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Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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schon erwartet
, dachte Tenea.
    „Aber als Ehrenmann“, fuhr der Hausherr (zumindest führte er sich so auf) fort, „bin ich gerne bereit, Euch über die Hintergründe jener Erfordernisse in Kenntnis zu setzen. Jedenfalls soweit es Euch betrifft. Tatsache ist nämlich, dass die Mitglieder, die Niederlassungen und die Geschäftspartner unserer werten Gilde vor allem in Lemuria wiederholt das Opfer von tätlichen Angriffen, Eigentumsdelikten und anderen Niederträchtigkeiten wurden. Von Rhodrim wollen wir vorerst gar nicht erst reden.
    Dieser bedauerliche Umstand wurde nicht zuletzt dadurch begünstigt, dass man uns bislang verwehrte, unsere Häuser und Handelskarawanen innerhalb der Grenzen Lemurias unter einen wirksamen Schutz zu stellen, was freilich nur mit Hilfe einer Vielzahl von bewaffneten Wachleuten zu bewerkstelligen wäre. Von Magister Amfreds bevorstehender Reise nach Pír Cirven und seiner Audienz bei König Arnhelm erwarten wir, dass dieser außerordentliche Nachteil umgehend beseitigt wird, was wiederum zur Folge haben wird, dass wir beabsichtigen, größere Kontingente an gut ausgebildeten Kriegern in das nördliche Königreich zu verlegen. Wir handeln demnach aus reinen Verteidigungserwägungen heraus.
    Und was den Schutz Awidons betrifft, so seid unbesorgt! Ich kann persönlich garantieren, dass kein äußerer Feind – weder Ork noch Pirat – es in absehbarer Zeit wagen wird, die Standfestigkeit unserer Grenzen zu testen. Und selbst wenn, dann stünde der Gilde immer noch eine Streitmacht – auf die ich vorläufig nicht näher eingehen will – zur Verfügung, die jeden Angriff auf Taliska und die umliegenden Bereiche vorbehaltlos zurückschlagen würde. Und über die Bauern und den Pöbel, der außerhalb der inneren Mauer haust, macht Ihr Euch ja wohl nicht wirklich Sorgen, und wenn doch, dann solltet Ihr Euch das schleunigst abgewöhnen. Und zu guter Letzt werdet Ihr in dem genannten Vertragsdokument lesen können, dass es Euch selbstverständlich erlaubt ist, eine angemessene Anzahl von Soldaten zu Eurem persönlichen Schutz und zu dem des Senats zu behalten. Wie Ihr seht, Tenea, Königin von Awidon, ist die Güte der Händlergilde praktisch grenzenlos!“
    „Daran gibt es wohl nichts zu zweifeln“, murmelte Tenea vor sich hin und kramte in ihrem Verstand verzweifelt nach einem letzten Ass, das sie aus dem Ärmel ziehen konnte, nach einer wie auch immer gearteten Ausflucht, die ihr vielleicht ein wenig Zeit verschaffte. Allerdings konnte sie da lange suchen, denn es gab nichts dergleichen.
    „Übrigens“, unterbrach die Stimme Akkurins ihr ohnehin wenig erfolgreiches Nachsinnen. Was wollte er nun schon wieder? Für einen Tag hatte er doch schon genug gequasselt. „Falls Ihr Neuigkeiten von Eurer Tochter wünscht, so könnte ich Euch womöglich auch damit dienlich sein.“
    „Ihr habt Nachricht von Alva?“ Die Königin schreckte auf. Bei all den furchtbaren Enthüllungen, deren Zeuge sie soeben wurde, hatte sie Alva und deren weite Reise nach Aím Tinnod vorübergehend verdrängt. Nun, da dieser Schwarze Zauberer sie erwähnte, keimte der schreckliche Verdacht in ihr, dass diese Widerlinge von der Gilde auch sie bereits in ihre Machenschaften verstrickt hatten. Man brauchte das Allerschlimmste gar nicht zu erwarten – es trat sowieso ein. An dem Spruch war schon was dran.
    „So ist es tatsächlich. Und wie es aussieht, hat sie Thingor und das Land der Elben vor einigen Wochen schon verlassen und sich danach einer Gruppe Abenteurer angeschlossen. Das letzte, was ich von ihnen hörte, war, dass sie sich mit einem Drachen und ein paar hundert Piraten angelegt haben und dann über den Orkland-Pass auf den südlichen Kontinent vorgedrungen sind. Dort hat sich ihre Spur vorerst verloren, doch bin ich sehr zuversichtlich, dass wir die Prinzessin bald wieder unbeschadet Eurer Obhut zuführen können. Zwei meiner besten Leute sind diesen Gesetzlosen nämlich auf den Fersen, und ein weiterer befindet sich als Spion mitten unter ihnen, auch wenn wir uns seiner Loyalität nicht mehr ganz sicher sein können. Außerdem haben wir mit ein paar sehr freundlichen und friedfertigen Orks ein gewisses Abkommen getroffen – Ihr könnt also ganz unbesorgt sein und Euch in der Zwischenzeit ganz Euren Pflichten widmen.“
    „Sie ist in das Orkland gegangen?“ Tenea konnte nicht glauben, was sie da hörte, und doch sagte irgendetwas ihr, dass dieser vermummte Kerl die Wahrheit sprach. Zumindest einen Teil

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