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Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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unschädlich zu machen und die Angelegenheit und die letzte Erinnerung an die Familie Rongrms ein für allemal aus der Welt zu räumen. Nelrm endete als Haifutter in der kalten, südlichen See, und da damit kein weiterer Widersacher mehr übrig war, stand dem alleinigen Machtanspruch Hwoldors nichts mehr im Weg.
    In der Folgezeit kam alles so, wie die Anführer der Händlergilde es vorhergesagt und beabsichtigt hatten.
Der Piratenfürst
, wie sich Hwoldor seit kurzem selbst gerne nannte, befehligte bald eine Streitmacht, die sich mit den Armeen der anderen menschlichen Reiche leicht messen konnte. Zwischen Taracruz, der größten Siedlung der Piratenküste, die sich die steilen Hänge und Klippen des Küstengebirges hinauf zog, und der halbmondförmigen Küstenlinie, an der sich die schäumenden, immer wieder anrollenden Wellen brachen, versammelte er letztlich etwa dreitausend Mann in bester Rüstung und mit zahlreichen Pferden und Fuhrwerken, was auf jeden Fall bemerkenswert war. Außerdem hatte er den eigenen Hafen und die Schiffsflotte, über die die Piraten seit jeher verfügten, ausgebaut und tauglich für jede Art von Seekrieg und Belagerung gemacht. Jedoch sollte diese erst zu einem in der Zukunft liegenden Zeitpunkt zum Einsatz kommen, denn einstweilen gab es zu Land genügend Messerarbeit zu verrichten.
    Und dann, als alle Vorbereitungen ausgeklügelt und getroffen waren, setzten sich die Krieger in Bewegung, und hinter ihnen her folgte eine weitere, kleinere Personenzahl, nämlich eine solche, die aus Handwerkern, Arbeitern und Bauern bestand. Innerhalb der nächsten Tage bewegten sich die Piraten bis zur westlichen Flanke des Küstengebirges, wo der Weg nach Süden zum Pafa Sa Verlarië verlief, dem Pfad der Verbindung zwischen Arthilien und Orgard. An diesem wichtigen Knotenpunkt machten sie sich daran, eine Wehranlage zu errichten und außerdem eine Siedlung, die sich in deren Schatten duckte. Man machte sich hier auf einen längeren Aufenthalt, vielleicht auf die Grundsteinlegung für ein eigenes großes Reich gefasst. Und vor allem wollte man nichts vermeiden, was die Rhodrim provozieren und zu unüberlegten Schritten veranlassen könnte, denn die Konfrontation mit dem Fürstentum war ja schließlich genau das, was sowohl der Händlergilde als auch Hwoldor und den Piraten am Herzen lag ...
    Es war etwa zu derjenigen Zeit, als die Gemeinschaft um Lotan den Heiler, Sigurd, Alva und Lemdred den Aím Tinnod erreichte. Umbarta, der Fürst Rhodrims und Nachfolger des vor einigen Jahren plötzlich verstorbenen Ulmer, hatte die Kunde von dem frechen Vorpreschen der Piraten unlängst vernommen und darum eilig seine höchsten Offiziere zu sich beordert. Darunter befand sich auch einer, der sich vor allem während der gut fünfundzwanzig Jahre zurückliegenden Wirren um die Zwei Schwerter einen geradezu legendären Ruf erworben hatte (was auch auf die von seinem Freund und Gefährten Marcius verfassten Chroniken zurückzuführen war): Ulven.
    Auch mit seinen mittlerweile etwa fünfzig Jahren war dieser dem Soldatenberuf treu geblieben und wirkte noch immer so unverbraucht heiter wie in den damaligen, längst vergangenen Tagen. In schöner Regelmäßigkeit überhäufte er seine Umgebung mit augenzwinkernd vorgetragenen, humorigen Sprüche, was ihn an einen ewig jung gebliebenen Lausbuben erinnerte. Tatsächlich jedoch war er mit der Zeit unsagbar gereift und hatte seinen Verstand kraft seiner Erfahrung zu einer beeindruckenden Schärfe geschliffen. Immerhin hatte er nicht nur an Arnhelms Seite das Goldene Schwert für die Menschen wiedergefunden, sondern war gemeinsam mit Marcius auch einer der wohl ersten Menschen gewesen, die sowohl Aím Tinnod, die geheime Zuflucht der Elben, als auch den Andoluín, den schrecklichen Vulkan am Rande der Geisterwüste in Orgard, bereist hatten. Dass er all die Abenteuer tatsächlich überlebt hatte und davon berichten konnte, konnte er bis heute selbst kaum glauben.
    „Es gibt überhaupt keinen Zweifel daran, dass wir uns einen solchen Handstreich nicht gefallen lassen werden!“, sagte der Fürst, der seine Berater bereits in einer erdfarbenen rhodrimischen Armeeuniform (die zu seinem braunen Bart ausgezeichnet passte) empfing. Dabei schüttelte er seine zur Faust geballte Hand, wie um keinen Zweifel an seiner Entschlossenheit zu lassen. „Unser Volk hat an der Pforte Arthiliens unter der Führung von Theron Goldklinge einst die Orks zurückgeschlagen, und wir werden heuer

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