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Der Krieg Der Diebe

Titel: Der Krieg Der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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eines Stiefsohns, der zu wütend war, um vorsichtig zu sein, als er fragte, ob Tempus Jannis Paar wohl absichtlich in den Tod geschickt hatte, weil Katzenpfote das Angebot des Geheimnisvollen, sein Partner zu werden, abgelehnt hatte.
    Einer, der es besser wußte, antwortete weise, daß dies eine mygdonische Botschaft sei, eine uralte Art der Nisibisiwarnung, das habe er selbst von Nikos geschundenen Lippen vernommen.
    »Wie ist das passiert?« fragte Jihan entsetzt und beugte sich über Jannis sterbliche Überreste. Tempus antwortete nicht darauf, sondern fragte laut: »Und Niko?«
    Gleich darauf folgte er einem Mann zur weißgetünchten Kaserne, hörte jedoch noch, wie eine würgende Stimme Jihan erklärte, was passiert, wenn man einen Mann über einen Tierbau pflockt und den Bau ausräuchert.
    Während der Stiefsohn Tempus zu Niko führte, sagte er, daß der Mann, der die beiden hierhergeschafft hatte, mit ihm sprechen wolle. »Er wird seine Belohnung schon noch bekommen«, schnaubte Tempus und fragte den Söldner über den Samariter aus, der die beiden Stiefsöhne heimgebracht hatte. Aber der Heilige Truppler hatte gar nichts von dem Fremden erfahren können, der ans Tor gehämmert und sich mutig den Wachposten gestellt hatte, die ihn fast getötet hätten, als sie sahen, was er bei sich hatte. Sie hatten aus ihm nur herausgebracht, daß er auf Tempus warten und mit ihm sprechen müsse.
    Der Marschall der Stiefsöhne stand hilflos mit drei anderen - Freunden von Niko - herum, bis der Heiler fertig mit Nadel und Katgut war. Dann jagte er schließlich alle hinaus, schloß die Läden und verriegelte die Tür. Nun flößte er dem wie geräderten Jungen stumm einen schmerzstillenden Trank ein und fragte sich düster, wie der Stiefsohn zu den grünen und blauen Blutergüssen, den tiefen Abschürfungen am Hals und an den Handgelenken und dem zerschundenen Gesicht gekommen war.
    Bald hörte er von Nikodemus selbst in allen Einzelheiten, was geschehen war, wenngleich etwas undeutlich, wie es nicht anders sein konnte, bei einigen lockeren Zähnen in - einem verrenkten Kiefer. Das Stiefsohnpaar hatte nach der Tochter des Bierstubenwirts in der Schlachtergegend gesucht, wo Drogenhöhlen und billige Dirnen traumlose Nächte versprachen; hatte sie bis zu Ischade verfolgt; hatte gesehen, wie sie und ihre Freundinnen in eine Kutsche gehoben wurden, die sofort Richtung Roxanes Haus fuhr. Sie waren ihnen gefolgt, weil sie ohnehin bei Hochmond von der Hexe erwartet wurden; waren von einem Todestrupp mit magischen Waffen und Gesichtern wie die von Toten überfallen, gefesselt und von ihren Pferden gezerrt worden.
    Das nächste, woran Niko sich erinnerte, war, daß man ihn in einem Hain an einen Baum gefesselt und die Nisibisihexe die Qual der Kinder und den langsamen schrecklichen Tod Jannis sowie einen Zauber benutzte, um das bißchen aus ihm herauszuschinden, was er über Tempus’ Absichten und die rankanischen Verteidigungsstrategien für das Tiefland wußte.
    »War es falsch, daß ich versuchte, es ihnen nicht zu verraten?« fragte Niko. Seine geschwollenen Augen, die er kaum halb öffnen konnte, waren leidgefüllt. »Ich dachte, sie würden uns ohnehin alle töten. Dann glaubte ich, ich könnte es durchstehen ... Tamzen und den anderen Mädchen war nicht mehr zu helfen . Aber Janni ...« Er schüttelte den Kopf. »Dann - dann dachten sie, ich würde lügen, als ich Fragen nicht mehr beantworten konnte - Fragen, die sie Euch hätten stellen müssen. Da log ich wirklich, um sie zufriedenzustellen, aber sie - die Hexe, wußte es ...«
    »Schon gut. Gehörte Eindaumen dazu?«
    Ein Zucken der Lippen mochte »nein« bedeuten oder »ich weiß nicht«.
    Dann fand Niko die Kraft hinzuzufügen: »Wenn ich nicht versucht hätte zu schweigen - ich wurde früher schon einmal von Nisibisi verhört . Ich versteckte mich in meinem Ruheplatz - bis - bis Janni ... Sie haben ihn umgebracht, um an mich heranzukommen.«
    Tempus sah, daß der Junge den Tränen nahe war und wechselte das Thema. »Dein Ruheplatz? So ist dein Maat also zurückgekehrt?«
    Er wisperte: »Auf gewisse Weise . Das ist mir jetzt egal. Werde all meine Wut brauchen ... Keine Zeit mehr für Gleichgewicht.«
    Tempus stieß heftig den Atem aus. »Ich werde morgen in den Norden ziehen. Einsatzbefehle und Dienstplan lege ich für Critias zurecht - er wird den Befehl hier übernehmen. Und einen Treffpunkt überlege ich mir für jene, die nachkommen wollen, um mit den Schurken

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