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Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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dessen Sockel stellte und den Engelsstein somit zum Greifen nah vor sich sah, drohte ihn plötzlich, sein sonst so sprichwörtlicher Mut vollends zu verlassen. Ich kann das nicht ... , dachte er verzagend. Aber ich muss! Neimo, der große Abenteurer, der sich im entscheidenden Moment in die Hose machte und dadurch die ganze Mission seiner Gefährten zum Scheitern brachte – das würde sich in den Mucklingeschichtsbüchern überhaupt nicht gut machen!Ein Blick über seine Schulter nach hinten zeigte ihm, dass die bunt gemischte Truppe seiner Freunde und Begleiter jede seiner Bewegungen aufmerksam und hoffnungsvoll beäugte. Sie jetzt zu enttäuschen und einen anderen vorzuschicken, war einfach undenkbar!
    Er griff in seine Hosentasche und fasste nach den beiden mit Zauberkräften ausgestatteten Steinen, die er bereits in seinem Besitz hatte. Augenblicklich spürte er ein angenehmes Vibrieren, das von den magischen Objekten aus in seinen Körper fuhr und das zweifelsohne noch nicht dagewesen war, ehe er sich in der Nähe des dritten der Artefakte befunden hatte. Konnten die Juwele der Elben und der Zwerge spüren, dass ihr Bruder (oder ihre Schwester) in seiner Nähe war? Ganz offensichtlich war es so. Auf jeden Fall fühlte sich das kleine Wesen augenblicklich von einer neuen Kraft beseelt, seine einstweilige Schwäche fiel von ihm ab, und seine Sorgen und Bedenken schwanden dahin und verflüchtigten sich wie Rauch im Wind. Und so reckte er seine freie Hand nach vorne, spreizte seine etwas kurz geratenen Finger, schloss sie um den sonnengelben Jaspis und nahm ihn an sich.
    „Alles ist gut gegangen! Ich hab’ den dritten Edelstein! Wir können jetzt wieder –“, rief er seinen Gefährten noch lauthals zu, ehe sich seine Freude schlagartig in Entsetzen verwandelte und ihm der Atem stockte.
    Genau in dem Moment, da Neimo den Engelsstein aus der Schale auf dem Altar genommen hatte, durchfuhr ein unerhört lautes Grollen und Donnern den Basalt und ließ die Angehörigen der Gemeinschaft für eine kurze Weile fürchten, dass ein Erdbeben das Gewölbe erschütterte und die tonnenschweren Lasten über ihnen unweigerlich zum Einsturz bringen würde. Diese Einschätzung sollte sich zwar als ein wenig zu schwarzmalerisch erweisen, doch viel besser sah die Wahrheit auch nicht aus: wie sie sehr bald erkannten, hatte der Raum, der ihnen und ihren Körpern zur Verfügung stand, angefangen, sich mit jeder Sekunde ein Stück weit zu verkleinern, denn nichts anderes geschah, als dass sich die Wände links und rechts von ihnen mit einem Mal aufeinander zubewegten.
    „Der Knirps hat es tatsächlich wieder geschafft, eine friedliche Situation in Unheil zu verwandeln!“, schimpfte Sigurd drauflos, während er sich aufgeregt umsah und sich die ausgeklügelte Falle betrachtete.
    „Zurück! Wir müssen raus hier!“, erhob sich danach Faramons schneidende und selbst im Angesicht eines solchen Ungemachs wohlklingende Stimme. Sogleich begannen die anderen – auch Neimo, der natürlich den weitesten Weg zurückzulegen hatte –, ihm nachzufolgen, und sie rannten in Richtung des Eingangs, durch den sie gekommen waren.
    Der Fürst der Nolori war kaum noch ein paar Schritt vom dem Durchlass entfernt, als er inbrünstig zu hoffen begann, dass ihn seine Augen trogen. Aber hatten seine scharfen Sinne ihn oder einen anderen Elben jemals getäuscht? Von der Nacht, in der er die Auswirkungen von Lotans Pilzsuppe zu spüren bekam, selbstredend einmal abgesehen. Unversehens fuhr nämlich eine massive Steinplatte aus einem Spalt im Türsturz, den sie zuvor nicht beachtet hatten, hernieder, knallte mit solch ungeheuerlicher Wucht auf den Boden, dass im dortigen Bereich Risse entstanden, und versiegelte die Türöffnung so gut dies überhaupt nur möglich war.
    „Piruk, hilf mir! Wir versuchen, die Platte hochzuwuchten!“, beschied Cord. Und so versuchten der Barbar und der Ork, irgendwie ihre Finger in die winzig geringe Kerbe, die zwischen der Unterkante der Steinplatte und dem massiven Boden lag, zu zwängen und auf diese Weise eine Hebelwirkung zu erzielen. Doch ganz gleich, wie groß und übermenschlich die Kraft der beiden auch sein mochte (und wie sehr sie bei ihrer Anstrengung auch ächzten und stöhnten) – in diesem Fall war jede Mühe schlichtweg vergebens und völlig bar jeder Hoffnung.
    „Das hat keinen Sinn! Wir müssen einen anderen Ausgang finden!“, stieß Alva hervor, der das blanke Entsetzen ebenso wie allen anderen auf die

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