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Der Krieg der Zwerge

Der Krieg der Zwerge

Titel: Der Krieg der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Adern. »Schaut sie euch an, diese Prachtexemplare. Da werden meine Klingen wieder einmal richtig in grünem Schweineblut baden dürfen.« Er schaute zu Tungdil. »Geht's los?«
    Der Zwerg betrachtete den tobenden Kampf. Die Überlegenheit der schwer zu erschlagenden Orks, die glücklicherweise keine Ahnung hatten, wie wenig Zwerge sich ihnen entgegenstellten, war offensichtlich. Die einzige Rettung bestand darin, das Tor zu schließen.
    Sollte es Glaïmbars Plan gewesen sein, den Eingang offen zu halten, bewies er wenig Verstand. Es freute ihn ein wenig, einen Fehler an dem Widersacher entdeckt zu haben. »Wir müssen rasch zum Tor«, wies er Ingrimmsch und die Abordnung der Freien an. »Die Bestien wissen, dass sie es nicht aufbrechen können, also müssen wir es schließen.« Er zog seine Axt und lief auf die ihnen entgegenstürmenden Orks zu.
    Der Zwilling war enttäuscht. »Wir metzeln sie nicht alle nieder?«, beschwerte er sich und überholte Tungdil, um die Gegner vor ihm zu erreichen. Das Geschrei und Gegrunze störte ihn nicht weiter, damit fachten sie seine Lebensesse umso mehr an. »Die ersten zehn gehören mir«, meldete er seine bekannten Ansprüche an und drosch im nächsten Augenblick auf den Ersten ein. Das rechte Beil fuhr in den Oberschenkel des Orks, das linke schnellte dem sich nach unten beugenden Oberkörper entgegen und traf das Gesicht. Das Eisen des Helms konnte den Schlag nicht bremsen, eine grüne Fontäne spritzte aus dem Visier. Ohne eine Silbe brach das Scheusal zusammen, gleich danach rollte sein Kopf abgetrennt davon.
    »Oink, oink!«, schrie Boïndil und stürzte sich auf den Nächsten, um eine Schneise in den tobenden Pulk zu hacken, in der Tungdil, Myr und die Übrigen folgten.
    Dank des unaufhaltsamen Kriegers kamen sie zügig voran, die Beile bissen um sich und rissen einen Ork nach dem anderen in den Tod, auch wenn das Töten nicht mehr ganz so leicht fiel. Einen wütenden Ork zu köpfen war nicht unbedingt einfach, schon gar nicht, wenn mehrere zugleich von allen Seiten auf einen eindrangen. Schließlich arbeiteten sie zu zweit zusammen, einer brachte den Gegner zu Fall, der andere zerteilte das Genick. Das rettende Tor rückte näher.
    Die verteidigenden Zwerge wollten Tungdil einen Dienst erweisen und machten einen Ausfall, um ihm auf halber Strecke entgegenzukommen.
    »Nein, zurück!«, schrie er ihnen zu, weil er sah, dass die Albae die Langbogen in ihre Richtung schwenkten. »Haltet die Schilde übereinander, sonst werdet ihr …«
    Die schwarzen Schäfte surrten heran, die Spitzen fanden die kleinste Lücke in den Rüstungen oder zwischen den Schilden, und schon gingen die nächsten fünf Zwerge zu Boden und verschwanden unter den alles zerstampfenden Stiefeln der grölenden Orks, die sogleich nachrückten und sich wie ein lebender Keil zwischen die Zwerge schoben.
    Der Ausfall war misslungen und brachte die geschrumpfte Zwergenschar am Tor in arge Bedrängnis, während sich die zweite Gruppe mühsam ihrer Haut erwehrte und von der Masse der Orks überrannt zu werden drohte. Die Armbrustbolzen hielten die Bestien nicht ab, weiter nach vorn zu drängen. Bolzen durchtrennten keine Hälse.
    »Wir hätten Kämpfer mitnehmen sollen, keine Handwerker«, knurrte Ingrimmsch und steigerte seine Angriffsgeschwindigkeit, um zu ihnen zu gelangen. Längst sah er so aus, als hätte man ihn von oben bis unten mit dunkelgrüner Farbe getüncht, was die Scheusale dazu veranlasste, ihm nicht mehr allzu nahe zu kommen. »Oder Handwerker, die kämpfen können.« Zwei Schläge, und der Ork, der ängstlich vor ihm zurückgewichen war, starb.
    Tungdil überschlug die Anzahl der Zwerge, die sich vor und rund um den Eingang aufhielten. Fast alle standen vor dem Grauen Gebirge und leisteten den Feinden Widerstand, die sich dennoch unaufhörlich vorwärtsschoben und sich bereits nahe am Durchgang befanden. Unter den Verteidigern erkannte er auch Glaïmbar und Balyndis, die Seite an Seite fochten.
    Er deutete auf die abgespaltene Gruppe, die vom fehlgeschlagenen Ausfallversuch übrig geblieben war. »Ingrimmsch, zu ihnen!«, befahl er. »Gemeinsam schaffen wir es, wenigstens bis zum Tor zu kommen.« Aus den Augenwinkeln bemerkte er, dass sich Myr und die Freien Zwerge sehr gut gegen die Orks behaupteten. Die recht zierliche Zwergin wehrte sich voller Mut und Entschlossenheit.
    Tungdils Gruppe und die abgetrennte Einheit der Verteidiger schlossen sich zu einer zusammen, was ihre Lage jedoch nicht

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