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Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Schlusswort.

Siebtes Kapitel: Die Orks greifen an
    Alva fröstelte sichtlich, während die Gefährten nach Westen in Richtung des Gebirges zurückstapften, denn sie hatte die Arme um den eigenen Körper geschlungen. Sigurd wäre ihr gerne behilflich gewesen, doch für solcherlei Avancen war jetzt nicht gerade der richtige Zeitpunkt, wie er eingestehen musste. Dazu steckten ihnen die Schrecken des soeben Durchlebten noch zu tief in den Gliedern, und es gab noch viel zu viel Arbeit, die getan werden musste.
    Tatsächlich fühlten sich die neun, seitdem sie aus der Zisterne inmitten der steinernen Drachenpranke getreten waren, so sehr erschlagen, dass sie nicht einmal mehr die Kraft besaßen, sich über den Erfolg ihres Abenteuers in den Katakomben der Kroaks zu freuen. Seither atmeten und tranken sie die frische Abendluft, die ihnen wie der süßeste Nektar erschien, und genossen jeden Funken des verbliebenen Sonnenlichtes, das ihnen in dem Reich unter dem Wüstensand verwehrt gewesen war.
    Als sie die Flanke der Hügelkette nach einer eintönigen Wanderung über den Wüstensand schließlich erreichten, hatte sich bereits eine tiefe Finsternis herabgesenkt. In der Höhe über ihnen schimmerte der Mond wie eine festgefrorene Sternschnuppe und zeichnete schwarze Schatten in die nächtliche Landschaft.
    „Ihr überrascht mich, meine Freunde aus dem Norden“, sprach eine vertraute Stimme zu ihnen, die aus dem Nichts zu kommen schien. Dann traten mehrere Gestalten hinter einem Felsen hervor, und der vorderste von ihnen war Stildor, der Muareb der Talúregs.
    „Es überrascht dich, dass wir diese gemeine, mit Fallen gepflasterte Geisterhöhle überlebt haben? Das wundert mich jetzt aber ...“, meinte Sigurd gereizt.
    „Dann wird es dich außerdem überraschen, zu hören, dass wir den Ihla-Al-Amúr, wie Ihr ihn nennt, tatsächlich in unseren Besitz genommen haben“, sagte Faramon mit seiner ewig freundlichen Stimme. „Unser Gefährte Neimo verwahrt ihn gemeinsam mit seinen beiden Brüdern, womit wir nun wenigstens eine kleine Chance besitzen, die Ränke von Tuor und seinen Handlangern zu vereiteln, auch wenn wir nicht wissen, wie wir den Zauber der Artefakte sinnvoll entfachen sollen.“
    „Ich höre immer nur Brüder – wer sagt eigentlich, dass diese Engelssteine männlich sind?“, fragte Hermeline und blickte den Elben ziemlich bissig an.
    „Soll das jetzt heißen, dass Neimo drei Frauen in seiner Hosentasche mit sich herumträgt?“, fragte Fredi, der vor Erschöpfung so zerknirscht war, dass er nicht einmal einen Streit mit seiner Schwester scheute.
    „Was ich ursprünglich sagen wollte“, unterbrach Stildor jedes weitere Streitgeplänkel, „war, dass es mich überrascht, dass Ihr Euch für Euren kleinen Abstecher so lange Zeit genommen habt. Das nämlich war nicht ungefährlich, denn mittlerweile dürften die Geister längst erwacht sein, und bekanntlich verschonen sie niemanden außer die Angehörigen unseres Volkes, und nicht einmal da können wir ganz sicher sein.
    Doch jetzt folgt mir nach, der Mueddin erwartet bereits dringlich Eure Anwesenheit! Der Rat unseres Stammes beratschlagt schon den ganzen Abend, gleich seither die Kunde uns erreichte.“
    „Und verrätst du uns auch, um was für eine Kunde es sich dabei handelt?“, fragte Alva.
    „Krieg zieht herauf, und es scheint so, als ob Ihr und Euer wertvoller Besitz nicht ganz schuldlos an der Sache seid“, gab der Häuptling zur Antwort. Erst nun erkannten die Gefährten, dass erhebliche Sorgen sein bärtiges Gesicht umwölkten, und dass seine tiefe, gleichmütige Ruhe dieses Mal nur eine Fassade war. „Strom Gorkrai marschiert mit Tausenden Orks auf uns zu, und morgen um die Mittagsstunde schon wird es uns erreichen.“
    Diese Ankündigung verschlug den Menschen, den Mucklins, dem Elb und dem Ork sprichwörtlich die Sprache. „Also wird es morgen wieder nichts mit langem Ausschlafen und einem geruhsamen Nickerchen am Nachmittag“, sagte Neimo schließlich, doch klang seine Stimme so zaghaft, dass sie kaum geeignet war, um irgendjemanden aufzuheitern.
    Man kam im Kreise der Gemeinschaft überein, dass es fürs Erste genügen würde, Faramon, Sigurd und obendrein Piruk – der sozusagen ein Experte für den hiesigen Feind war – zu der Beratung zu entsenden. So erhielten die anderen Gelegenheit, sich zu erfrischen, sich an ein paar der ausgefallenen Leckereien, die die Küche der Wüstenbewohner zu bieten hatte, zu erfreuen und sich

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