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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Lächeln wirkte echt, fast heiter. »Was soll ein Monarch nur tun, wenn er in die Hände eines solchen spirituellen Beraters fällt?«
    Kurz dachte Merlin nach. »Ich weiß es nicht, Euer Majestät«, gab er dann zu. »Aber ein König könnte sich, so denke ich, in deutlich schlechterer Gesellschaft befinden.« Er erhob sich ein wenig und verneigte sich vor dem Bischof.
    »Ich würde es vorziehen, hoffen zu können, dass wir uns nicht in der absehbaren Zukunft vor Gott persönlich verantworten müssen – in ›meiner Gesellschaft‹, Seijin Merlin«, merkte Staynair trocken an. »Wenn Ihr uns also bitte erzählen würdet, was Ihr gesehen habt?«
    »Selbstverständlich, Eure Eminenz.«
    Merlin nahm wieder Platz und räusperte sich.
    »Ich weiß nicht genau, was in den Depeschen von Erzbischof Erayk stand«, begann er dann. »Anhand dessen, was ich während seiner Reise durch seine Gemeinde gesehen und gehört habe, scheint es deutlich, dass er die Absicht hat, den Tempel so weit wie möglich zu beruhigen und zu beschwichtigen – und sei es auch nur, um sich selbst zu schützen. Doch falls er das wirklich beabsichtigt haben sollte, ist er damit ganz offensichtlich gescheitert. Agenten im Dienste von Kanzler Trynair sind mit Hektor, Sharleyan, Rahnyld und Gorjah in Kontakt getreten. Bislang haben sie Nahrmahn noch nicht kontaktiert, aber ich rechne damit, dass sie auch das beabsichtigen. Während des letzten Fünftages hat über der Chisholm-See ein äußerst unschöner Sturm getobt. Ich vermute, dass dieser Sturm das Kurierboot, das von Chisholm nach Eraystor aufgebrochen ist, erwischt hat. Auf jeden Fall kann ich mir nicht vorstellen, wie sie das alles bewerkstelligen wollen, ohne Nahrmahn hineinzuziehen – vor allem, da Erzbischof Borys ausdrücklich vorgeschlagen hat, ihre gemeinsame Streitmacht in der Eraystor Bay zusammenzuziehen.«
    Kurz zuckte er die Achseln und fuhr dann fort.
    »Selbstverständlich war Hektor hocherfreut, die Nachricht der ›Ritter der Tempel-Lande‹ zu erhalten und hat sich fast überschlagen vor Dankbarkeit über diese Zusage ihrer Unterstützung. Sharleyan hingegen war weniger erbaut davon. Tatsächlich ist sie sogar hochgradig erbost, aber sie und Green Mountain sehen keinerlei Möglichkeit, sich dem Befehl zu widersetzen – und das dann auch noch überleben zu können.
    Gorjah ist nicht ganz so unangemessen erfreut wie Hektor, und er hätte wahrscheinlich nicht den Mut gehabt, von alleine einen Wechsel der Seiten in Erwägung zu ziehen. Doch nachdem sich Makgregair bei ihm für Trynair einsetzt, hat er nun Hektors Botschafter informiert, Hektor könne sich auf die Tarotisian Navy verlassen.«
    »Und Rahnyld?«, fragte Staynair, als Merlin nicht weitersprach.
    »Rahnyld ist fast ebenso begeistert von dieser Vorstellung wie Hektor«, antwortete Merlin unumwunden. »Er ist bei der Kirche bis über beide Ohren verschuldet, und Traynair hat sich bereit erklärt, ihm die Zinsen für fast sämtliche seiner Kredite zu erlassen. Und nicht nur das: Die Ritter der Tempel-Lande haben zusätzlich auch noch lukrative Subventionen für Dohlar, Tarot und sogar Chisholm zugesagt, um die anfallenden militärischen Kosten zu decken. Rahnyld ist der Ansicht, er erhalte reichlich Gegenleistungen für etwas, das ihn selbst praktisch nichts kostet – abgesehen natürlich von den Untertanen, die während dieses Krieges ihr Leben verlieren mögen –, und zugleich würde Charis auch noch von der Liste der Seemächte gestrichen, die ihm Konkurrenz machen.«
    »Ich würde wetten, dass seine Kommandanten aus der Navy nicht ganz so erfreut sind wie er«, warf Haarahld mit einem grimmigen Lächeln ein.
    »Tatsächlich ist Malikai der Ansicht, das Ganze sei sogar eine ausgezeichnete Idee«, erwiderte Merlin. »Thirsk hingegen ist da deutlich weniger enthusiastisch – nicht, dass er das jemals offen aussprechen würde, nachdem sein König doch so begeistert von alledem ist.«
    »Das liegt daran, dass Thirsk ein echter Seemann ist, Mailkai aber nicht, auch wenn er für Rahnyld den ›High Admiral‹ spielt«, erklärte Haarahld.
    »Ich fürchte, ich weiß über die beiden nur sehr wenig, Euer Majestät«, gestand Merlin, und Haarahld stieß ein Schnauben aus.
    »Graf Thirsk ist ein echter Seemann – einen besseren wird man in kaum einer Navy finden. Meiner Meinung nach – aber in dieser Hinsicht muss man mich natürlich als ›befangen‹ ansehen –, ist er nicht so gut wie meine Admiräle, aber er ist

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