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Der Krieg der Zwerge

Der Krieg der Zwerge

Titel: Der Krieg der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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eines Kettenhemds verriet ihm, dass es nur einer seiner beiden Begleiter sein konnte. Er selbst trug schon seit längerem keines mehr und beschränkte sich auf das Ledergewand.
    »Du würdest gern hier bleiben«, sagte Boëndal und ließ sich neben ihm nieder, einen Krug in der Hand haltend.
Tungdil seufzte. »Ist es so offensichtlich?«
Der Zwerg lachte gutmütig. »Selbst mein Bruder befürchtet es inzwischen. Für ihn … für uns ist es schwer vorstellbar.« Er breitete die Arme aus. »Sicher sind es Zwerge, die hier leben, aber sie wurden von ihren Clans und Stämmen verstoßen.« Er nahm einen kräftigen Schluck. »Außerdem sind Dritte unter ihnen«, fügte er leiser hinzu, und es klang leicht feindselig. »Alles in allem ist dies hier eine Gesellschaft, in der sich rechtschaffene Kinder des Schmiedes nicht ewig aufhalten möchten.«
»Ich weiß. Ich sehe, wie ihr von Tag zu Tag unruhiger werdet. Ingrimmsch beteiligt sich schon an der Jagd auf die Guguls, damit er sein immer heißer werdendes Blut beruhigen kann. Ihm fehlt der Kampf gegen die Orks oder andere Scheusale.« Absichtlich ging er nicht auf die Wortwahl seines Freundes ein, er ließ das »rechtschaffen« so stehen. Als Dritter gehörte er im Grunde nicht dazu.
Boëndal grinste. »Er fängt sie inzwischen mit der bloßen Hand. Diejenigen, die ihn begleiten, betrachten ihn mit Respekt und Furcht. Die Biester können nämlich ordentlich mit ihren Kiefern zupacken.« Er hob den Humpen in Richtung der Statue. »Dank sei Vraccas, dass er mich diese Welt sehen ließ, doch ich möchte sie auch wieder verlassen.« Er suchte Tungdils Blick. »Wir möchten sie bald verlassen. Verstehst du das, Gelehrter? Wir machen uns Sorgen wegen der Dinge, die sich im Geborgenen Land tun.«
»Du meinst den Kampf zwischen unserem Volk und den Elben«, mutmaßte er. »Es hätte nicht dazu kommen dürfen, das Vertrauen wird schwer wieder herzustellen sein«, bedauerte er. »Aber es wird zurückkehren. Es wird das Ende Dsôn Balsurs lediglich um einen Sonnenzyklus hinauszögern. Wohin sollen die Albae flüchten? Sie sind umstellt und werden vernichtet.«
»Und es juckt dich nicht in den Fingern, an die Front zu gehen und den Menschen dabei zu helfen?«, erkundigte sich Boëndal erstaunt. »Es wäre doch ein wunderbares Zeichen, wenn der Held vom Schwarzjoch an der Spitze eines Zwergenheeres gegen die Albae zöge, die Einigkeit zwischen uns und den Elben neu beschwüre und sich die Feuerklinge zurückeroberte …«
»Es war nicht meine Schuld, dass wir sie ein weiteres Mal verloren haben«, unterbrach ihn Tungdil gereizt und nahm einen Schluck aus dem Humpen. »Ich musste Glaïmbar retten, hast du das schon vergessen? Der König der Fünften hat es nicht geschafft, sich gegen einen verwundeten Ork zu wehren«, lachte er bitter. »Wer weiß, wo die Axt ist und was die Albin damit angestellt hat.« Es ärgerte ihn, dass er ständig an den Verlust erinnert wurde.
Boëndal betrachtete ihn gedankenvoll. »Weißt du, wie du klingst, Gelehrter? Wie ein greiser Zwerg, der zu Hause am Kamin sitzen möchte und sich an die guten alten Zyklen erinnert, in denen er Schlachten schlug, ohne sich um die Gegenwart zu scheren.«
Tungdil ließ sich Zeit, ehe er zu einer Erwiderung ansetzte. »Ich denke, das trifft es nicht ganz. Meinen Teil zur Rettung des Geborgenen Landes habe ich geleistet. Ich wäre gern ein Zwerg, der sich um alltägliche Sorgen kümmern muss, der in der Schmiede steht oder als Gelehrter anderen beisteht.«
»Wie Myr? Ist sie der Grund, weshalb du bleiben möchtest? Nichts ist klebriger als der Rockzipfel einer Frau, sagt man.«
Tungdil holte tief Luft. »Ich weiß nicht«, gab er ehrlich und betrübt zurück. »Sie ist anders als Balyndis, sie ist eine Gelehrte. Wir können stundenlang über Dinge reden, von denen Balyndis nicht einen Schimmer hatte. Ich kann mir vorstellen, Myr als Gefährtin an meiner Seite zu haben, aber nachts träume ich immer noch von Balyndis, und dann kehrt der Hass auf Glaïmbar zurück.« Er schaute in Boëndals Gesicht. »Der wahre Grund könnte sein, dass ich Angst davor habe, ihn zu erschlagen oder eine Gemeinheit zu planen, wie es Bislipur tat, um sie auseinander zu bringen. Das würde mir beweisen, dass ich ein Dritter bin und dass ich gegen mein heimtückisches Wesen nicht ankomme.« Er leerte seinen Humpen und stellte ihn geräuschvoll ab. »Ich denke, ich bin hier sehr gut aufgehoben. Und ich denke, dass Myr die Bessere für mich

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