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Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren

Titel: Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren Kostenlos Bücher Online Lesen
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Magnusson gesehen und daher immer in einem blauen Folkungermantel. Das war schon in Gudhem vollkommen klar gewesen, bereits damals, als sie sich blaue Wollfäden um das Handgelenk gebunden hatten und die anderen Familiaren rote.
    Die Wahrheit war jedoch, dass Cecilia Rosas Verlobung mit Arn Magnusson, wenn sie auch für die beiden gelten mochte und vielleicht sogar vor der Heiligen Jungfrau, keinen kirchlichen Segen hatte. Ein brauner
Mantel in der Klosterfarbe war also bis auf Weiteres das Klügste.
    Dagegen hatte eine Oeconoma, die ja eine weltliche Arbeitskraft in einem Kloster war, sicher das Recht, unter ihrem Mantel weltliche Kleider zu tragen. Cecilia Blanka hatte deswegen ein grünes Kleid nähen lassen, da sie sich gedacht hatte, dass sich das Grün besonders gut zu dem roten Haar Cecilia Rosas machen müsste. Als wolle sie doch ein wenig an die Folkunger erinnern, hatte sie Cecilia Rosas schwarze Haube gegen eine blaue ausgetauscht. Sie hatte genau den richtigen Blauton, den sie so gut kannte und sogar mit eigenen Händen mischen konnte.
    Es brauchte einige Überredungskünste, bis Cecilia Rosa die Kleider angezogen hatte. Außerdem sollte sie als Übung einen ganzen Tag ihr rotes Haar offen tragen.
    Erst als es zu spät war, sah Cecilia Blanka ein, dass ein Tag Übung vermutlich zu wenig war. Als sich der Abend näherte, nahm sie Cecilia Rosa erneut mit ins Zimmer der Zofen und kleidete sie in ein sehr schönes grünes Kleid mit einem silbernen Gürtel und einer passenden silbernen Haarspange. Sie erklärte, dass sie am Abend Gäste erwarteten.
    Anschließend nahm sie Cecilia Rosa in ihre eigenen Gemächer mit. Dort gab es einen großen, blank polierten Spiegel, in dem sie sich von Kopf bis Fuß sehen konnte. Cecilia Blanka bebte bei dem Gedanken daran, was geschehen würde.
    Als Cecilia Rosa sich sah, war sie zuerst vollkommen stumm. Auch ihrem Gesicht war nicht abzulesen, was sie dachte. Aber dann begann sie plötzlich zu weinen. Sie setzte sich und musste lange von Cecilia Blanka getröstet werden, ehe diese erfuhr, was die unerwartete Trauer verursacht hatte.

    Sie sei alt und hässlich, schluchzte Cecilia Rosa. Das im Spiegel sei nicht sie, jedenfalls nicht so, wie sie sich in Erinnerung hätte, das da müsse irgendein fremdes hässliches Weib sein.
    Cecilia Blanka gab ihr tröstend einen Kuss, musste dann aber lachen, nahm sie bei der Hand und führte sie erneut zum Spiegel, sodass sie sich beide gleichzeitig sehen konnten.
    »Sieh, hier hast du uns beide«, sagte sie in gespieltem Ernst. »Ich habe dich viele Jahre lang gesehen, ohne mich selbst sehen zu können, und bei dir war das genauso. Jetzt stehe ich hier mit meinem Bauch, hängenden Brüsten und einem zu runden Gesicht, und da stehst du neben mir. Der Spiegel lügt nicht, das kann er nicht. Er sieht eine schöne Frau, die erst siebenunddreißig ist, aber jünger aussieht, und er sieht mich, die ich vierzig bin und auch so aussehe. Die Zeit hat dir nicht so viel anhaben können, wie du glaubst, liebste Cecilia Rosa.«
    Diese stand eine Weile schweigend da und betrachtete ihre Spiegelbilder. Dann drehte sie sich heftig um, umarmte Cecilia Blanka und bat um Entschuldigung. Sie sei es einfach nicht gewohnt, ihr eigenes Spiegelbild zu sehen. Bald war sie wieder guter Laune.
    Cecilia Blanka war aber immer noch unruhig, denn sie hatte ihr etwas verschwiegen. Zu lange, wie sie jetzt einsah. Bald würde sie nicht länger schweigen können.
    Der an diesem Abend zum Gastmahl erwartet wurde, war Magnus Månesköld, Cecilia Rosas Sohn. Er kam, um zum ersten Mal seine Mutter zu treffen.
    Es gab zwei Möglichkeiten, sah Cecilia Blanka ein. Entweder sie sagte nichts, und die beiden erkannten sich, denn das müssten sie eigentlich, oder sie sagte sofort, wie
es sich verhielt und nahm die ganze Unruhe in Kauf, die es vermutlich geben würde.
    Sie bat Cecilia Rosa, sich vor den Spiegel zu setzen, und tat so, als müsse sie etwas an ihren Haaren richten. Sie holte Bürsten und Kämme und begann damit, das Haar zu bürsten. Das tat sie eine Weile, da das eine beruhigende Wirkung hatte. Dann sagte sie, als sei das nichts Besonderes und als käme sie nur zufällig darauf, dass es da noch etwas gebe, was sie ihrer Freundin sagen wolle. Magnus Månesköld würde nämlich zum abendlichen Gastmahl erwartet, und sie könnten ihm bald entgegenreiten, wenn ihr das recht sei.
    Da wurde Cecilia Rosa vollkommen still. Sie betrachtete sich lange im Spiegel, und Tränen

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