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Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Liegt vielleicht auch daran, dass wir noch keine Orks gesehen haben, was? Aber diese Schweinehitze hier – die ist ja wirklich kaum zum Aushalten! Die muss einem ja mit der Zeit die Birne weich kochen und das Hirn verbrühen!“ Cord grinste über seinen eigenen Humor – oder das, was er dafür hielt –, und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Die heißen Temperaturen, die auf dem südlichen Kontinent vor allem im Sommer an der Tagesordnung waren, machten ihm, dem Nordmann, tatsächlich ganz schön zu schaffen.
    „Wie kommst du auf den Begriff
Schweinehitze
?“, fragte Fredi den Barbaren. „Sagt man etwa so bei Euch? Ich meine, bei uns spricht man nur von einer
Schweinekälte
, nämlich dann, wenn ein besonders kalter Winter kommt und einem nachts selbst unter einer dicken Decke die Zähne klappern.“
    „Nun,
andere Länder, andere Sitten
sagt man da wohl. Ich jedenfalls kann an einer schönen, knackigen Kälte nichts Schweinhaftes – oder sagt man
Schweinisches
? – erkennen. Tatsächlich ist es meiner Erfahrung nach so, dass die Kälte die Sinne schärft, dass sie das Feuer der Wachsamkeit schürt, was einem wiederum das Leben retten kann. Ein bisschen Zähneklappern ist da wohl das kleinere Übel. Gut, ein Onkel von mir hat sich mal in einem Schneesturm verirrt, und als wir ihn gefunden haben, hat es ihm die Zehen abgefroren – aber das kommt vor, kein Grund, lange drüber zu reden.
    Auf jeden Fall macht einen solch eine Hitze wie hier müde und träge und anfällig für Gefahren. Außerdem gibt es in diesen Breiten mehr Schweine als bei uns im hohen Norden, wenn das stimmt, was ich gehört habe, womit ja wohl bewiesen wäre, dass meine Bezeichnung
Schweinehitze
die zutreffende ist, haha!“ Cord schlug sich vor Lachen auf die Schenkel.
    „Mir wäre es allmählich lieber, er würde wieder in seine alte Verschwiegenheit zurückverfallen. Ich weiß nicht, ob ich noch einen Komiker mehr in der unserer Truppe ertragen kann“, raunte Sigurd Faramon ins Ohr, woraufhin der Elb wiederum lachen musste.
    Unterdessen lief Pandialo dem alten Lotan hinterher, der schon seit geraumer Zeit im Kreis herumwatschelte und vermutlich seine Gedanken bezüglich ihrer weiteren Reiseroute zu ordnen suchte. Das geschah allerdings unter erschwerten Bedingungen, da ihn der Awidoner pausenlos zutextete und ihn hartnäckig in ein Gespräch zu verwickeln versuchte. Möglicherweise hatte der Graf erkannt, dass die anderen mehrheitlich nicht gerade ein offenes Ohr für ihn besaßen, sodass er nun dachte, bei dem Zauberer würde ihm dies einfacher gelingen.
    „Ja, und stellt Euch vor, meine Parfüms haben längst Zugang zu den größten Läden und Märkten von Isandretta und Pír Cirven gefunden, und man munkelt, dass meine ureigensten Kreationen sogar schon die Aufmerksamkeit von Königin Merian persönlich erregt haben! Dennoch – man mag es kaum glauben, und einige mögen mich angesichts meiner geschäftlichen Talente für verrückt erklären – fühle ich mich in meinem Schaffen längst nicht ganz ausgefüllt, wenn Ihr versteht, was ich meine, und ich vermute vage, dass meine künstlerische Ader dahinter steckt. Oder – und antwortet bitte frei raus – meint Ihr, dass ich vielleicht eine Laufbahn als Zauberer einschlagen sollte? Ich denke, ein gelehriger und gebildeter Schüler wie ich stünde jedem Lehrmeister ausgesprochen gut zu Gesicht.“
    „Nein, nein, nur das nicht!“, sagte Lotan mit aller Entschiedenheit, schüttelte den Kopf und wandte sich angesichts der schrecklichen Vorstellung, Monsegur Pandialo neben Quadratus, der ihn schon genug Nerven kostete, als zweiten Schüler aufzunehmen, hastig ab. „Ich bin sicher, Ihr seid ganz ausgezeichnet in dem, was Ihr gerade tut – was immer das auch sein mag! Also bleibt dabei, und erspart der Welt, äh ... auf Eure Duftwässer verzichten zu müssen, denn das wäre wirklich zu schade!“
    „Euer Lob ehrt mich. Aber sicher werdet Ihr noch einmal darüber nachdenken. Einen Schüler wie mich findet man sicher nicht alle Tage ...“
    „Ganz gewiss nicht, und Aldu sei Dank dafür! Und jetzt sollten wir weiterreiten, sonst hocken wir noch den ganzen Nachmittag hier rum!“ Der alte Mann zupfte sich an seinem weißen Bart, rauschte plötzlich in Richtung der Pferde ab und brachte sich damit um die einmalige Gelegenheit, den Grafen zu seinem Zauberschüler zu machen.
    Am Nachmittag wurden die neun zusehends nach Südosten abgedrängt. Sie tauchten in ein zerklüftetes

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