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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zu organisieren sei oder welchen Kurs sie zu nehmen habe. Ich bedauere, aber ich begreife wirklich nicht, wie ich zu dieser Katastrophe in gleich welcher Art und Weise hätte beitragen können.«
    Auf Thirsks Miene zeichnete sich etwas ab, das durchaus ein Schatten widerwillig entgegengebrachten Respekts sein mochte. Gorjah hingegen blickte Stonekeep mehrere Sekunden lang nur kühl an und schwieg. Dann deutete der König auf den dohlaranischen Admiral.
    »Laut Prinz Cayleb«, sagte er schließlich, »kannte Haarahld unseren Plan bereits seit Monaten. Dass er es ›verabsäumt‹ hat, seine Flottenreserve zu mobilisieren, und auch sein ›Gesuch um Hilfe‹, das er unter Bezugnahme auf unsere Abkommen eingereicht hat, waren nur Täuschungsmanöver. Tatsächlich muss Cayleb sogar zu dem Zeitpunkt, da Haarahlds Schreiben hier in Tranjyr eingetroffen ist, bereits in See gestochen sein. Sowohl Baron White Ford als auch Graf Thirsk haben mir bestätigt, dass Cayleb das Armageddon-Riff niemals rechtzeitig hätte erreichen können, wenn dem nicht so wäre – also müssen wir, so denke ich doch, annehmen, dass Cayleb wusste, wovon er gesprochen hat. Würden Sie dem nicht zustimmen, Edymynd?«
    »So will es mir in jedem Fall scheinen, Euer Majestät«, gab Stonekeep vorsichtig zurück. »Selbstverständlich bin ich, wie bereits gesagt, mit derartigen Fragen weitgehend unvertraut.«
    »Das glaube ich wohl.« Das Lächeln seiner Majestät wurde noch schmaler. »Das Problem aber ist nun, wie genau Haarahld diese Informationen erhalten hat. Und laut Cayleb hat er sie von uns.«
    Stonekeeps Magen schien sich in sich selbst verknoten zu wollen, und er spürte, wie ihm unter seinem Haupttuch der Schweiß auf die Stirn trat.
    »Euer Majestät«, sagte er nach kurzem Schweigen mit staubtrockenem Mund, »ich wüsste nicht, wie das möglich sein sollte.«
    »Das kann ich mir denken«, entgegnete Gorjah.
    »Ich verstehe jetzt, warum Ihr mich zu Euch gerufen habt«, sagte der Baron und sprach so ruhig, wie es ihm nur möglich war, »und ich verstehe auch, warum Graf Thirsk so erbost ist, wie es den Anschein hat. Aber ich weiß wirklich nicht, wie das möglich sein sollte.«
    »Warum nicht?«, fragte Gorjah kalt nach.
    »Weil, soweit ich weiß, niemand, der sich nicht im Augenblick in diesem Ratszimmer aufhält, von einem oder zwei Untergebenen Baron White Fords abgesehen, gewusst hat, wo die Flotte sich zusammenschließen sollte, oder welche Route sie nach diesem Zusammenschluss für die Fahrt nach Charis wählen würde. Ich möchte darauf hinweisen, dass auch mir diese Route nicht bekannt war.«
    Gorjahs Blick verlor erheblich an Schärfe, und Stonekeep verspürte deutliche Erleichterung. Doch Thirsk schüttelte den Kopf.
    »Baron Stonekeep«, setzte er an, »irgendjemandem muss diese Information bekannt gewesen sein, und dieser ›Jemand‹ hat diese Information auch an Charis weitergegeben. Als Fremder hier in Tarot kann ich keinerlei Vermutungen darüber anstellen, wer es gewesen sein könnte. Aber der zeitliche Ablauf lässt darauf schließen, dass Tarot die einzig mögliche Quelle ist. Niemand sonst hätte es ihnen so früh hinterbringen können, sodass Charis noch rechtzeitig seine Flotte ausschicken konnte, um uns abzufangen.«
    »Vergeben Sie mir, Mein Lord«, gab Stonekeep zurück, »aber wenn ich mich nicht allzu sehr täusche, wussten König Rahnyld und sein Hof über diesen Einsatz sehr viel früher Bescheid als irgendjemand hier in Tarot.«
    »Aber wir kannten weder den vereinbarten Treffpunkt noch den Kurs, den wir anschließend hätten anlegen sollen. Beides haben wir erst kurz vor dem Auslaufen der Flotte erfahren«, gab Thirsk zu bedenken. »Und zu diesem Zeitpunkt hätte Haarahld, wenn ihm diese Information dann von Dohlar aus zugänglich gemacht worden wäre, seine Flotte nicht mehr rechtzeitig aussenden können, um in dieser Art und Weise zu reagieren.«
    »Ich verstehe.« Es gelang Stonekeep, weiterhin selbstbewusstes Auftreten an den Tag zu legen, doch leicht fiel es ihm nicht.
    »Was nun die genaue Route betrifft, die wir gewählt haben, nachdem die Flotten sich vereinigt hatten«, ergriff nun zum ersten Mal White Ford das Wort, und es war ihm deutlich anzuhören, dass es ihm lieber gewesen wäre, hätte man ihm das erspart, »so bräuchte wohl jemand, der derart erfahren ist wie Haarahld, kaum genauere Informationen. Tatsächlich haben wir nicht einmal den Kurs angelegt, den unsere ursprünglichen Einsatzbefehle

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