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Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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bezaubernden, kleinen Freunden hier ...“, verkündete er stattdessen lauthals und versuchte die Flucht nach vorne.
    „Was? Wir? Wir waren doch die ganze Zeit unterwegs, wie sollen wir da jemandem einen Streich gespielt haben?“, fragte Neimo entgeistert.
    „Haha! Zu putzig die Kleinen!“, lachte Pandialo so gekünstelt, dass er nicht einmal einen Taubstummen damit überzeugt hätte. „Aber manchmal treiben sie es wirklich zu weit ...“
    „Gebt her!“, sagte Alva giftig. Mittlerweile war sie herangebraust und riss ihrem Landsmann den Spiegel geradezu aus den nervösen Händen. „Und merkt Euch:“, ergänzte sie, während sie sich noch einmal umdrehte und dem Grafen einen wütenden Blick zuwarf, „meine Taschen zu tragen heißt nicht, sie zu öffnen und zu durchsuchen! Besorgt Euch gefälligst selbst einen Schminkspiegel!“ Damit rauschte sie davon.
    „Hört ’mal alle her, Leute!“, meinte Neimo kurze Zeit später. „Fredi und ich haben uns entschlossen, zur allgemeinen Belustigung ein Liedchen zum Besten zu geben. Kein besonderes Lied, nichts, was dem ausgezeichneten Geschmack eines Elben oder eines Menschen schmeicheln könnte. Und leider haben wir auch keine Instrumente zur Hand, sonst könnten wir unseren Gesang damit begleiten. Aber vielleicht genügt es, um die Stimmung ein wenig aufzuheitern. Ähem ... dann lasst uns anfangen!“
    Die beiden Mucklins begaben sich in den Kreis zwischen ihre Gefährten und erhoben, nachdem sie ihre anfängliche Scheu überwunden hatten, ihre Stimmen zu einem volltönenden Gesang. Die anderen waren ganz schön überrascht, dass diese kleinen Kerle es tatsächlich fertig brachten, so laut und so klar (und gar nicht mal so falsch) zu singen. Offensichtlich waren diese seltenen Wesen musikalischer als manch einer gedacht hätte.
    Noch dazu vollführten sie im Takt ihrer Musik eine kernige Tanzdarbietung, die in jeder Zwergenschänke oder auf jedem Volksfest der Menschen genügt hätte, um ordentlich Stimmung zu machen, den Zuschauern einzuheizen und sie zu einer Klatschorgie zu animieren. So bedienten die beiden sich zuerst einem zaghaften Fußwippen und Fingerschnippen, ehe sie eine Folge von schnellen Schritten, Drehungen und Sprüngen aneinander reihten. Sehr häufig schlenkerten sie dabei Arme und Beine so stark, dass es aussah, als wollten sie sie wegwerfen. Unübersehbarwaren sie auch sehr gut aufeinander abgestimmt, denn das gelegentliche Unterhaken, bei dem sie sich entgegen gesetzt im Kreis bewegten, und andere Figuren klappten mit geradezu spielerischer Sicherheit.
    „Ist mein Bierkrug wieder leer,
    Fällt es mir so gar nicht schwer,
    Rasch noch ’mal die Bein zu schwingen,
    Und nen neuen gleich zu bringen,
    Denn mein Durst ist gar so groß,
    Werd ihn heuer gar nicht los!
    Falle Ralle Lu Lu La –
    Wir Mucklins sind zum Trinken da!
    Prost, Ihr Leut!“
    Kaum war die letzte Strophe verklungen, da schlugen die Mucklins jedoch schon wieder andere Töne an, sodass die Zuhörer gar keine Gelegenheit zum anerkennenden Applaudieren erhielten.
    „Du hast mir auf den Fuß getreten, du Trampeltier! Und außerdem bist du mindestens so schwer wie ein Oger!“, klagte Neimo an.
    „Gar nicht wahr! Außerdem hast du mir vors Schienbein getreten! Und wenn ich so schwer wie ein Oger bin, dann bist du so schwer wie ein Olifant!“, keilte Fredi zurück.
    „Es gibt überhaupt keine Olifanten, du Dumpfbacke! Und was kann ich dafür, wenn du dein Schienbein im Weg rumstehen lässt?“
    Die beiden Mucklins standen sich Nase an Nase so dicht gegenüber, dass es aussah, als wollten sie sich jeden Augenblick an die Gurgel springen. Nicht, dass das etwas Neues war – ihr Temperament war ja mittlerweile hinlänglich bekannt –, aber sollte ihr Lied nicht zur Belustigung dienen und die Stimmung aufheitern?
    „Nun mal langsam“, gebot Hermeline und zwängte sich gerade noch rechtzeitig zwischen die beiden Streithähne. „Zunächst einmal ist Euer Lied bei Euren Zuhörern sehr gut angekommen, und darauf solltet Ihr gemeinsam stolz sein. Und was kleine Fehler betrifft – die macht doch jeder einmal! Zum Beispiel in der ersten Strophe, da habt Ihr gesungen:
    Am Abend wolln wir einen trinken,
    Und den Mädchen dabei winken ...
    Wer hatte denn die doofe Idee? So einen Quatsch hab ich ja noch nie gehört! Das muss richtig heißen:
    Heut Abend wolln wir einen trinken,
    Und danach nach Hause hinken!
    Außerdem habt Ihr die Pirouette mit dem Knicks ganz fürchterlich stümperhaft

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