Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren
der südlichen Türkei bis hinunter nach Gaza. Sie trieben umfassenden Handel, wickelten Bankgeschäfte ab und besaßen bald ein riesiges Vermögen. Dazu kamen neue Kenntnisse in der Philosophie, der Politik und der Rechtslehre - Kenntnisse, die einem Mann wie Arn bei seiner Heimkehr viele Jahre später sehr gelegen kamen.
Mit Männern wie Arn Magnusson, Graf Raimund von Tripolis und den Baronen Ibelin führte Saladin Friedensverhandlungen und ging dabei einen historischen Kompromiss ein. Alle sollten sich dem friedlichen Handel widmen, weil das allen Beteiligten mehr nutzte als Krieg. In Jerusalem sollten alle Religionen friedlich zusammenleben und freien Zugang zu ihren Heiligtümern haben. Das ist eine politische Lösung, die noch heute, fast neunhundert Jahre später, als die vernünftigste erscheint. Doch fanatische Christen im Königreich Jerusalem, bei denen
man sich an George W. Bush erinnert fühlt, wollten etwas anderes.
Indem sie einen irrsinnigen Krieg führten, verloren die Christen schließlich das gesamte Outremer. Aber die besiegten Überlebenden nahmen einen großen Kulturschatz und neue Kenntnisse mit nach Hause, als sie nach Europa zurückkehrten. Das war der Beginn einer Blütezeit, die wir heute Renaissance nennen. Was Arn betrifft, war es der Anfang eines neuen Reiches in seiner Heimat, Schweden.
ARN - Der Kreuzritter:
Einige Bemerkungen des Filmregisseurs
von PETER FLINTH
Jan Guillous Geschichte über Arn Magnusson und sein abenteuerliches Leben ist sowohl ein spannendes Heldenepos als auch eine unvergessliche Liebesgeschichte, eine Geschichte über Krieg, Religion, Liebe und Verrat. Es handelt sich um eine filmische Erzählung, die nur darauf wartete, auf die Leinwand gebannt zu werden!
Deswegen haben wir, das Filmteam, die Schauspieler und ich selbst, uns mit großer Freude und Begeisterung in die Verfilmung der beliebten Arn -Bücher gestürzt. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, die große Erwartungen weckt. Wir haben intensiv und kreativ daran gearbeitet, die Geschichte und ihre Figuren in einem filmischen Universum neu zu erschaffen.
Der märchenhafte Charakter der Geschichte eignet sich gut für die Dramaturgie des Films:
In einer mittelalterlichen, vom christlichen Glauben dominierten Welt, begegnen wir einem jungen Mann und einer jungen Frau, die sich ineinander verlieben. Als sie den Segen der Kirche suchen, stoßen sie auf Unverständnis und werden verbannt. Man bestraft sie auf unterschiedliche Weise und an verschiedenen Orten. Sie wird Novizin in einem abgelegenen Kloster, ihn schickt man als Tempelritter ins Heilige Land
Beide müssen um ihr Überleben kämpfen. Sie sehen sich mit Menschen konfrontiert, die ihnen nicht wohlgesinnt sind, und müssen körperliche Entbehrungen auf sich nehmen. Die qualvolle Trennung lässt sie an Gott und Gottes Güte zweifeln, aber daran, dass sie sich eines Tages wieder begegnen werden, zweifeln sie nicht.
Die Kraft der Liebe hilft Arn und Cecilia zu überleben. Ihre Wege kreuzen sich mehrere Jahre später. Endlich erhalten sie die Gelegenheit, ein Zuhause und eine Familie zu gründen, so zu leben, wie sie es sich erträumt haben. Um ihr frisch gewonnenes Glück zu verteidigen, sind sie zu allem bereit, sogar dazu, einen ungleichen Kampf mit einer bedrohlichen Armee zu führen.
Arn ist eine ergreifende Geschichte, die sich in visueller Hinsicht auf die Hauptpersonen und die Welt, in der sie leben, konzentrieren muss. Man stelle sich nur einmal vor, wie sich eine Wüstenlandschaft mit ihrer brennenden Hitze auf einen jungen Mann aus dem kühlen Norden auswirkt und wie sich eine junge Frau, die mit Begeisterung reitet und sich frei in der Natur bewegt, verändert, wenn sie in ein düsteres Kloster eingesperrt wird.
Die Natur spielt in dieser Geschichte eine unerhört wichtige Rolle. Sie muss sich mit der Ausstattung vereinen, um glaubwürdige Bilder entstehen zu lassen. Kostüme und andere Details müssen so überzeugend sein, dass sie als eigenständige Bestandteile in der Welt, die der Film beschreibt, erscheinen. Mangelnde Behutsamkeit lässt das verfilmte Mittelalter manchmal ein wenig lächerlich erscheinen. Deswegen war es besonders wichtig, dass der Hintergrund, vor dem sich diese Erzählung abspielt, vollkommen glaubwürdig wirkt.
Gleichzeitig hatten wir die Vision, eine Geschichte zu erzählen,
die größer als das Leben selbst ist. Wir wollten den Kinobesuchern ein visuell überwältigendes Erlebnis
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