Der Krieg der Welten
ausrichten, sie könne ihn nicht mehr treffen, denn sie habe einen Marsmenschen geheiratet. Hollywood brauchte rund 55 Jahre nach Erscheinen des Buches, bis 1953 die Verfilmung unter der Regie von Byron Haskin unter dem Titel "The war of the worlds", in der deutschen Übersetzung "Kampf der Welten" erschien. Die gefilmte Version ging mit dem Originalstoff noch etwas ruppiger um als die legendäre Hörspielfassung, die Orson Welles 1938 auf die Bewohner New Yorks losließ: Hatte Welles die Invasion der Marsianer aus der Gegend von London nach New Jersey verlegt, wählte der Produzent George Pal für seinen Film Kalifornien. Er machte aus den dreibeinigen marsianischen Kampfmaschinen rochenähnliche fliegende Untertassen mit schwanenhälsigen Strahlenwerfern, und aus den Marsianern selbst, die ursprünglich schwabbelige Oktopoden waren, Geschöpfe, die wie Kröten aussahen. Fliegende Untertassen waren zu Anfang der Fünfziger Jahre ein beliebtes Gesprächsthema ("Area 51", der Roswell-Zwischenfall usw.) und George Pal emfand es wohl als gute Idee, dem Film einen zusätzlichen Aufhänger zu geben. Der Film enthält einige ziemlich angsterzeugende und manche beeindruckend destruktive Szenen. Die Filmhandlung in kurzer Zusammenfassung: In der Nähe einer kalifornischen Kleinstadt landet ein außerirdisches Raumschiff, das offenbar vom Planeten Mars kommt. Als eine kleine Abordnung dem Rauschiff entgegenstritt, wird sie prompt von einem aufblitzenden Todesstrahl vernichtet. Auch ein gutgläubiger Prediger, der den Fremden eine Friedensbotschaft überbringen will, erleidet das gleiche Schicksal. Nun weiß man, daß die Besucher nichts Gutes im Schilde führen. Recht bald schwärmen Beiboote aus und vernichten alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Die Armee ist machtlos. Nicht einmal die gefürchtete Atombombe kann den Vormarsch der Invasoren aufhalten. Der Atomphysiker Forrester und die junge Sylvia van Buren versuchen, wie der Rest der Menschheit, irgendwo einen sicheren Unterschlupf zu finden. Sie finden schließlich ein altes Kirchengemäuer, in dem eine Gruppe ängstlicher Überlebender betend auf das Ende wartet. Während um sie herum die Welt in Scherben fällt und jede Hoffnung auf Rettung hat fahren lassen, verstummen unerwartet die Motorengeräusche der angreifenden Marsschiffe. Der Krieg ist zu Ende: Die außerirdischen Invasoren sind einer gewöhnlichen irdischen Infektionserkrankung zum Opfer gefallen.
Daten zum Film: Der Kampf der Welten; USA 1953., Paramount Pictures, 85 Minuten Regie: Byron Haskin. Buch: Barre Lyndon; Darsteller: Gene Barry (Clayton Forrester), Ann Robinson (Sylvia van Buren), Les Tremayne (General Mann), Bob Cornthwaite (Dr. Pryor), Sandro Giglio (Dr. Bilderbeck), Lewis Martin (Pastor Collins) u.a.; als Videocassette erhältlich bei CIC. 1978 schließlich kam der "Krieg der Welten" als"Pop-Oper" heraus: Jeff Wayne (Moody Blues) komponierte dieses vergleichsweise harmlose und melodische Opus in einer englischen Fassung mit Richard Burton als Sprecher/Erzähler und 1980 in einer deutschen mit Curd Jürgens; beide erschienen als CD-Doppelalben. 1996 gab es im Gefolge des Erfolgsfilms "Independence Day" eine technisch aufpolierte Neuauflage mit 4 zusätzlichen neu gemixten Bonustracks. Diese Musicalversion wurde zu einem großen kommerziellen Erfolg, was nicht nur mit der Ohrwurm-Qualität des Titelsongs "the eve oft the war" und des melodischen Stückes "forever autumn" zu tun hatte, sondern auch mit der äußeren Aufmachung des Albums mit fotorealistischen Darstellungen der Romanszenen, insbesondere des Titelbildes, das den Kampf einer marsianischen Kampfmaschine mit dem Kanonenboot "Thunderchild" darstellt.
Daten zum Musical: The war of the worlds; Großbritannien 1978, Komponist, Produzent und Dirigent: Jeff Wayne; Texte von Garry Osborne, Jeff Wayne und Paul Vigrass; Sprecher/Sänger (der englischen Fassung): Richard Burton, Julie Covington, Davis Essex, Justin Hayward, Phil Lynott, Jo Partridge, Chris Thomson; Erschienen als Doppel-CD bei SONY -Columbia; ebenfalls erschienen: Einzel-CD "The Best of the war of the worlds"sowie eine Single-Auskoppelung von "the eve of the war" .
Überhaupt 1996: dies war das Jahr, in dem wir zurückschlugen. Der US-Spielfilm "Independence Day", unter der Regie von Roland Emmerich, ist der Kassenschlager des Jahres und der Invasionsfilm überhaupt. Obwohl anders als in dem Spielfilm aus dem Jahre 1953 die Literaturvorlage von H.G. Wells nicht erwähnt
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