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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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was sie haben, zu einer gewaltigen Streitmacht zusammennehmen und uns geradewegs angreifen.«
    Er ballte die Rechte zur Faust und schlug auf die Karte: genau auf die Wasserfläche vor der Rock Shoal Bay.
    »Wie schlecht sähen unsere Chancen dann aus, Haarahld?«, fragte Bischof Maikel leise.
    »Wirklich schlecht«, gab der König ehrlich zurück, lehnte sich ein Stück weit zurück und legte die Unterarme auf die Armlehnen seines Sessels. »Angenommen, Hektor und Nahrmahn schaffen es tatsächlich, sämtliche Galeeren ihrer Reserve zu bemannen, und weiterhin angenommen, das Gleiche würde auch Rahnyld und Gorjah gelingen, dann kommen sie insgesamt auf dreihundertzwanzig Stück. Chisholm hat dreißig Schiffe im aktiven Dienst, und dazu noch etwa fünfzig weitere in Reserve, wenn also wirklich Sharleyans ganze Flotte dazustößt, dann haben sie etwa vierhundert Galeeren zur Hand.
    Uns andererseits sind in der aktiven Flotte noch achtzig Galeeren geblieben, ohne dass wir noch eine Reserveflotte in der Hinterhand hätten, und im Augenblick haben wir genau fünfzehn voll einsatzbereite Galeonen, dazu noch sechs weitere, die derzeit vorbereitet werden – allesamt umgebaute Handelsschiffe. Angenommen, die Dohlaran Navy trifft frühestens im ersten Fünftag im Februar ein, werden wir dann fünfunddreißig oder sechsunddreißig Galeonen im Dienst haben, und fünfzehn oder sechzehn, die dann gerade vorbereitet werden. Also kommen wir insgesamt auf etwa einhundertzwanzig − alle Schiffstypen zusammengenommen, Galeeren und Galeonen gleichermaßen.«
    »Vergiss nicht die Schoner, Vater«, warf Cayleb ein. »Von denen haben wir auch noch mindestens zwölf.«
    »Das ist wahr.« Haarahld nickte. »Andererseits werden die nicht sonderlich schwer bewaffnet sein, und deren Besatzungen sind nicht annähernd so stark wie die der Galeonen.«
    »Und selbst mit denen sind wir immer noch in der Größenordnung vier zu eins unterlegen«, merkte Staynair an.
    »Ganz genau, Maikel«, stimmte der König zu.
    »Wenn wir uns darauf konzentrieren, die Bay zu halten, dann könnten wir einen Großteil ihrer Übermacht völlig unnütz machen«, stellte Gray Harbor fest, nachdem er erneut die Karte konsultiert hatte. »Wenn wir denen die Rock Shoal Bay überlassen und uns erst in Lock Island zum Kampf stellen, dann werden sie uns in diesem äußerst beengten Terrain nur auf geradem Wege angreifen können.«
    »Nein.« Entschieden schüttelte Haarahld den Kopf. »Oh, ich will Ihnen gewiss nicht widersprechen, Rayjhis! Aber wenn wir denen die Initiative überlassen, dann werden wir verlieren. Wenn wir einen kräftigen Ostwind bekommen − ja, ich gebe zu, das ist unwahrscheinlich, aber im Frühjahr doch noch deutlich wahrscheinlicher als zu jeder anderen Jahreszeit –, dann könnten wir zwischen Lock Island und den Keys festsitzen. Außerdem würde es bei einem Gefecht auf derart engem Raum wie im Nordkanal so beengt zugehen, dass wir einen Großteil der Vorteile verlieren würden, die Seamount, Olyvyr und Merlin bei den Galeonen fest eingeplant haben. Diese Schiffe sind darauf ausgelegt, die Stellung zu halten und die gegnerischen Galeeren ausgiebig mit Artilleriefeuer zu beharken, und nicht auf Nahkämpfe! Wenn wir sie zu uns locken können – sie davon überzeugen, uns tatsächlich geradewegs anzugreifen, so wie Sie das gerade gesagt haben –, bevor sie von unseren Galeonen und ihrer Feuerkraft erfahren, dann könnte das Entsetzen, das unsere Feuerkraft hervorruft, vielleicht genügend Schaden anrichten – und genügend Panik auslösen –, um sie zurückzuschlagen. Aber vielleicht auch nicht …
    Oder sie werden sich einfach weigern mitzuspielen, indem sie sich überhaupt nicht auf ein Gefecht einlassen. Sie verfügen über genügend Schiffe, uns da, wo wir gerade sitzen, vollständig mit einer Blockade abzuriegeln, und sie werden auch genügend Laderaum haben, um eine vollständige Armee, die in Emerald und Corisande zusammengestellt wurde, in der Rock Shoal Bay an Land gehen zu lassen, um so die Keys von der Landseite aus anzugreifen, ohne sich uns überhaupt jemals auf dem Meer zur Schlacht zu stellen.«
    »Aber wenn wir nicht hier in die Defensive gehen, Euer Majestät, wo denn dann?«, fragte Gray Harbor, und die Frage war durchaus berechtigt.
    »Wir können nirgendwo in die Defensive gehen und darauf hoffen, diesen Kampf zu gewinnen«, erklärte Haarahld. »Die einzige Chance, die wir überhaupt haben, besteht darin, den Kampf zu ihnen zu

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