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Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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– mir sind die Biester tot auf jeden Fall lieber!“, befand Cord. Mit einem unwilligen Aufstöhnen hatte er sich das Tier, das sich seinen Hintern als Futterstelle ausgesucht hatte, inzwischen wie eine Zecke aus dem Fleisch gezogen und den Fisch hernach mehrfach auf den steinernen, klitschnassen Boden gehämmert. „Weg damit!“, sprach er dann, als sein Gegner sich endlich nicht mehr wand und seine Versuche, nach ihm zu schnappen, ein für allemal eingestellt hatte.
    „Nicht!“, rief Piruk, als der Nordmann gerade zum Wurf ausholte, um den Wasserbewohner seinem Element zurückzugeben. „Hast du vergessen, dass wir keine Fackeln mehr haben? Die Fische sind unsere einzige Chance, wenigstens etwas von unserer Umgebung zu sehen!“
    „Ach so. Aber dann darfst du dieses beißwütige Ding mit dir ’rumschleppen! Mir sind die Schmerzen an meinem Hintern genug bleibende Erinnerung ...“ Mit diesen Worten warf er den Leuchtfisch dem Ork zu, der ihn, vor Widerwille murrend, auffing.
    „Es frisst meinen Fuß auf! Wieso hilft mir denn keiner? Befreit mich von diesem Scheusal!“ Pandialo war unterdessen mit seinen eigenen Problemchen in Gestalt des Fisches, der nach wie vor wie eine Klette an seinem Stiefel hing, beschäftigt. Wie ein Irrwisch (oder ein Mucklin, der ungebeten eine Tanzdarbietung gab) hopste und stampfte er herum, trat mit seinem Bein Löcherdie Luft und warf sich auf den Rücken, um seine dünnen Stelzen aus dieser Position heraus in alle möglichen Richtungen zu schlenkern.
    „Jetzt macht Euch nicht lächerlich, Monsegur, der Fisch ist längst tot!“, durchbrach Alva das Geschrei schließlich. „Haltet ihn am besten ebenso wie Piruk, damit er uns den Weg leuchtet. Oder nehmt von mir aus wie Sigurd Euren Degen und spießt ihn auf.“
    „Meinen ... Degen?“, fragte der Graf ungläubig, während er sein Zappelphilippgetue allmählich aufgab, sich aber trotzdem noch einmal vergewisserte, dass die Prinzessin recht hatte und von dem Räuberfisch tatsächlich keine Gefahr mehr ausging. „Ich hatte natürlich längst bemerkt, dass das Fischchen nicht mehr atmet, so etwas ist ja wohl kaum zu übersehen ..., hihi! Aber mein Degen? Nein, also, das kann ich leider nicht für gut befinden, einen solch feinen Stahl mit einem gemeinen Tierkadaver zu verunreinigen, wäre geradezu schändlich! Aber vielleicht würden sich unsere kleinen Mucklinfreunde dazu herablassen ...“
    „Kommt nicht in die Tüte!“, beschied Fredi zornig. „Du warst so ungeschickt, dich beißen zu lassen, also schleppst du den Fisch jetzt gefälligst mit dir ’rum und sorgst für das nötige Licht!“
    „Vielleicht wäre es das einfachste, wenn Ihr den Fisch einfach an Eurem Stiefel haften lasst, Herr Graf“, warf Faramon salomonisch ein. „Damit würdet Ihr auch gleich den Boden erhellen, wenn Ihr vorneweg geht, und uns einen ganz ausgezeichneten Dienst erweisen.“
    Der Awidoner hatte sich mittlerweile aufgerichtet, dachte kurz nach und zuckte dann mit den Schultern. „Wenn Ihr meint. Aber ich werde das Ding auf keinen Fall anfassen! Und –“
    „Ich kann dieses Palaver nicht mehr hören! Gehen wir endlich weiter, sonst schwimme ich trotz dieser Beißviecher freiwillig zum anderen Ufer zurück!“, grollte Cord, woraufhin der Graf – eingedenk seiner bisherigen Erfahrungen mit dem Barbar – keine Erwiderung gab.
    Für eine Zeitlang wanderten die Angehörigen der Gemeinschaft schweigend durch die nächstgelegenen Tunnel und Gänge. Dabei mussten sie – wenn sie denn jemand beobachtet hätte – ein recht merkwürdiges Bild abgeben: tropfnass, mürrisch, mit einem hageren Menschen vorneweg, dessen Fuß einen toten Fisch als Zierde trug und von einem blauvioletten Licht umwölkt war, und bald dahinter einem weiteren Menschen und einem Ork, die beide ebenfalls leuchtende Fischkadaver vor sich her trugen. Noch war der wabernde Schein, der von den verendeten Tieren ausging, stark genug, um die neun inmitten der ewigen Dunkelheit, in der sie schwammen, notdürftig sehen zu lassen, doch schon wurde das Glimmen schwächer, und die Befürchtung lag nahe, dass es schon bald völlig versiegen würde.
    Die Stelle, an der sie nach ihrer Flucht vor den Raubfischen aus dem Wasser gestiegen waren, lag ebenfalls in einer Grotte, die jedoch ein gutes Stück kleiner und niedriger als diejenige Höhle, aus der sie zuvor gekommen waren, beschaffen war. Der Bach, der den See speiste, trat aus der hinteren Wand und floss durch eine etwa ein

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