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Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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verharrten beide zunächst und fixierten einander mit geduldigen, harten Blicken, während sich ihre schwarzen Brauen wie die dunkle Sturmfront eines Gewitters zusammenballten. Die Luft schien bis zum Platzen gefüllt zu sein von einer tiefen, feindseligen Spannung und zu knistern wie Hunderte Blitzlichter, die einem Donnergrollen als Speerspitze vorausgingen.
    Dann endlich löste sich die unerträgliche Anspannung wie auf einen unhörbaren Befehl hin auf, und die beiden Riesen aus dem hohen Norden sprangen aufeinander zu wie von einem Erdbeben losgerissene Berggipfel, die mit einer immer schnelleren Geschwindigkeit talwärts rollen und zuletzt mit einer unbeschreiblichen Wucht zusammenprallen.
    Aus tiefster Kehle brüllend und dabei Fetzen seiner eigenen, rauen Sprache wie Verwünschungen ausspeiend, ließ Kran seine schwarze Klinge nach vorne sausen, um seinem Widersacher den Schädel zu spalten. Cord jedoch pendelte mit dem Oberkörper zur Seite und parierte den feindlichen Stahl mit seinem eigenen Waffenblatt, woraufhin er in einer einzigen, flüssigen Bewegung nach vorne kam und sich mit rechter Schulter und Ellbogen gegen den Leib des Gegners warf. Jeder andere wäre ob der Wucht dieser Aktion wohl in den Staub geschleudert worden oder zumindest in die Knie gesackt, was ihn für ein Nachsetzen anfällig gemacht hätte. Kran jedoch, jene fleischgewordene Naturgewalt mit dem vernarbten Antlitz, hielt dem Anrennen seines Landsmannes locker stand, wie wenn dies die einfachste und natürlichste Sache der Welt sei, und ließ den etwas kleiner gewachsenen Barbaren von sich abprallen wie ein Stein, den man gegen eine der Felswände des Milmondo Mirnors geschleudert hatte.
    Cord taumelte nach hinten und bemerkte im nächsten Augenblick, wie sein Gegner mit einem gewaltigen Fußtritt nachsetzte und ihm irgendwo in die Bauchgegend trat. Immerhin hatte dieser zu groß geratene Erzfiesling so hoch gezielt, dass er ihn nicht in der Lendengegend getroffen hatte! Nicht, dass er diesen Kampf am Ende überlebte und anschließend mit einer hohen Fistelstimme weiterleben musste ... Nichtsdestotrotz presste die Stiefelsohle die Luft aus dem Magen des Getroffenen und ließ ihn überdies das Gleichgewicht verlieren. Cord ruderte zwar noch verzweifelt mit den Armen, doch konnte er nicht verhindern, dass er rücklings hinstürzte und mitansehen musste, dass sein Feind neuerlich attackierte und nunmehr in einer deutlich besseren Position als er selbst war.
    Kran schrie seine ganze Verachtung hinaus (und damit schien er gegenüber Cord nicht zu geizen), während er mit seinem Schwert nach unten hackte und dabei mehr an einen Holzfäller erinnerte, der einen widerspenstigen Scheit zu spalten versucht, als an einen gewandten Akteur auf dem Kampfplatz. Es gab ein dumpfes Geräusch, als die Schneide auftraf und die Trefferfläche gleich mehrere Zoll durchdrang. Allerdings handelte es sich dabei lediglich um gestampften Sand, der von der Gischt des nahen Wasserlaufs mit Feuchtigkeit benetzt war, denn Cord hatte sich, als die Barbarenklinge nach unten fuhr, gerade rechtzeitig zur Seite gerollt. Unverdrossen hievte Kran seine Waffe neuerlich empor und schlug abermals mit voller Kraft zu, worauf sich der Bedrängte dieses Mal in die andere Richtung rollte und sich die Klinge abermals in den Erdboden grub. Noch zwei, drei Mal wiederholte sich das Spiel, dann endlich gelang es Cord, sich aus der Gefahr einstweilen zu befreien, indem er seinem Angreifer eine Handvoll Sand in die Augen schleuderte, ihm außerdem gegen das Schienbein trat und sich mit einem gekonnten Purzelbaum wieder aufrichtete.
    „Du bist nicht nur feige, du kämpfst auch noch wie ein Mädchen, Cord!“, bellte Kran, dernun sehr wütend war, als sich die beiden Barbaren wieder auf einer Höhe gegenüber standen.
    „Der Zweck heiligt die Mittel – das müsste gerade ein Pirat wie du eigentlich wissen, Kran!“, gab Cord feixend zur Antwort, doch konnte er damit kaum verhehlen, dass er sich bereits einigermaßen außer Puste befand. Außerdem hatte die Wunde an seiner Schläfe, wo ihn das Steingeschoss getroffen hatte, wieder heftig zu pochen begonnen, sodass es ihm vor Schmerzen zeitweise beinahe die Sicht raubte.
    Wieder gingen die beiden aufeinander los, teilten zahllose Salven von Schlägen und Hieben aus, wobei sie ihre unhandlichen Schwerter zumeist wie Streitäxte schwangen, und erwiesen sich als ziemlich ebenbürtige Gegner. Zumeist war es jedoch Cord, der beim klirrenden

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