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Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren

Titel: Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren Kostenlos Bücher Online Lesen
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Euch ein paarmal aus dem Sattel hebe?«, fragte Arn.
    »Ihr gewinnt nichts durch kränkende Rede, Sir Arn, dass wird Euch nur umso größeres Leiden verursachen«, antwortete Sir Wilfred mit einem schiefen Lächeln, das Arn so vorkam, als hätte der Engländer es lange geübt.

    »Denkt nur an eins, junger Mann«, erwiderte Arn. »Ihr reitet zum ersten Mal gegen einen Templer, und wir verlieren in solchen Spielen nie gegen Anfänger.«
    Mehr wurde nicht gesagt, da der junge Sir Wilfred sogleich sein Pferd wendete und über den Platz galoppierte, ehe er sein Pferd erneut herumriss. Dann hob er den Helm und stülpte ihn über den Kopf. Er trug einen nach der neusten Mode, der das ganze Gesicht bedeckte, sodass man nur geradeaus schauen konnte.
    Als Arn ebenfalls zurückgeritten war, standen sie sich eine Weile gegenüber, ohne dass etwas geschah. Da sein Gegner den Blick auf König Richard gerichtet zu haben schien, schielte Arn ebenfalls in diese Richtung. Als es im Publikum still geworden war, stand König Richard auf und trat mit einem großen roten Halstuch vor, das er in der ausgestreckten Hand hielt. Sobald er das Tuch fallen ließ, griff der junge Ritter von der anderen Seite des Platzes aus an.
    Arn ritt Ibn Anaza, was ihm einen so großen Vorteil verschaffte, wie ihn sich sein Gegner, der auf einem schweren fränkischen Hengst herandonnerte, wohl nicht einmal in seiner wildesten Fantasie vorstellen konnte. Der Kampf würde allein schon deswegen sehr ungleich werden. Es würde Arn schwerfallen, dafür zu sorgen, dass sein Gegner nicht mehr als ein paar blaue Flecken abbekam.
    Zunächst ritt Arn im selben mäßigen Tempo wie sein Gegner. Nun sah er, was offensichtlich der Sinn des Spiels war: den Kopf oder den Schild des anderen zu treffen und ihn zu töten oder ihn aus dem Sattel zu werfen. Das Spiel erschien Arn sehr gefährlich, und er wollte keineswegs mit voller Wucht treffen.
    Kurz bevor sie zusammentrafen, erhöhte Arn plötzlich die Geschwindigkeit und holte aus Ibn Anaza alles heraus. Dann wich er direkt vor dem Zusammenprall nach links
aus, sodass er unerwartet auf die falsche Seite seines Gegners kam und ihn mit der Breitseite seiner Lanze aus dem Sattel heben konnte.
    Dann ritt er unruhig zu dem jungen Mann zurück, der fluchend und zappelnd im Sand lag.
    »Ich hoffe, dass ich Euch nicht verletzt habe, denn das war nicht meine Absicht«, sagte Arn freundlich. »Sind wir jetzt fertig?«
    »Nein, ich ergebe mich nicht«, sagte der Anfänger, packte wütend die Zügel seines Pferdes und erhob sich. »Ich habe ein Recht auf drei Angriffe!«
    Etwas enttäuscht ritt Arn zu seiner Startposition zurück und überlegte, dass dieser einfache Trick kein zweites Mal funktionieren würde.
    Deswegen wechselte er vorsichtig die Hand, sodass er die Lanze jetzt in der Linken hielt. Den Schild hielt er schützend davor, sodass der Armwechsel erst zu sehen sein würde, wenn es zu spät war.
    Erneut ließ der König sein rotes Halstuch fallen, und wieder griff der junge Mann mit seinem schweren Hengst in vollem Galopp an. An Mut schien es ihm ganz offenbar nicht zu mangeln.
    Diesmal wechselte Arn nicht die Angriffsseite, hob dafür aber kurz vor dem Stoß den linken Arm, sodass sein Schild schräg gegen die Lanze seines Gegners schlug. Gleichzeitig hielt er das grobe Ende seiner Lanze mit der rechten Hand fest. Sir Wilfreds Lanzenspitze prallte von Arns schrägem Schild ab, und im nächsten Moment traf ihn Arn mit der Lanze in der Brust, und zwar mit voller Wucht. Das Resultat war dasselbe, nur dass Sir Wilfred diesmal weiter durch die Luft segelte, ehe er im Sand aufschlug.
    Aber auch jetzt wollte er sich nicht ergeben.

    Beim dritten Mal warf Arn seinen Schild weg und packte die Lanze umgekehrt wie eine Keule. Bis zum letzten Moment hielt er sie beim Angriff gesenkt und hob sie dann mit beiden Händen. Sir Wilfreds Lanze fuhr nach oben, und seine eigene traf ihn wie ein Riesenknüppel mitten im Gesicht. Der Helm bewahrte den jungen Mann vor dem sicheren Tod, aber er fiel natürlich wie die beiden ersten Male vom Pferd.
    Nachdem Arn sich versichert hatte, dass sein Gegner nicht schwer verletzt war, nahm er seinen runden, offenen Helm ab, ritt zu König Richard hinüber und verbeugte sich ironisch.
    »Sire, Euer junger Wilfred hat großen Respekt für seinen Mut verdient«, sagte er. »Nicht jeder junge Mann reitet so ohne Furcht gegen einen Templer.«
    »Eure Künste sind lustig, aber nicht richtig nach unseren

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