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Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren

Titel: Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren Kostenlos Bücher Online Lesen
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übergab König Richard die Stadt.
    Arn und al Afdal bekamen jetzt den Auftrag, in die eroberte Stadt zu reiten, um zu erkunden, auf welche Bedingungen sich die Bewohner bei der Kapitulation eingelassen hatten.
    Die Bedingungen waren hart gewesen: Außer der Stadt selbst und allem, was sich darin befand, forderte König Richard hunderttausend Goldbesante, die Freilassung von tausend christlichen Gefangenen und von hundert gefangenen Rittern, die er namentlich aufgeführt hatte, und darüber hinaus die Rückgabe des Wahren Kreuzes.
    Nicht ganz unerwartet brach Saladin in Tränen aus, als er diese Bedingungen hörte. Das war ein hoher Preis für die zweitausendsiebenhundert Seelen, die jetzt König Richards Gnade ausgeliefert waren. Aber Saladins Leute hatten sich auf diese harten Bedingungen eingelassen, um ihr Leben zu retten. Nun forderte es die Ehre, dass Saladin sich anschloss.
    Aufs Neue ritten Arn und al Afdal nach Akkon. Jetzt würden die Verhandlungen mehr ins Detail gehen und komplizierter werden, denn es ging um praktische Fragen, um Termine und Orte, und darum, ob die Bezahlung in kleinere Summen aufgeteilt werden konnte.
    Es würde einige Zeit dauern, all das zu klären. Aber König Richard ließ die Unterhändler der Gegenseite lange warten, da seine Siegesfeier unter anderem auch aufwendige Reiterspiele vor den Mauern von Akkon umfasste.
    Als er sich schließlich stören ließ, tat er alles, um Saladins Unterhändler seine Verachtung spüren zu lassen. Er meinte, dass es wenig höfisch sei, ein Turnier zu unterbrechen,
wenn man nicht selbst die Absicht habe, teilzunehmen. Dann wandte er sich an al Afdal und fragte, ob er feige sei oder ob er es wage, mit der Lanze gegen einen der englischen Ritter anzutreten. Arn übersetzte, und al Afdal antwortete auf Arns Anraten, dass er lieber mit dem Bogen gegen zwei von König Richards Rittern gleichzeitig antreten würde. Der König tat so, als würde er diese Antwort nicht hören oder verstehen, als Arn sie übersetzte.
    »Und Ihr, gefangener Templer, seid Ihr ebenfalls feige?«, fragte König Richard höhnisch.
    »Nein, Sire, ich habe zwanzig Jahre als Templer gedient«, antwortete Arn.
    »Wenn ich Eurem neuen Herrn anbiete, mir die ersten fünfzigtausend Besante zu zahlen und die Gefangenen auszuliefern, über die wir gesprochen haben, und wenn ich dann die Sarazenen freilasse, ehe wir die restlichen fünfzigtausend und das Wahre Kreuz bekommen, reitet Ihr dann gegen meinen besten Ritter?«
    »Ja, Sire, aber ich möchte ihn nur ungern verletzen«, antwortete Arn.
    »Diese Worte werdet Ihr bereuen, Überläufer, denn jetzt kommt Sir Wilfred«, schnaubte der König.
    »Ich brauche Schild, Lanze und Helm, Sire«, meinte Arn.
    »Die könnt Ihr Euch von Euren Templerfreunden hier in der Stadt leihen, dafür werde ich schon sorgen«, sagte der König.
    Arn erklärte al Afdal, was sich der englische König hatte einfallen lassen. Al Afdal wandte ein, dass Unterhändler keine Waffen gebrauchen durften. Arn erwiderte seufzend, dass der englische König von Regeln wohl nicht viel halte, solange sie ihn nicht begünstigten.

    Arn durfte sich von dienstwilligen Brüdern in der Herberge der Templer das Nötige leihen. Wenig später ritt er auf das Feld vor der Stadtmauer, um seinen Gegner zu begrüßen. Er wurde etwas nachdenklich, als er sah, wie jung und unschuldig dieser Wilfred war, kaum über zwanzig und ohne Narben von Kämpfen im Gesicht.
    Sie ritten aufeinander zu und anschließend noch zwei Runden im Schritttempo, ehe sie schließlich stehen blieben und einander von Angesicht zu Angesicht gegenüberstanden. Arn wartete ab, da er die Regeln dieser Spiele nicht kannte. Der junge Engländer sprach ihn daraufhin in einer Sprache an, die er nicht verstand, und Arn bat ihn daher, die Sprache des Königs zu sprechen.
    »Ich bin Sir Wilfred, ein Ritter, der sich seine Sporen auf dem Schlachtfeld verdient hat, und ich grüße meinen Gegner mit Ehre«, sagte der junge Engländer daraufhin selbstbewusst in einem Französisch, das sehr unbeholfen klang.
    »Ich bin Arn de Gothia und trage meine Sporen seit zwanzig Jahren auf dem Schlachtfeld. Ich grüße Euch ebenfalls, junger Mann. Was machen wir jetzt?«, fragte Arn amüsiert.
    »Jetzt reiten wir gegeneinander, bis einer von uns beiden daliegt, ohne sich noch wehren zu können, oder tot ist oder aufgibt. Möge der Beste siegen!«, sagte Sir Wilfred.
    »Nun, aber ich möchte Euch nicht wehtun, junger Mann. Reicht es, wenn ich

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