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Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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von ihnen gegen die Vanarrwargs hätte die Verhältnisse in Dantar-Mar zweifellos nur verkompliziert.“ Er lächelte unsicher und hoffte anscheinend auf eine wohlwollende Reaktion ihres Gastgebers.
    „War’s das, oder wolltet Ihr mir sonst noch ’was sagen?“, meinte Strom nach einer Weile trocken, während er sich mit verschränkten Armen vor den Botschaftern aufgebaut hatte.
    „Natürlich nicht. Äh ...“, schickte sich Ork, der zuletzt gesprochen hatte (dem ersten hatte es offenbar schon die Sprache verschlagen), fortzufahren an. „Wie jeder weiß – du sagtest ja, dass wir offen miteinander umgehen sollten – sind die Vanarrwargs nicht gerade als sehr friedliebender Clan bekannt, und es gibt immer weniger Stämme, die sich ihnen noch nicht unterworfen haben oder von ihnen bis auf das letzte Kind vernichtet wurden. Wir Turuk-Hai hingegen sind nicht an kämpferischen Auseinandersetzungen und Kraftproben mit unseren Artgenossen interessiert, wir bewohnen einen Fleck Land im Westen Dantar-Mars, schlagen uns mehr oder minder durch und sind froh darüber, wenn man uns in Ruhe lässt.
    Nun ist es so ...“, der Ork wischte sich den Angstschweiß von der Stirn und räusperte sich, „dass unser Häuptling besorgt darüber ist, ob es Euch nicht einfallen könnte, auch unseren Stamm mit Krieg zu überziehen, um unser bescheidenes Land Eurem Hoheitsgebiet einzuverleiben. Um dem allerdings zuvorzukommen und einen solchen Akt überflüssig zu machen, hat man uns beide ermächtigt, Friedensbedingungen mit dir auszuhandeln, großer Strom. Mit anderen Worten: wir Turuk-Hai sind bereit, Eure Herrschaft über den Kontinent und alle Ork-Stämmeanzuerkennen und Euch als Zeichen unserer Untertänigkeit einen regelmäßigen Vasallentribut und, wenn es dir beliebt, außerdem einen Unterpfand zu zollen.
    Wie schon gesagt, sind wir mit weitreichenden Vollmachten ausgestattet, sodass es ganz uns obliegt, die Höhe der Zahlungen auszuhandeln. Gold, Waffen, Pferde, eine der Töchter unseres Häuptlings als Unterpfand – letztlich ist doch alles eine Frage des Preises, nicht wahr?“
    Der Botschafter entspannte sich kurzzeitig, während ein zufriedenes Lächeln seine Züge umspielte. Er hatte das gesagt, was man ihm aufgetragen hatte, und welches vernünftig denkende Wesen konnte angesichts eines solchen Angebotes – das praktisch einem Freibrief gleichkam – denn schon nein sagen? Pech für ihn war nur, dass man Strom Gorkrai als eines sicher
nicht
bezeichnen konnte, nämlich als vernünftig.
    „Aha, dann war das also das offene Angebot, das Ihr mir im Namen Eures Häuptlings aussprechen solltet!? Dann will ich jetzt auch mal ganz offen sein: wenn Ihr und Euer erbärmlicher Stamm diesen Mist, den Ihr da faselt, tatsächlich aufrichtig meint, dann sind die Turuk-Hai für mich die missratenste, elendste und feigste Ausgeburt, die unsere Rasse jemals hervorgebracht hat!“ Strom kam nun nach vorne und stützte sich mit beiden Fäusten auf dem Tisch ab, der ihn von den Botschaftern trennte, sodass er ihnen aus nächster Nähe in die Augen starrte und ihnen bei jedem seiner Worte eine kostenlose Dusche mit seiner Spucke verpasste. „Welcher Ork ist jemals vor einem Kampf davongelaufen und hat als Krönung dessen auch noch seine Waffen, seine Nahrung und seine Töchter freiwillig dargeboten? Wenn ich so etwas höre, kommt mir die Galle hoch! Da ist es doch kein Wunder, dass wir bei all den Versuchen, Nordamar zu erobern, immer den Kürzeren gezogen haben!“
    Das Oberhaupt der Vanarrwargs schlug mit der Faust auf die dicke Tischplatte, sodass diese erbebte und sich die beiden, die ihm gegenüber saßen, wie ein Häuflein Elend zusammenkauerten. „Euer Angebot ist abgelehnt, Botschafter! Überbringt diese Antwort Eurem ehrenwerten Häuptling, und sagt ihm, dass nur die Flucht von dieser Welt seinen Stamm vor meinem Zorn und seiner völligen Ausrottung bewahren kann! Und da Ihr mit Worten so geschickt seid, werden Euch bestimmt ein paar Kniffe einfallen, wie Ihr ihm diese Nachricht versüßen könnt!“
    Dann ging er in Richtung der Tür und ließ seine Gesprächspartner ohne ein weiteres Wort zurück. Diese, die so eingeschüchtert waren, wie man nur sein konnte und sich weniger Haltung als ein in die Enge getriebenes Kaninchen bewahrt hatten, nahmen dies immerhin mit Erleichterung zur Kenntnis. Denn wenn sie eine Nachricht überbringen sollten, würde man sie wenigstens nicht umbringen.
    „Bevor ich’s vergesse“, bemerkte der

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