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Der Krieg der Zwerge

Der Krieg der Zwerge

Titel: Der Krieg der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Chirurga ein großer Teil seines Herzens.
    Du hast anderes zu tun, rief er sich zur Ordnung, und ein Ruck lief durch seinen Körper. Vraccas, hilf mir bei meiner Entscheidung. Mühsam gelang es ihm, sich in der weitläufigen Palastanlage zu orientieren. Endlich fand er den Gang vor der Kuppelhalle wieder.
In einem dunklen Seitenkorridor erkannte er im Vorbeigehen die Umrisse von drei Zwergen, einer war sehr schmal und zierlich, die anderen breit, einer davon sogar von hohem Wuchs.
    Da … Das war Myrs Stimme! Tungdil blieb stehen und kehrte zum Gang zurück. »Hallo, Myr. Hast du dich auch verlaufen?«, fragte er heiter.
Die kleinere Zwergengestalt stieß die größere grob zurück. Tungdil vernahm einen unterdrückten Frauenschrei, eine Rüstung und ein schwerer metallischer Gegenstand kollidierten scheppernd mit der Wand. Dann klatschte es laut.
In Tungdil erwachten die Kriegerseele und die Sorge des Gatten. Er packte seine Axt und sprang zwischen die Zwerge, die Myr bedrängten. »Zurück«, sagte er aufgebracht und sah, dass auf der linken Gesichtshälfte der Chirurga tiefe Schnitte klafften. Rotes Blut quoll hervor und rann über ihre weiße Haut. Nun betrachtete er die Angelegenheit als äußerst persönlich.
Romo hielt zwei dicke Bücher in der Hand, die andere langte bereits nach dem Morgenstern. An den Knöcheln des Eisenhandschuhs klebte Myrs Blut. »Habe ich das Vergnügen, den Held des Geborgenen Landes erschlagen zu dürfen?«, kicherte er. Er warf die Folianten seinem Begleiter zu. »Hier, Salfalur. Bring sie meinem Oheim. Er wartet sicher sehnsüchtig darauf.«
    Salfalur! Das ist der Mörder meiner Eltern! Tungdil starrte den Begleiter Romos an, der die Bücher fing und sich zur Flucht wandte. Die Tätowierungen machten sein grausames Gesicht noch finsterer, fast dämonisch.
»Nein! Meine Aufzeichnungen!«, schrie Myr, riss einen Dolch aus ihrem Gürtel und warf sich todesmutig gegen den riesigen Zwerg. »Ihr bekommt sie nicht!«
Salfalur ließ den Dolch gegen seine Rüstung prallen; klirrend brach die Spitze ab. Dann drosch er der Zwergin die gepanzerte Faust mitten in das geschundene Gesicht. Sie flog wie von einem Schmiedehammer getroffen rückwärts, fiel gegen die Mauer und sank regungslos auf den Boden. »Romo«, befahl er mit tiefer Stimme. »Wir gehen, ehe die Maga oder ihr Famulus auftauchen.«
»Nein«, lachte der. Die Ketten und Kugeln seines Morgensterns kreisten leise surrend um den Griff und beschrieben einen Kreis. »Ich gehe erst, wenn ich wenigstens einen Zwerg getötet habe. Es wäre das erste Mal, dass ich bei einer Zusammenkunft keinen von ihnen sterbend zurückließe.«
Tungdils Verstand überwand den lähmenden Schrecken, den ihm die Erkenntnis und der Angriff auf seine Gemahlin beschert hatten. Gerade noch rechtzeitig duckte er sich unter den heranzischenden Kugeln hinweg.
»Du wirst keinen mehr von uns töten, wenn ich mit dir fertig bin, Romo«, versprach er aufgebracht. Er rammte dem Zwerg den Stil der Axt in den Oberschenkel, riss sie heraus und nutzte den Schwung, um mit dem Axtkopf zuzuschlagen.
Fluchend wich Romo aus, humpelte rückwärts und betrachtete seine Wunde. Sein Gesicht verzog sich zu einer Fratze. »Du sollst sterben, Blutsverräter!«, brüllte er ihm seinen Hass entgegen, nahm den Schaft seiner Waffe in beide Hände und begann eine Folge von Angriffen.
Tungdil beschränkte sich darauf, den eisendornenbesetzten Kugeln auszuweichen. Der Gewalt, mit der Romo sie lenkte, hatte der Stiel der Axt, so gut er sie mit Eisenbändern verstärkt hatte, nichts entgegenzusetzen. Sie würde bersten und ihn ohne Waffe zurücklassen.
Polternd schlugen die Kugeln des Morgensterns gegen die Gangwände und sprengten Stücke aus den Mauern, aber Romos Wut und Attacken wollten nicht enden. Keuchend und fluchend setzte er seinem Gegner nach.
Tungdil stolperte im Zurückweichen über Myr, die Unaufmerksamkeit wurde mit einem fürchterlichen Hieb bestraft. Eine eiserne Kugel schlug ihm gegen den Oberarm, die anderen prallten genau auf die gebrochenen Rippen. Aufstöhnend krümmte er sich zusammen und behielt nur mit eiserner Disziplin die Axt in der Hand.
»Was? Ein Treffer genügt, um dich zu bezwingen, du Held?«, verspottete Romo ihn und ließ den Morgenstern über dem Kopf zum nächsten Schlag kreiseln. »Was macht dann wohl ein zweiter aus dir?«
Die Kugeln schwirrten heran.
Tungdil nutzte seine Klinge, um sie abzulenken. Krachend fuhren sie ins Holz einer Tür, durchschlugen

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