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Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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das der richtige Moment ist ...“, versuchte Sigurd noch zu retten, was zu retten war, doch ließ er den angefangenen Satz in einem Seufzen verklingen, denn es war bereits zu spät. Das Desaster hatte seinen Lauf genommen und war nicht mehr aufzuhalten. Neimo schien von der Idee seines Freundes nämlich ganz begeistert zu sein und war längst ebenfalls aufgesprungen. Was folgte, war eine hitzige Diskussion der beiden kleinen Wesen über den Inhalt der Darbietung, mit denen sie ihre Umgebung zu erfreuen suchten.
Falls Orks ulkige Tänze und kindisches Geträller mögen, was ich stark bezweifeln möchte ...
, dachte der Prinz und vergrub sein Gesicht sicherheitshalber hinter seinen gefalteten Händen.
    Überraschenderweise sollten sich die Bedenken von Sigurd und manch anderen der Gefährten als unbegründet erweisen. Die beiden Mucklins sprangen zunächst auf einen flachen Stein, auf dem sie aufgrund ihrer übersichtlichen Größe gut Platz hatten und den sie als Bühne gebrauchten. Dann begannen sie einen ihrer üblichen, bemerkenswert aufeinander abgestimmten Tänze, den sie mit einer Akrobatik würzten, zu der kaum jemand außer einem ihrer Art fähig war. Sie federten immer wieder in die Höhe empor, wirbelten dabei um die eigene Achse herum, hakten sich unter den Armen ein, während sie ihre Beine in die Luft warfen, wackelten mit den Füßen und klatschten sich munter auf die Schenkel. Dabei sangen sie so manche Reime, die vonden grünen Auen und Feldern ihres schönen Landes, warmen Mahlzeiten, kaltem Bier und hübschen Mädchen handelten. Und ehe man sich versah, hatte sich auch schon ein Großteil der Takskalls, die zuvor mit lautstarkem Pöbeln und Zanken beschäftigt waren, um sie herum versammelt und betrachtete die Aufführung mucksmäuschenstill.
    Nicht zu fassen! Demnächst schaffen es diese kleinen Nervensägen auch noch, dass Oger im feinsten Zwirn ins Theater gehen und vor lauter Rührung parfümierte Taschentücher schwenken,
dachte Sigurd. In den staunenden Blicken von Alva, Cord und Faramon konnte er lesen, dass er mit seiner Einschätzung nicht alleine stand.
    Gerade hatten Neimo und Fredi ihren Tanz damit beendet, dass sie mit einem Bein tief in die Hocke gingen, das andere nach vorne streckten und ihre kleinen Arme zu ausladenden Gesten ausbreiteten, da fingen tatsächlich zahlreiche Orks an, Applaus zu klatschen. Das hielt jedoch nicht lange an, denn plötzlich durchschnitt eine niedliche, helle Stimme das Beifallstosen und ließ alle Zuschauer interessiert aufhorchen.
    „Nein, nein, Ihr Banausen! Der Text war dieses Mal in Ordnung, aber beim Tanzen habt Ihr den Schlussteil ganz schön vermasselt!“, sagte Hermeline und trat zwischen ihre beiden Artgenossen auf die improvisierte Bühne.
    Oh weh ...
, dachte Sigurd und ahnte schon, was für eine Art Vortrag nun folgen würde.
    „Kann man Euch denn gar nicht aus den Augen lassen? Also das geht so: ...“ Mit diesen Worten wiederholte die Mucklin den letzten Teil der Darbietung, mit einigen kleinen Änderungen allerdings, denn hier hopste sie ein wenig in die andere Richtung, da drehte sie sich andersherum, und das Schenkelklopfen und das Beineschlenkern führte sie ein paar Mal häufiger aus. „Habt Ihr’s jetzt gesehen? Merkt Euch das für die Zukunft, bevor Ihr uns noch einmal so blamiert!“, sagte sie streng, nachdem sie abschließend in der gleichen hockenden Pose wie Neimo und Fredi gelandet war.
    Für die Menschen, die Orks und den Elben war das, was Hermeline gezeigt hatte, nicht gerade eine außergewöhnliche Abänderung dessen, was sie zuvor gesehen hatten. Die Gefährten wussten jedoch zu gut, was jetzt geschah, und da sie ebenso gut wussten, dass sie gegen das Unvermeidliche nichts ausrichten konnten, versuchten sie es gar nicht erst.
    „Das war das letzte Mal, dass ich mich wegen dir blöd drangestellt habe, Fredi! Nächstes Mal such’ ich mir einen anderen Partner!“
    „Gar nicht wahr! Dieses Mal war es allein deine Schuld – aber Herr Neimo ist ja unfehlbar, Herr Neimo weiß immer alles besser ...“
    Ein paar weitere, ähnliche Vorwürfe und Beleidigungen schlossen sich an, und schon fielen die beiden Mucklins wie streitlustige Raubtiere übereinander her, rollten sich über den Boden, knurrten sich gegenseitig an und zogen sich an den Haaren. Alles also wie bereits gehabt – nur, dass es dieses Mal vor mehr Zeugen geschah.
    „Ihr seid mir ja ein verrückter Haufen“, meinte Piruk zu den restlichen Angehörigen der

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