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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Bischof-Vollstrecker immer ein wenig eigenartig, wenn der Erzbischof eintraf. Wie gewohnt, begrüßte er Dynnys in der Eingangshalle, dessen schwarzweiß gefliester Marmorboden sich bis in die Unendlichkeit zu erstrecken schien; er glitzerte im Sonnenlicht, das durch die hohen Fenster im dicken Mauerwerk hereinfiel.
    »Willkommen in Tellesberg«, fuhr er fort, während er sich wieder aufrichtete.
    »Ich danke Ihnen, Zherald«, erwiderte Dynnys mit einem Lächeln, das leicht gezwungen wirkte. »Ich weiß diese Begrüßung zu schätzen, auch wenn ich jetzt lieber in Zion wäre.«
    »Das ist nur zu verständlich, Eure Eminenz.« Ahdymsyn erwiderte das Lächeln seines Vorgesetzten, doch insgeheim war er geradezu schockiert, als ihm auffiel, wie Dynnys aussah. Es lag nicht an dem Gehstock aus Eisenholz, und auch nicht daran, wie verdreht die Hüfte des Erzbischofs wirkte; ganz offensichtlich hielt sich Dynnys so, um das verletzte rechte Bein zu entlasten. Nachdem er die Berichte über Dynnys’ Verletzungen hatte lesen können, hatte Ahdymsyn etwas Derartiges zumindest mehr oder minder erwartet. Was er nicht erwartet hatte, das war die fast beständige, tiefe, vertikale Falte zwischen den Augen des Erzbischofs. Oder auch die Besorgnis, die unverkennbar in seinem Blick zu lesen stand.
    »Wir haben viel zu besprechen«, sagte Dynnys nun, dann warf er einen Blick über die Schulter und schaute, wie der Rest seiner Gefolgschaft nach und nach respektvoll die Eingangshalle betrat. Die meisten von ihnen erkannte Ahdymsyn, doch es waren auch einige neue Gesichter dabei. Auch das war immer so.
    Dass Mahtaio Broun fehlte, überraschte ihn kurz, aber das gab sich sofort wieder. Während seiner Dienste für den Erzbischof war Broun stetig aufgestiegen, er hatte mehr und mehr das Vertrauen des Erzbischofs gewonnen, und so war es nur zu logisch, dass die Wahl auf ihn gefallen war, als es darum ging, Dynnys während seiner Abwesenheit im Tempel zu vertreten; ein wenig fragend neigte Ahdymsyn den Kopf zur Seite, als Dynnys einen der Neuzugänge – einen jungen Unterpriester – zu sich winkte.
    »Zherald, das ist Pater Symyn Shumakyr, mein neuer Sekretär. Symyn, Bischof Zherald.«
    »Es ist mir eine Ehre, Eure Eminenz«, murmelte Shumakyr und neigte den Kopf, um Ahdymsyns Ring zu küssen.
    »Willkommen in Tellesberg«, erwiderte Ahdymsyn.
    Shumakyr war ein sympathischer junger Mann; er trug den Habit des Langhorne-Ordens, auf seinem Ärmel wies ihn die weiße Krone als Sekretär eines Prälaten aus. Seine Augen wirkten hell und wachsam, und nachdem er offiziell vorgestellt worden war, trat er an exakt die richtige, protokollarisch vorgeschriebene Position, einen Schritt hinter seinem Patron zu dessen Linken. Zumindest auf den ersten Blick schien er ein mehr als angemessener Ersatz für Broun zu sein.
    »Nach dieser langen Reise benötigt Ihr sicherlich eine Möglichkeit, Euch auszuruhen und ein wenig frisch zu machen, Eure Eminenz«, sagte der Bischof-Vollstrecker nun und wandte sich wieder Dynnys zu.
    »Das gewiss«, stimmte der Erzbischof zu. »Und zugleich war ich, dank meines Unfalls, viel zu lange von Charis fort.« Er blickte Ahdymsyn konzentriert an. »Ich würde mich gerne sofort an die Arbeit machen und einen Teil dieser Zeit wieder einholen. Ich dachte, wir hätten vielleicht Zeit für ein recht gemächliches Essen, und dann könnten wir uns gleich daran begeben, mir einen allgemeinen Überblick über die Geschehnisse in der Erzdiözese zu verschaffen.«
    »Selbstverständlich, Eure Eminenz«, erwiderte Ahdymsyn, und angesichts der Besorgnis, die im Blick des Erzbischofs und auch in dessen Körpersprache unverkennbar war, überraschte ihn auch dieser Arbeitseifer nicht. Nun deutete er auf einen livrierten Diener. »Hauwyrd wird Euch in Eure Gemächer führen, sodass Ihr Euch vor dem Essen ein wenig erfrischen könnt. Wir werden auch alle anderen Eures Gefolges zu den jeweiligen Gemächern bringen.«
    »Ich danke Ihnen, Zherald«, sagte Dynnys mit einem aufrichtig dankbaren Lächeln. »Das klingt ausgezeichnet.« »Auch wenn ich selbst nicht ganz ohne Unruhe auf diese Vielzahl neuer Ideen blicke, versichert mir Pater Paityr doch, dass es keinerlei Hinweise auf einen Verstoß gegen die Ächtungen gibt.«
    »Das habe ich bereits Ihren Depeschen entnommen«, gab Dynnys zurück. »Und natürlich auch denen des jungen Wylsynn«, setzte er dann noch hinzu. Er lehnte sich in dem bequemen Sessel hinter dem Schreibtisch in dem

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