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Der Krieg Der Diebe

Titel: Der Krieg Der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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abzurechnen. Hast du irgendwelche Ilsiger in ihrer Gesellschaft erkannt? Einen Diener, Knecht oder dergleichen?«
    »Nein, sie sehen sich alle so ähnlich ... Jemand fand uns, brachte uns zum Tor - möglicherweise war es einer, den wir hier ausgebildet haben, denn er kannte meinen Namen. Die Hexe sagte, Ihr sollt ihr nachkommen, dann werdet Ihr im Oberland sterben. Jegliche Vergeltungsmaßnahmen unsererseits würden sie vierfach erwidern.«
    »Willst du mir damit raten, sie nicht zu verfolgen?«
    Niko plagte sich hoch, fluchte und sank, zwischen den Zähnen blutend, wieder zurück. Tempus machte keine Anstalten, ihm zu helfen. Sie starrten einander an, bis Niko sagte: »Es wird so aussehen, als hätte man Euch aus Freistatt vertrieben - als hättet Ihr hier versagt.«
    »Soll es so aussehen! Vielleicht stimmt es auch ...«
    »So wartet doch wenigstens, bis ich mitkommen kann .«
    »Das dauert mir zu lange. Ich werde dich wissen lassen, wo du mich finden kannst.« Tempus stand auf und ging schnell, ehe der Junge merkte, daß er sich kaum noch beherrschen konnte.
    Der Samariter, der den Verwundeten und den Toten heimgebracht hatte, wartete außerhalb Tempus’ Quartier. Er hieß Vis, und obgleich er wie ein Nisibisi aussah, behauptete er, er habe eine Botschaft von Jubal. Aufgrund seiner Hautfarbe und seines Akzents war Tempus nahe daran, ihn festzunehmen und Straton zu übergeben, der es fertigbrachte, jeden zum Sprechen zu bringen. Aber es gelang ihm, seinen Grimm zu zügeln. So schickte er den jungen Mann mit einem Beutel voll Soldos fort und der Anweisung, Jubals Botschaft Critias zu übermitteln. Crit würde von nun an den Befehl über die Stiefsöhne haben. Was Jubal und Crit abmachten, überließ er ihnen. Die Soldos waren die Belohnung, daß er den Lebenden und den Toten heimgebracht hatte - ein niedriger Preis dafür.
    Dann suchte Tempus Jihan. Als er sie gefunden hatte, bat er sie, eine Verbindung für ihn mit dem Traumgott Askelon herzustellen, falls sie dazu imstande war.
    »Damit du dich selbst mit Sterblichkeit bestrafen kannst? Es war doch nicht deine Schuld.«
    »Eine gütige, aber falsche Meinung. Sterblichkeit wird den Fluch brechen. Kannst du mir helfen?«
    »Ich habe nicht die Absicht, nicht jetzt, in deiner gegenwärtigen Stimmung«, antwortete sie. Das harte Morgenlicht verriet ihre Besorgnis um ihn. »Aber ich werde mit dir in den Norden reiten. Später einmal, wenn du ruhiger bist, können wir darüber reden .«
    Er verfluchte sie, weil sie sich wie eine Frau benahm. Dann machte er sich daran, die Einsatzbefehle auszuarbeiten und eine Karte zu zeichnen. Er wollte, daß jeder einzelne seiner Männer seine Verpflichtungen gegenüber Kadakithis abgearbeitet hatte und ihr guter Ruf bei der Söldnergilde erhalten blieb, ehe und wenn sie sich ihm in Tyse, am Fuß des Hexenwalls anschlossen.
    Danach formulierte er noch seine Amtsniederlegung und ernannte Critias an seiner Statt zum Befehlshaber der Stiefsöhne. Diese beiden Schreiben schickte er Kadakithis. Danach mußte er sich noch mit dem rankanischen Beauftragten von der Söldnergilde besprechen und seinen Auftrag hier als beendet erklären (sich für eine rankanische Faktion, die an einem Kaiserwechsel interessiert war, ein Bild von Kadakithis zu machen).
    Er konnte nun ehrlichen Herzens erklären, daß weder Stadt, noch Bürger, noch der Prinz einen Machtkampf lohnten.
    Um das Maß vollzumachen, war er bereit, in den gärenden Topf seines Grimmes auch noch sowohl Vashanka zu werfen, als auch das Kind, das er gemeinsam mit dem Gott gezeugt hatte und zu dem man ihn gedrängt hatte, mit dem Hintergedanken, ihn so an die Stadt zu binden. Aber er mochte Kinder als solche schon nicht, und selbst Vashanka hatte diesem den Rücken gekehrt.
    Aber es gab noch mehr zu tun. Er suchte und fand Crit im Aufenthaltsraum der Gildenherberge und erzählte ihm alles, was geschehen war. Wenn Crit sich weigerte, den Befehl zu übernehmen, würde Tempus nichts anderes übrigbleiben, als noch eine Weile zu bleiben. Doch Critias lächelte lediglich zynisch und versicherte ihm, daß er mit seinen besten Kämpfern nachkommen würde, sobald die Lage hier es erlaubte. Auch Eindaumens Fall übertrug Tempus Critias. Beide wußten sie, daß Straton schon bald das Ausmaß der Mittäterschaft des Wirtes herausfinden würde.
    Als Tempus die angenehm dämmrige Stube zum letztenmal verließ, fragte Crit ihn noch, ob Leichen von Halbwüchsigen gefunden worden seien - drei Mädchen

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