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Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren

Titel: Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren Kostenlos Bücher Online Lesen
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Blanka in Gudhem das Klostergelübde abgelegt habe.
    Mehr um ihren Schrecken zu verbergen, schenkte Cecilia Rosa dem Bischof noch Bier ein, während sie nachdachte. Gierig leerte er sofort seinen Krug.
    Sie hatte ihre dritte wichtige Auskunft erhalten.
    Sollte ein solches Testament nicht so schnell wie möglich dem Erzbischof gesandt werden, fragte sie so unschuldig, wie sie nur konnte.
    In diesem Fall nicht, erwiderte Bischof Örjan. Der Erzbischof Johan sei erst unlängst in Sigtuna ermordet worden, als die wilden Völker von jenseits der Ostsee die Stadt geplündert hatten. Es gab also zurzeit keinen Erzbischof.
Und wenn Mutter Rikissas Testament schließlich doch nach Rom sollte, war der Umweg über Östra Aros doch unnötig. Dort müsse ohnehin erst auf einen neuen Erzbischof gewartet werden, der sicher auch wieder aus den Reihen der Folkunger käme, murmelte Bischof Örjan schlecht gelaunt. Deswegen wolle er seinem Eid, den er der toten Äbtissin gegeben hatte, Folge leisten und gen Süden reisen. Das Testament wolle er seinem Verwandten, dem dänischen Bischof Absalon in Lund, übergeben.
    Damit hatte Cecilia Rosa ihre vierte wichtige Auskunft erhalten. Sie schenkte dem Bischof sofort wieder nach und kicherte vergnügt, als er ihr an die Schenkel fasste, obwohl sich ihr der Magen umdrehte.
    Jetzt wusste sie alles Notwendige und beschloss, etwas zu versuchen, von dem sie schon von Beginn an wusste, dass es hoffnungslos war: den Bischof zur Vernunft zu bringen.
    Sie wies erst vorsichtig darauf hin, dass sie zusammen mit Cecilia Blanka mehr als sechs Jahre in Gudhem verbracht habe. Damals seien sie die engsten Freundinnen gewesen. Es sei kaum vorstellbar, dass eine von ihnen etwas so Wichtiges getan habe, wie das Klostergelübde abzulegen, ohne der anderen davon zu erzählen.
    Darauf entgegnete der Bischof, dem es sichtlich schwerfiel, nach dem Gelage noch würdevoll und streng aufzutreten, dass die Gelübde, die ein Mensch vor Gott ablege der Kenntnis der Menschen für immer verborgen seien.
    Gespielt bekümmert wandte Cecilia Rosa ein, dass Hochwürden vielleicht nicht alles wisse, was in einem Nonnenkloster vorgehe. Es sei nun einmal so, dass eine Frau, die das Klostergelübde ablege, im selben Augenblick Novizin werde. Sie habe ein Probejahr zu absolvieren und würde sofort von allen Familiaren und Konversinnen getrennt.
Wenn Cecilia Blanka wirklich das Klostergelübde abgelegt habe, hätte sie das doch merken müssen?
    Darauf antwortete der Bischof etwas diffus, dass vieles von Gott allein gesehen werde. Nur er könne in die Seele der Menschen schauen.
    Da Cecilia Rosa gegen diese Betrachtung nichts einwenden konnte, versuchte sie schnell ihre Taktik zu ändern. Sie habe selbst den Worten Mutter Rikissas entnommen, dass diese vor ihrem Ableben Todsünden in der Beichte verschwiegen habe. Wer in einer solchen Lage lüge, könne doch wohl nicht als glaubhaft gelten, was eine so unmögliche Behauptung angehe, wie die, dass die Königin das Klostergelübde abgelegt und anschließend vier Kinder in Sünde geboren habe? Denn darum ginge es ja wohl?
    Durchaus, gab Bischof Örjan zu und gähnte herzhaft. Doch dann überlegte er es sich schnell anders. Es gehe um die Sünde, erklärte er eilig, die Sünde sei das Entscheidende. Dass die Sünde in diesem Fall gewisse Folgen für die Königskrone des Reiches habe, darauf könne man keine Rücksicht nehmen. Aber vielleicht wolle ihn Cecilia Rosa ja nach Dänemark begleiten? Es war zwar nicht mehr davon die Rede, dass Bischöfe auch vor Gott heiraten könnten, aber dieses Problem ließe sich schließlich leicht lösen. Genug Geld habe er ja inzwischen, prahlte der Bischof ahnungslos, also, warum nicht?
    Cecilia Rosa besaß jetzt alle Informationen, die sie brauchte, kam sich aber gleichzeitig befleckt und besudelt vor, als habe der Bischof Unreinlichkeit über sie ausgeschüttet.
    Sie entschuldigte sich damit, dass sie sich aus weiblichen Gründen, die sie nicht näher erläutern könne, sofort
zurückziehen müsse. Als er daraufhin nach ihr zu grabschen suchte, eilte sie schnell nach draußen, was ihr nicht schwerfiel, da sie viel weniger getrunken hatte als er.
    Draußen an der frischen Luft musste sie sich übergeben. In dieser Nacht betete sie, ohne schlafen zu können, da ihre Sünden zahlreich waren. Sie hatte einen Bischof verleitet und zugelassen, dass er sie sündig berührt hatte, und das nur, um ihm Dinge zu entlocken, die er ihr nicht sagen wollte.
    Sie

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