe sie wirklich großartig und mit offenen Armen willkommen geheißen.
    Erleichtert, dass Ulvhilde nicht in der Gefahr schwebte, die sie zuerst entsetzt vermutet hatte, hob Cecilia Rosa nun endlich warnend beide Hände, um die glücklichen Reden ihrer Freundin zu einem Ende zu bringen und zu sagen, wie es sich verhielt. Sie hätte schlechte Nachrichten aus Gudhem. Cecilia Blanka verstummte sofort.
    Und doch begannen sie die Sache falsch. Denn als Cecilia Rosa Atem geholt und ernst erzählt hatte, dass Mutter Rikissa tot und begraben sei, da schlug ihre Freundin nur die Hände zusammen und begann entzückt zu lachen. Sie bekreuzigte sich jedoch sofort, und bat mit einem Blick gen Himmel um Vergebung für diese Sünde, sich
über den Tod eines Nächsten zu freuen. Aber bald musste sie wieder lachen und meinte, das sei doch wohl keine schlechte Nachricht.
    Cecilia Rosa musste noch einmal beginnen. Als Cecilia Blanka von der falschen Beichte und dem Testament erfuhr, das nach Rom geschickt werden sollte, wurde sie bald sehr ernst. Und als ihre Freundin fertig erzählt hatte, saßen sie schweigend da. Was gab es schon über diese Lüge zu sagen? Dass eine der unglücklichen Jungfrauen, die unter Rikissas Geißel gezwungen worden waren, auf die seltsame Idee hätte kommen sollen, gerade in Gudhem das Gelübde abzulegen, war vollkommen absurd. Dass Cecilia Blanka, die sich die ganze Zeit nach ihrem Verlobten und ihrer Königinnenkrone gesehnt hatte, beidem abgeschworen hätte, nur um dafür Rikissas Leibeigene zu werden, wäre ähnlich verrückt wie die Behauptung, Vögel würden im Wasser fliegen und Fische durch die Luft schwimmen.
    Sie unterbrachen ihre Überlegungen für eine Weile, und Cecilia Blanka nahm ihre Freundin zu den Kindern mit, ehe sie sich wieder zusammensetzten. Sie wussten, dass es eine lange Nacht werden würde.
    Der älteste Sohn Erik war mit seinem Vater in Östra Aros. Dort gab es viel zu lernen, was ein zukünftiger König wissen musste. Die beiden anderen Söhne und die Tochter Brigida schlugen sich gerade um ein Holzpferd und konnten anscheinend auch von der Zofe nicht gebändigt werden, als die beiden Cecilien eintraten. Da beruhigten sich die Kinder sofort, lachten aber etwas über Cecilia Rosas eigentümliche Kleider.
    Nach dem Abendgebet setzten die beiden Frauen die Kleinen dadurch in Erstaunen, dass sie gemeinsam einen Choral sangen. So schön war auf Näs noch nie gesungen
worden. Offenbar hatten die Kinder von ihrer Mutter keinen so himmlischen Gesang erwartet. Brav und entzückt plappernd legten sie sich zu Bett.
    Auf dem Weg zurück zum großen Kamin, wo erneut Glühwein auf sie wartete, erklärte Cecilia Blanka etwas verlegen, dass sie in der Freiheit nicht mehr viel gesungen habe. Davon habe sie in Gudhem genug bekommen. Wenn sie zusammen sängen, sei das jedoch anders, dann denke sie mehr an ihre Freundschaft als an all die kalten Tage, an denen sie frühmorgens schlaftrunken zur elenden Laudes getaumelt seien.
    Als sie erneut vor dem wärmenden Feuer saßen, ohne feindliche Ohren in der Nähe und mit einem Becher Wein in der Hand, versuchten sie, das Vorgefallene zu begreifen.
    Rikissa habe den Heiligen Vater in Rom dazu bringen wollen zu erklären, dass Knut, der König, über das Westliche und das Östliche Götaland, über Svealand und das Erzbistum Östra Aros, in Sünde lebe, begann Cecilia Blanka. Das bedeute, dass der kleine Jarl Erik in Sünde gezeugt sei und daher die Krone nicht erben könne. Das gelte auch für die anderen Söhne.
    Dass Rikissa diese Nachricht dem Heiligen Vater in Rom direkt zukommen lassen wollte, war ebenso wenig verwunderlich wie die Tatsache, dass sie über Dänemark gehen sollte. Dort befanden sich nämlich alle landesflüchtigen Freunde der sverker’schen Sippe. Viele von ihnen hatten Verwandte des dänischen Königs geheiratet. Das Feuer des Krieges, mit dem Rikissa auf ihrem Sterbebett gedroht hatte, war also der Krieg, den es geben würde, wenn die Angehörigen der Sverkerschen Sippe kämen, um die Königskrone zurückzuerobern. So hatte Rikissa sich das zumindest ausgerechnet.

    Aber das Ganze beruhe doch auf einer Lüge, wandte Cecilia Rosa ein. Was in ihrem Testament stehe, sei doch nicht wahr. Wie ein solches

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