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Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Gemeinschaft, von denen einige am liebsten im Boden versunken wären.
    Unterdessen schüttelte sich Kargash vor Lachen, und die staunenden Blicke, mit denen ihn einige seiner Gefolgsleute bedachten, ließen vermuten, dass sich der Häuptling der Takskalls lange nicht mehr so amüsiert hatte.
    „Ich setzte zehn geschliffene Wargzähne auf den Rothaarigen! Wer hält dagegen?“, rief Glaukor dazwischen, der unversehens wieder auf der Bildfläche erschienen war. Damit schien er genau den richtigen Ton getroffen zu haben, denn plötzlich wurden überall Anfeuerungen für die raufenden Mucklins laut, und Orks brüllten sich gegenseitig ihre Wetteinsätze zu.
    „Vielleicht sollte ich mich vor diesem begeisterungsfähigen Publikum auch einmal auf die Bühne wagen –
hicks
–“, sagte Pandialo, der noch immer auffallend schwankte, irgendwann. „Erst letztens erhielt ich wegen meiner zutiefst männlichen Ausstrahlung und meiner charakterstarken Stimme ein Angebot von einem der größten Theater Taliskas. Natürlich geziemt sich so etwas nicht für einen Grafen wie mich! Aber alle waren so begeistert von mir, vielleicht sollte ich da wenigstens diese grünhäutigen Wilden mit ein paar Szenen meines Könnens beglücken?“
    „Beglück wen immer du willst – aber warte gefälligst damit, bis wir anderen ein paar hundert Meilen weiter sind und nichts mehr davon mitbekommen!“, beschied Sigurd höchst ernst.
    „Wenn du das wagst, verlierst du außerdem postwendend einen wichtigen Teil deiner zutiefst männlichen Ausstrahlung, mein Freund, und dann ist es auch mit deiner tiefen Charakterstimme nicht mehr weit her!“, fügte Cord grollend hinzu.
    Der vom Dschagga-Dschagga besäuselte Graf verstand mit einiger Verzögerung, aber er verstand. „Äh, ja, wir können das natürlich auch auf nächstes Mal verschieben, haha! Gute Nacht dann!“
    „Gute Nacht ist ein geeignetes Stichwort“, befand Faramon. „Wir sollten Neimo und Fredi einsammeln und uns ebenfalls aufs Ohr legen – morgen früh haben wir wieder einmal einen weiten Weg vor uns. Und auch die Gefahren dürften kaum weniger werden, auch wenn uns die Takskalls ein Stück begleiten wollen.“
    „Dann spiel’ du den Spielverderber, du elbischer Schlaumeier, ich will jedenfalls nicht derjenige sein, der den Orks ihre Unterhaltung wegnimmt“, erwiderte Sigurd, was den Elben zu der Einsicht veranlasste, dass der Lemurier wohl recht hatte.
    Dessen ungeachtet klang der Abend allmählich aus, und die ausgelassene Stimmung schliff sich zusehends am Gähnen der müden Krieger und den Grunzlauten der ersten Schnarchenden ab. Bald funkelten Sterne hell und klar am Himmel und erschienen wie leuchtender Staub, den man über ein schwarzes Seidentuch gestreut hatte.

Vierzehntes Kapitel: Die Ruine
    Die noch niedrige Morgensonne war bereits eine lodernde weiße Scheibe, die den weiten, wolkenlosen Himmel beherrschte, als die Takskalls die Flammen des nächtlichen Lagerfeuers löschten und die Kohlen vergruben.
    „Warum macht Ihr Euch eine solche Mühe?“, fragte Fredi Piruk, der den Angehörigen der Gemeinschaft als Ansprechpartner mittlerweile vertraut geworden war.
    „Es gibt Dinge und Wesen in Dantar-Mar, die besser ungestört bleiben und deren Atem man spüren kann, nachts, wenn es kalt wird. Wir Orks haben daher gelernt, dass es im Zweifelsfall sicherer ist, keine Spuren zu hinterlassen, ganz egal wie zahlreich und stark man sich auch vorkommt“, antwortete der Befehlsgeber kryptisch.
    Neimo, der das mitanhörte, dachte bei diesen Worten natürlich zuallererst an den Lor Brikai und das, was das Ungeheuer, das dort wohnte, mit dem armen Lotan angestellt hatte
. Besser, wir hätten damals schon ein paar Orks als Verbündete gehabt
, dachte er und seufzte innerlich.
    Wie die Gefährten im Verlauf der gestrigen Unterhaltungen herausgehört hatten, befand sich ein Teil des Clans – unter anderem die meisten Orkinnen und die Kinder – derzeit in einer Art Dorf, das einige Meilen weiter südwestlich lag. Zwar waren die Takskalls Nomaden geblieben, doch ließen sie sich dennoch hin und wieder an der einen oder anderen Stelle, die ihnen eine gute Versorgung und sicheren Schutz gegen Feinde verhieß, vorübergehend nieder, bis sie es dann für an der Zeit hielten, weiterzuziehen. Und eben zu ihrer Siedlung beabsichtigten die Orks nunmehr zurückzukehren fürs erste, was hieß, dass die etwa zweihundert Krieger zählende Horde und die Gefährten für eine Weile die gleiche

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