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Der Krieg der Zwerge

Der Krieg der Zwerge

Titel: Der Krieg der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Übel um ihn herum, die Schmiedin zu sehen.
Sie kam an seine Seite und drückte ihn vorsichtig an sich. »Wir haben die Streitmacht der Avatare besiegt.« »Und wir haben die Avatare besiegt«, sagte Rodario hüstelnd. »Tungdil und ich. Ein großartiges Schauspiel. Stellt euch vor, der Eoîl war eine …« »… Nebelgestalt«, fiel ihm Tungdil ins Wort. »Der Eoîl war eine Nebelgestalt, ähnlich wie der Dämon, der Nudin zum Verräter machte«, wiederholte er mit bestimmtem Tonfall, um dem Mimen zu bedeuten, nichts von der Elbin zu verraten. Er fürchtete, dass ansonsten die ohnehin gespannten Beziehungen zwischen seinem Volk und den Elben durch die Neuigkeit einen weiteren Riss bekommen könnten und die Elben auch bei den Menschen in Verruf gerieten. Für so manchen reichte es aus, wenn nur ein einzelner Vertreter einer Rasse oder eines Volkes etwas Schreckliches tat, um alle dafür strafen zu wollen. Xamtys bemerkte sehr wohl, dass Rodario etwas anderes hatte sagen wollen. »Und wie habt ihr ihn ohne die Feuer klinge besiegen können?« »Er beging den Fehler, menschliche Gestalt anzunehmen und sich dadurch verwundbar zu machen«, sprang der Schauspieler ein, der die Absicht hinter Tungdils Lüge erahnte. »Ein furchtbarer Kampf, aber letztlich lenkte ich ihn mit einem Stich ab, und unser neuerlicher Held Tungdil Goldhand verpasste ihm den vernichtenden Schlag.« Der Staub lichtete sich, Schnee fiel wieder auf sie herab und drückte den Schmutz zu Boden. Er klärte die Luft und erlaubte es ihnen, frei zu atmen. Xamtys warf Tungdil einen abschätzenden Blick zu, sagte jedoch nichts. Es gab keinen Grund, seine Worte vor den Augen und Ohren der stolzen Zwerge in Zweifel zu ziehen. »Ich schlage vor, ein Teil kehrt in unser Lager zurück und versorgt die Verletzten«, meinte sie stattdessen mit einem Fingerzeig auf die Wunden von Boïndil, Tungdil und Rodario. »Der Rest birgt unsere Toten.«
Tungdil setzte sich, gestüt zt von Balyndis, in Bewegung, als sein Fuß auf etwas Kleines, Hartes trat. Ohne genau zu wissen, warum er es tat, bückte er sich und langte in den Schnee, um nach dem Gegenstand zu suchen. Er wühlte in dem Weiß herum und bekam einen fingerlangen Splitter zu fassen; er war grün, teilweise schwarz verfärbt, und gefrorenes Blut haftete daran. Der Malachit, den Narmora in sich trug! Rasch steckte er ihn ein, ohne jemandem von seinem Fund zu berichten. »Nichts«, sagte er zur Schmiedin. »Ich dachte, ich wäre auf etwas getreten.« In der Stadt hatte sich bereits herumgesprochen, dass der Kampf ausgestanden war. Während sie durch die Gassen Poristas schritten, wurden hinter den Scheiben der Häuser die erleichterten Gesichter der Einwohner sichtbar. Bald öffneten sich die Türen, und die Menschen traten mit freudigen Minen heraus. Sie klatschten den Zwergen zu, ließen sie hochleben, man brachten ihnen zu essen und etwas Heißes zu trinken, sodass aus der Rückkehr ins Lager ein unvorhergesehener Triumphzug der Avatarenbezwinger wurde. Die Zwerge nahmen die Gaben dankend an. Auch wenn es nicht in ihrer Art lag, überschwängliche Freude vor Fremden zu zeigen, legte sich auf die bärtigen, erschöpften Gesichter ein zufriedenes Lächeln. Weniger zurückhaltend präsentierte sich Rodario, der von seiner Trage aus majestätisch winkte und sehr darauf bedacht war, gesehen zu werden. »Liebe Leute, bald werdet ihr auf der Bühne erleben können, wie der Eoîl sein Leben gegen den tapferen Zwerg und mich, den Unglaublichen Rodario, verlor«, rief er laut. »Lang leben die Zwerge und lang leben die Menschen von Porista!« Seine Worte wurden mit neuerlichen Begeisterungsrufen quittiert. »Eine bessere Werbung für mich und das Curiosum kann es gar nicht geben«, raunte er dem kopfschüttelnden Ingrimmsch zu. Tungdil überlegte bei der Rückkehr ins Lager, was er Xamtys und den Königen erzählen sollte. Der Eoîl wird, wenn es nach mir geht, auf ewig ein Dämon bleiben. Rodario und ich kennen die Wahrheit, die schädlicher wäre als die Lüge. Dass er den unglückseligen Malachit besaß, wollte er auf alle Fälle verschweigen, von dem Diamanten würde er ihnen dagegen berichten. Es galt, eine Lösung zu finden, um den machtvollen Stein vor dem Zugriff Unwürdiger zu schützen.
Auf dem freien Feld vor Porista offenbarten sich den Zwergen die Auswirkungen des Bebens. Die verschneiten Felder waren von breiten, dunklen Spalten durchzogen, die Erde hatte sich an manchen Stellen geöffnet und alles

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