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Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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die Oberfläche empor, um dort grausame Überfälle und Streifzüge gegen die Istari und anderen Lebewesen zu führen.
    Manche sagten, dass es die Nuk-Ruya waren, die das Wasser Dantar-Mars schließlich vergifteten, um die Brunnen und Äcker der Istari und später der Orks zu verderben, und dass dadurch die Austrocknung und Wüstenbildung erst so richtig vorangetrieben wurde. Andere wiederum gaben der Verschwendungssucht der Istari die Schuld, die selbst in an sich kargen Gegenden auf ihre immerblühenden Gärten nicht verzichten wollten und sich dabei maßlos an den knappen Wasservorräten des Kontinents bedienten.
    Wie auch immer – die größten der unterirdischen Siedlungsräume der Nuk-Ruya waren die sogenannten
Cenoques
, und einer der größten und schrecklichsten der Cenoques, einer, aus dem viel Unheil geboren wurde, lag genau unterhalb dieses Felsens, der nunmehr an das Dorf der Vanarrwargs angrenzte.
Vas Asshai – das Reich der Verdammten
nannten die Istari jene unsägliche Stadt inmitten des Marks der Erde.
    Es hieß, dass sich ein einzelner Ork während des Krieges zwischen den Orks und den Nuk-Ruya seinerzeit ganz allein durch das Reißzähne-Portal hinab zu dem Grauen begab, das in der schwarzen Tiefe wohnte. Und obwohl er niemals von dort wiederkehrte, führte er durch sein unsägliches Opfer doch die Entscheidung herbei, indem er dem Feind einen fürchterlichen Schlag versetzte. Doch trotzdem seither keine Angehörigen des blutdürstigen Volkes der Nuk-Ruya mehr an der Oberfläche gesichtet wurden, ließen die Vanarrwargs den Eingang zu ihrem einstigen Reich sorgfältig zumauern – nur für alle Fälle. Ein ungutes Gefühl blieb beim Anblick jenes düsteren Schlundes jedenfalls allemal.
    „Ah, willkommene Gäste,
Botschafter
, wenn ich mich nicht irre – das versüßt einem doch gleich den Tag!“, sagte Strom, während er die hölzerne Eingangstür zu dem Haupthaus, das imSüden Umbar-Duraks stand, wuchtig aufstieß und in den großen Raum hineintrat. Dabei war seiner Miene keine Spur von Erheiterung abzulesen. Von guter Laune gar nicht zu reden.
    Die beiden Angehörigen des Clans der Turuk-Hai erhoben sich sofortig von den harten Stühlen, die man ihnen zugewiesen hatte, und standen so steif und stramm, wie man nur stehen konnte, während sie den Häuptling der Vanarrwargs ehrfürchtig angafften. Beide waren sie – was für Ork nicht nur völlig untypisch, sondern auch völlig inakzeptabel war – nicht in kriegerisches Rüstzeug gekleidet, sondern in grünes und terracottafarbiges Leinen und Damast, was ihnen wohl einen vertrauenswürdigen Anstrich verleihen sollte. Auch bot die Kleidung keinen Platz, um darin Waffen zu verstecken. Für Strom war solch ein Gebaren allerdings einfach nur ein Zeichen von Schwäche. Ganz abgesehen davon, dass er sowieso keinem traute. Außerdem konnte er Kriecherei auf den Tod nicht ausstehen.
    „Wir überbringen dir die Grüße unserer Stammesoberen, großer Strom Gorkai, und erbieten dir ...“, hob der eine der Unterhändler zu einer Rede an, die Strom mit einer energischen Handbewegung jedoch rasch abschnitt.
    „Ihr erbietet mir überhaupt nichts!“, blaffte der Vanarrwarg und ging quer durch den weiten Saal, wobei er ebenso gelangweilt wie angewidert wirkte, während Rugash hämisch grinsend an der Pforte zurückblieb. „Wenn ich das schon höre! Was glaubt Ihr, wer wir sind? Elben, Menschen oder andere Pantoffelhelden, die sich mit schönen Worten verbiegen und einem dann den Dolch in den Rücken rammen? Wir sind
Orks!
“, sagte er und blickte den beiden Besuchern eindringlich in die Gesichter, während er nicht weit von ihnen stehen blieb. „Und Orks scheren sich nicht um Etiketten und hohle Phrasen! Also setzt Euch zuerst einmal wieder auf Eure Ärsche und sprecht dann frei raus, welche Vorschläge Ihr mir zu unterbreiten habt!“
    Die beiden waffenlosen Gesandten schluckten, während sie die drohenden Blicke der ein halbes Dutzend zählenden Vanarrwargs, die sie seit ihrer Ankunft nicht aus den Augen ließen, wie schwere Lasten an sich haften fühlten. Dann gehorchten sie und setzten sich eilig nieder.
    „Zunächst einmal wollen wir dir zu deinem Sieg beim Thúrr gratulieren“, startete derjenige der Turuk-Hai, der noch nicht gesprochen hatte, ein schlanker, hochgewachsener Bursche mit einer glatten, für einen Ork wohlklingenden Stimme, einen neuerlichen Gesprächsversuch. „Die Ulukai waren nicht gerade unsere engsten Freunde, und ein Sieg

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